Jahresbericht 2022 Institut für Pflanzenschutz

Ackerwinde im GetreideZoombild vorhanden

Foto: Klaus Gehring

Das Institut für Pflanzenschutz der LfL ist das Kompetenzzentrum für den Pflanzenschutz in Bayern. Die 16 Arbeitsgruppen des Instituts befassen sich in vielfältiger Weise mit Pflanzenschutz-bezogenen Themen: von praxisorientierter Feld- und Laborforschung über die Diagnose von Krankheiten und Schädlingen bis zum Vollzug von Gesetzen und Verordnungen. Die gewonnenen Erkenntnisse werden laufend an Landwirte, Gärtner, Berater, Politik und Gesellschaft weitergegeben. Dieser Jahresbericht soll zusätzlich einen Gesamtüberblick über die Arbeit des Instituts im Jahr 2022 verschaffen.

Das Jahr in Zahlen
166 Vorträge – 4 Rundfunkbeiträge – 9 durchgeführte Seminare – 86 Veröffentlichungen – 7 Führungen mit 89 Gästen

Berichte aus den Arbeitsgruppen

IPS 1a
Grundsatzfragen

Die Arbeitsgruppe IPS 1a ist zuständig für Grundsatzfragen im Pflanzenschutz und bearbeitet z. B. federführend Stellungnahmen zum Pflanzenschutzrecht und zu arbeitsgruppenüberschreitenden Fachfragen.   Mehr

IPS 1c
Amtliche Mittelprüfung

Die Arbeitsgruppe Amtliche Mittelprüfung (IPS 1c) führt Wirksamkeits- und Verträglichkeitsversuche nach GEP durch und liefert damit relevante Ergebnisse für die Zulassung von Pflanzenschutzmitteln.  Mehr

IPS 1d
Anwendungstechnik, amtliche Geräteprüfung

Eine umweltgerechte Anwendung von Pflanzenschutzmitteln erfordert den Einsatz geeigneter und funktionssicherer Geräte. Regelmäßig kontrollierte und erfolgreich geprüfte Geräte erfüllen die entsprechenden Anforderungen. Für eine optimale und umweltgerechte Applikation sind abdriftarme und anerkannte Düsen empfehlenswert.  Mehr

IPS 2a
Mykologie

Pilze spielen eine große Rolle als Ursache von Pflanzenkrankheiten. Die Arbeitsgruppe IPS 2a – Mykologie der LfL beschäftigt sich mit der Diagnose von pilzlichen Schaderregern an Kulturpflanzen.  Mehr

IPS 2b
Bakteriologie

Bakterien können zahlreiche Krankheiten an Kulturpflanzen auslösen. Eine exakte Diagnose bakteriell bedingter Pflanzenkrankheiten ist Voraussetzung für zielführende Bekämpfungs- und Vorbeugungsmaßnahmen. An der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft ist die Arbeitsgruppe IPS 2b zuständig für die Diagnose solcher Krankheiten an Kulturpflanzen aus Landwirtschaft und Gartenbau.  Mehr

IPS 2c
Virologie

Das virologische Labor der LfL ist in Bayern die zentrale Anlaufstelle, wenn es um die Diagnose von Viruskrankheiten an Pflanzen geht. Proben für den Hoheitsvollzug sowie von Anbauberatern, Landwirten, Gartenbauern, Züchtern, Universitäten, Hochschulen und Privatpersonen werden auf das Vorhandensein von Viren, Viroide und Phytoplasmen untersucht. Auch die Untersuchungen auf Quarantäneschädlinge fallen in den Aufgabenbereich von IPS 2c. Dabei wurde im Jahr 2022 das erste Mal das Tomato brown rugose fruit virus (ToBRFV) bei einem Anbauer in Bayern nachgewiesen.  Mehr

IPS 2d
Zoologie und Vorratsschutz

Die exakte Diagnose von Schädlingen ist Voraussetzung für zielgerichtete Maßnahmen. Die entomologische Diagnostik untersucht Proben aus Landwirtschaft, Gartenbau und Vorratsschutz sowie Verpackungsholz im internationalen Handel auf Schädlinge, vor allem auf gebietsfremde Quarantäneschadorganismen. Die nematologische Diagnostik untersucht Boden-, Pflanzen- und Saatgutproben auf das Vorkommen von pflanzenparasitären Nematoden.  Mehr

IPS 3a
Agrarmeteorologie, Warndienst, Krankheiten in Getreide

Die Arbeitsgruppe IPS 3a betreut das agrarmeteorologische Messnetz der LfL, koordiniert den Pflanzenschutzwarndienst in Bayern sowie das länderübergreifende Informations-Portal ISIP e.V. und führt, in Zusammenarbeit mit den Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Untersuchungen und Feldversuche zur gezielten Bekämpfung von Getreidekrankheiten durch. Auch im Jahr 2022 wurden zahlreiche Projektarbeiten weitergeführt oder abgeschlossen, Daten und neue Erkenntnisse zeitnah im Internet und der Fachpresse veröffentlicht, sowie entsprechende Beratungsunterlagen der Offizialberatung und deren Verbundpartner zur Verfügung gestellt.  Mehr

IPS 3b
Vergleich unterschiedlicher Unkrautregulierungssysteme im Maisanbau

In einem bisher dreijährigen Versuchsvorhaben wurden verschiedene Unkrautregulierungsverfahren im Mais miteinander verglichen. Neben Varianten mit rein chemischen und rein mechanischen Behandlungen kamen auch kombinierte Verfahren zum Einsatz. In dem Beitrag werden erste Ergebnisse hinsichtlich Unkrautwirkung, Absicherung des Ertragspotenzials und ökonomischer Leistung vorgestellt.  Mehr

IPS 3c
Krankheiten in Blattfrüchten und Mais, Schädlinge und Wachstumsregler in Ackerbaukulturen

Schädlinge gewinnen im Ackerbau zunehmend an Bedeutung. Umso wichtiger sind daher praktikable Entscheidungshilfen, die bei der Abschätzung des Befallsrisikos und der Terminierung etwaiger Bekämpfungsmaßnahmen wertvolle Anhaltspunkte liefern. Diese tragen maßgeblich dazu bei, unnötige prophylaktische Behandlungen zu verhindern. Gleichzeitig ermöglichen derartige Prognosemodelle, gezielt gegen bekämpfungswürdigen Schaderregerbefall vorzugehen. Die LfL wirkt bei der Erarbeitung derartiger Entscheidungshilfen für wichtige Schadinsekten in Raps, Zuckerrübe und Mais mit.  Mehr

IPS 3d
Krankheiten und Schädlinge im Gartenbau

Neben der Aufgabe zur Schließung von Indikationslücken bearbeitet die Arbeitsgruppe IPS 3d Fragen um den Pflanzenschutz für den Obst-, Gemüse-, und Zierpflanzenbau mit Anwendungen für den Haus- und Kleingarten. Hierzu zählen auch das Erarbeiten von Schadbildern, das Erstellen von Prognosemodellen und das Monitoring von Krankheiten und Schädlingen, wie zum Beispiel der marmorierten Baumwanze.   Mehr

IPS 4a
Phytosanitäre Überwachung bei Ein- und Ausfuhr

Durch den zunehmenden globalen Handel mit Pflanzen und Pflanzenerzeugnissen steigt das Risiko der Verbringung von Krankheiten und Schädlingen. Aufgabe der Pflanzengesundheit ist die Überwachung pflanzenschutzrechtlicher Regelungen, einschließlich der Inspektion. In dieser Funktion trägt sie dazu bei, Gefahren für Kultur- und Wildpflanzen frühzeitig abzuwenden.   Mehr

IPS 4b
Quarantänemaßnahmen bei Kartoffeln

Die Arbeitsgruppe Quarantänemaßnahmen bei Kartoffeln ist zuständig für die Untersuchung und Bekämpfung von Quarantäneschadorganismen (QSO) der Kartoffel, welche in Bayern bereits vorkommen. Zurzeit sind das die folgenden Krankheiten bzw. Erreger: Bakterielle Ringfäule der Kartoffel, Schleimkrankheit der Kartoffel, Kartoffelzystennematoden und Kartoffelkrebs. Für alle Krankheiten gilt, dass sie chemisch auf dem Feld nicht bekämpft werden können, weshalb ihre Verbreitung verhindert werden muss. Ihr Auftreten ist meldepflichtig.  Mehr

IPS 4c
Phytosanitäre Maßnahmen im EU-Binnenmarkt

Innerhalb des EU-Binnenmarktes dürfen Pflanzen nur mit Pflanzenpass gehandelt werden. Hölzernes Verpackungsmaterial darf vorsorglich im weltweiten Handel nur nach einer phytosanitären Behandlung und mit einer speziellen Kennzeichnung verwendet werden. Die Arbeitsgruppe IPS 4c befasst sich mit der Umsetzung der geltenden Rechtsvorschriften.  Mehr

IPS 4d
Monitoring und Bekämpfung von Quarantäneschadorganismen

Der Arbeitsgruppe IPS 4d obliegt seit 2022 die Erhebung und Bekämpfung von Quarantäneschaderregern in Bayern. Im Rahmen des nationalen Monitoringprogramms führt IPS 4d jährlich Erhebungen auf Unionsquarantäneschädlinge durch, welche in Abhängigkeit von ihrem Schad- und Ansiedelungspotenzial innerhalb von sieben Jahren in unterschiedlich hoher Frequenz (mindestens einmal) erhoben werden müssen.  Mehr