Jahresbericht 2024 Institut für Agrarökonomie

Eine Frau schreibt auf ein Flipchart umrahmt von zwei weiteren Personen

Was waren aus Sicht der Agrarökonomie 2024 wichtige Themen? Womit beschäftigte sich das Institut für Agrarökonomie (IBA) der LfL im abgelaufenen Jahr? Die Arbeitsbereiche des Instituts stellen die große Bandbreite der behandelten Fragestellungen mit ausgewählten Fachbeiträgen dar.

Das Jahr in Zahlen
333 Vorträge – 55 Veröffentlichungen – 61 Gutachten und Stellungnahmen – 98 Sonstige Fachbeiträge

Beiträge aus den Arbeitsbereichen

Umweltökonomik und Agrarstruktur

IBA 1a: Umweltökonomik und Ressourcenschutz
Moorböden als wichtige Säule des Klimaschutzes

Blick auf eine sattgrüne, nasse Sumpfwiese

Foto: Boris Mittermeier, LFL

Bayerns Moorböden sind unverzichtbare Kohlenstoffspeicher - sofern sie nass bleiben, binden sie große Mengen an CO2. Im Rahmen des Moorbauernprogramms (KULAP-Maßnahmen M16) werden Anreize geschaffen, landwirtschaftlich genutzte und drainierte organische Böden (Moorböden) wiederzuvernässen und mithilfe sogenannter Paludikulturen (z. B. Rohrglanzgras) zu bewirtschaften. Doch wie wirkt sich diese Anbauform auf die landwirtschaftlichen Betriebe aus? Hier erfahren Sie die wichtigsten Erkenntnisse zu Deckungsbeiträgen, CO2-Einsparungen, den aktuellen Förderungen und wieso Paludikulturen trotz der aktuellen Unsicherheiten für die Zukunft hochinteressant sein können.   Mehr

IBA 1b: Agrarstruktur und raumbezogene Analysen
Höhere Akzeptanz der Öko-Regelungen im Antragsjahr 2024

Blumenwiese mit den gelben Blüten der Nachtkerze

Foto: Dr. Michael Ammich

Im Antragsjahr 2024 der GAP-Reform zeigen die Öko-Regelungen eine deutlich höhere Akzeptanz bei den bayerischen Landwirten. Während im Jahr 2023 nur etwa 27 % der Betriebe eine oder mehrere Öko-Regelungen beantragt haben, sind es 2024 bereits über 50 %. Dies ist auf erhöhte Prämien und vereinfachte Maßnahmen zurückzuführen. Besonders Ökobetriebe zeigen ein starkes Interesse, da die Umsetzung für sie einfacher ist. Die regionale Verteilung und die Analyse der Betriebsgrößen verdeutlichen die positive Entwicklung der Öko-Regelungen in Bayern.  Mehr

IBA 1b: Agrarstruktur und raumbezogene Analysen / IBA 5a: Ökonomik der grundsätzlichen Themen des Pflanzenbaus
"BioReSt" – Vorbereitung einer bayerischen Biomasse-Ressourcenstrategie

Blühender Raps in Nahaufnahme mit Biene.

Foto: Rita Haas, TFZ

Die Verwertung regionaler biogener Rohstoffe gewinnt im Rahmen einer ressourcenschonenden und nachhaltigen Entwicklung zunehmend an Bedeutung. Im Projekt "BioReSt" wurden die Potenziale biogener Ressourcen in Bayern abgeschätzt. Weiterhin ist eine Analyse möglicher Wertschöpfungsketten für biogene Ressourcen/Reststoffe Teil des Projektes.  Mehr

IBA 1c: Klimawirkung und Nachhaltigkeit landwirtschaftlicher Systeme
Nahrungskonkurrenz als Nachhaltigkeitsindikator im LfL Klima-Check Milchkuh

Kuh beim Fressen auf der Weide

Foto: Birgit Gleixner, LfL

Die Nahrungskonkurrenz beschreibt, inwieweit Futtermittel, die in der Tierhaltung eingesetzt werden, auch direkt der menschlichen Ernährung dienen könnten und ist damit ein zentrales Thema in der Diskussion um eine nachhaltige Landwirtschaft. Der LfL Klima-Check verbindet bislang die Treibhausgasbilanz der Milchproduktion mit den wirtschaftlichen Kennzahlen und soll zukünftig auch den Indikator Nahrungskonkurrenz ausweisen. Dies ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg den LfL Klima-Check zu einem umfassenden Nachhaltigkeitstool auszubauen.  Mehr

IBA 1d: Monitoring und Ausgleichsleistungen
Ausgleichsleistungen in Wasserschutzgebieten

Schild Wasserschutzgebiet im Winter

Foto: Thomas Immler, AELF Ebersberg

In Wasserschutzgebieten können zur Gewährleistung der Trinkwasserqualität Bewirtschaftungsauflagen, die die ordnungsgemäße landwirtschaftliche Nutzung einschränken, erlassen werden. Landwirte können in diesem Fall einen finanziellen Ausgleich erhalten. Das Institut für Agrarökonomie der LfL hilft bei der Berechnung der Höhe dieser Ausgleichsbeträge.  Mehr

Diversifizierung

IBA 2a: Grundsatzfragen der Diversifizierung
NEU.LAND. Pilotprojekt "Coaching in der Gründungsphase"

Eine Frau schreibt auf ein Flipchart umrahmt von zwei weiteren Personen

Im Pilotprojekt "Coaching in der Gründungsphase" werden 20 landwirtschaftliche Betriebe in Bayern begleitet, die Neues wagen wollen. Im Fokus stehen Ideen für Einkommensalternativen in Verbindung mit Produkt- bzw. Verfahrensinnovationen oder innovative Dienstleistungen abseits der bereits etablierten Betriebszweige.   Mehr

Pilotprojekt "Coaching in der Gründungsphase" – NEU.LAND. Externer Link Info

IBA 2b: Erlebnisorientierte Angebote und Soziale Landwirtschaft
Online-Buchung von Erlebnisangeboten: Chancen für landwirtschaftliche Erlebnisbetriebe

Ein Mann und eine Frau sitzen lachen im Garten an einem Holzisch und sehen gemeinsam in einen Laptop

Foto: Gerhard Illig bei InnNatur

Die Online-Buchbarkeit von Freizeitangeboten ist längst etabliert. Von diesem Trend können auch landwirtschaftliche Erlebnisanbieter profitieren. Mit modernen Buchungssystemen können Führungen, Kochkurse oder Naturerlebnisse bequem und in Echtzeit gebucht werden. Dies steigert die Reichweite, erleichtert die Organisation und erhöht die Kundenzahl.   Mehr

IBA 2c: Tourismus im ländlichen Raum – Bauernhof- und Landurlaub
Nachhaltiges Reisen: Elektromobilität auf Urlaubshöfen

Auto steht in einer Tankstelle mit Zapfhahn in der Tanköffnung

Foto: Colourbox.de 45456597

Die Integration von Elektromobilität auf Urlaubshöfen ist eine wichtige Initiative, die steigende Nachfrage nach Elektromobilität zu unterstützen und die zur Förderung nachhaltiger Reiseoptionen beiträgt.  Mehr

IBA 2d: Verarbeitung und Vermarktung landwirtschaftlicher Produkte und Ressourcen
Praxisdaten zur kooperativen Direktvermarktung über Verkaufsautomaten aus dem Kleeberger Kistl

Außenansicht des Verkaufscontainers "Kleeberger Kistl"

Im Rahmen eines Forschungs- und Innovationsprojektes konnten erfolgreich Kennzahlen und Praxisdaten zur gemeinschaftlichen Vermarktung über Automaten und Vertrauenskasse sowie zum Einkaufs- und Bezahlverhalten der Kundschaft erhoben werden. Diese Informationen sollen anderen interessierten landwirtschaftlichen Betrieben oder Kommunen, die eine kooperative Direktvermarktung neu aufbauen wollen, Orientierungshilfe bieten.  Mehr

Weiterführende Informationen zum Forschungsprojekt Kleeberger Kistl Info

Betriebswirtschaftliche Grundlagen

IBA 3a: Methoden der Betriebsplanung und Erfolgskontrolle von Unternehmen
Der Lohnansatz in der Internetanwendung LfL Deckungsbeiträge und Kalkulationsdaten (IDB)

Eine Frau und ein Mann mit Notebooks an einem Rübenfeld

Foto: PantherMedia / serezniy

Bayerische Familienbetriebe – meistens als Einzelunternehmen oder als familieninterne Personengesellschaften geführt – haben öfters das Problem, wie die nicht pagatorisch entlohnte Arbeit der (Familien-) Arbeitskräfte bei ökonomischen Berechnungen bewertet werden soll. In der Internetanwendung "LfL Deckungsbeiträge und Kalkulationsdaten“ werden Werte für Personalkosten bei Saison-, Aushilfsarbeitskräften, festangestellte und Familien-Arbeitskräften vorgeschlagen. Die Berechnung basiert auf Tarifverträgen für Arbeitnehmer in der Land- und Forstwirtschaft Bayern.  Mehr

IBA 3b: Landwirtschaftliches Rechnungswesen, Testbetriebsbuchführung, Buchführungsauswertung
Buchführungsergebnisse des Wirtschaftsjahres 2023/2024

Liniendiagramm: Die bay. Haupterwerbsbetriebe hatten im WJ 2023/24 einen Gewinn von 80.264 € je Unternehmen

Die bayerischen Haupterwerbsbetriebe mussten im Wirtschaftsjahr 2023/2024 einen durchschnittlichen Gewinnrückgang von rund 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr hinnehmen. Während sich die betrieblichen Aufwendungen etwa auf Vorjahresniveau bewegen, sind die Gewinneinbußen maßgeblich auf den Rückgang der betrieblichen Erträge als Folge von rückläufigen Produktpreisen zurückzuführen. Es gilt allerdings zu differenzieren: Nicht alle Betriebsformen waren gleich betroffen, die Veredlungsbetriebe konnten ihren Gewinn beispielsweise deutlich steigern.  Mehr

Ökonomik der tierischen Produktion

IBA 4a: Ökonomik der Milchproduktion
Aktuelle Herausforderungen für Milchviehhalter

Kälbergruppe auf der Weide in Oberbayern

Foto: Sabine Weindl

Die bayerische Milchproduktion befindet sich im anhaltenden Strukturwandel, der sowohl die Anzahl der Betriebe als auch die Milchmenge betrifft. Trotz steigender Milchpreise und verbesserter Wirtschaftlichkeit sehen sich die Landwirte Herausforderungen wie Tierseuchen und hohen Anpassungskosten für Tierwohlmaßnahmen gegenüber. In einem aktuellen Bericht des Instituts für Agrarökonomie der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft werden die Entwicklungen und Herausforderungen der Branche umfassend analysiert. Erfahren Sie mehr über die Zukunft der Milchproduktion in Bayern und die Bedeutung von Nachhaltigkeit und Tierwohl für die Branche.  Mehr

IBA 4b: Ökonomik der Rindfleischproduktion und der Kleinwiederkäuer
Entwicklung der Schafbestände in Bayern ab 1810

Ein junges Schaf schaut in die Kamera

Foto: Christian Mendel, LfL

Die Schafbestände in Bayern haben seit 1810 einen bemerkenswerten Wandel durchlaufen. Von über einer Million Tieren zu Beginn des 19. Jahrhunderts sanken die Bestände aufgrund wirtschaftlicher und politischer Veränderungen, insbesondere während der Weltkriege. Die Einführung der Mutterschafprämie 1990 stabilisierte die Bestände, die seit 2013 zwischen 340.000 und 360.000 schwanken. Heute spielen Schafe vor allem eine wichtige Rolle in der Landschaftspflege, während ihre Bedeutung für die Nahrungsversorgung stark gesunken ist. Erfahren Sie mehr über die Entwicklung und die Herausforderungen der bayerischen Schafhaltung.  Mehr

IBA 4c: Ökonomik der Schweineproduktion
Ökonomische Bewertung der Eierproduktion in verschiedenen Haltungssystemen

Eine Person hält braune und weise Eier in den Händen

Foto: LfL, Mila Pavan

Mit dem LfL-Deckungsbeitrags-Rechner ist eine ökonomische Kalkulation für verschiedene Haltungssysteme durchführbar. Standardmäßig ist das derzeit in der Praxis am häufigsten vertretene Haltungssystem Bodenhaltung vorbelegt. Betriebsindividuell können die Daten auch für die Haltung im Freiland oder im Mobilstall angepasst werden.  Mehr

Ökonomik des Pflanzenbaus und der regenerativen Energien

IBA 5a: Ökonomik der grundsätzlichen Themen des Pflanzenbaus
Im Öko-Marktfruchtbau stehen die Zeichen auf "grün"

Noch grünes Getreidefeld mit blühenden Mohn

Foto: Claudia Schatz

Der Ökolandbau profitierte in den Jahren von 2020 und 2021 von den Auswirkungen der Corona-Krise mit einer deutlich gestiegenen Nachfrage der Verbraucher nach Ökoprodukten. Ab 2022 war er dann die Energie- und Ukrainekrise mit ihren betriebswirtschaftlichen Auswirkungen und einem veränderten, teils rückläufigen Kaufverhalten der Verbraucher ausgesetzt. Die Märkte normalisieren sich nun wieder. Aus derzeitiger Sicht sind die Rahmenbedingungen für eine Umstellung auf ökologischen Landbau im Marktfruchtbaubetrieb günstig.   Mehr

Anbauempfehlung 2025
Wirtschaftlichkeit von Sommerungen 2025

Maispflanzen in einem Feld

Foto: LfL, Jörg Reisenweber

Das Erntejahr 2024 brachte für Sommergetreide und Mais weitaus bessere Ergebnisse, als noch kurz vor der Ernte angenommen wurde. Trotz schwieriger Anbaubedingungen übertrafen die Ernteerträge sogar teilweise die mehrjährigen Durchschnittswerte. Für den Frühjahrsanbau 2025 stellt sich nun erneut die entscheidende Frage, welche Sommerungen den besten wirtschaftlichen Erfolg versprechen. Der vorliegende Beitrag enthält Informationen über die Entwicklung der Anbauflächen, die Erträge der letzten Jahre, aktuelle Marktbedingungen sowie die Deckungsbeitragsprognosen 2025 für die Sommerdruschfrüchte.   Mehr

Marktchancen für Strom aus Biogas
Biogas – Strommarkt im April 2025

Abbildung zum Marktwert für Strom aus Biogas - Biogas im März 2025

Mit strompreisorientierter Einspeisung lassen sich nicht nur negative und schwach positive Preise vermeiden, sondern auch relevante Mehrerlöse erwirtschaften. Für interessierte Anlagenbetreiber bietet die LfL einen monatlichen Bericht zur aktuellen Strommarktsituation.   Mehr

Agrarmarktanalyse

IBA Agrarmarktanalyse
Der bayerische Getreidemarkt seit dem russischen Angriffskrieg

Verladung eines Frachtschiffes mit Getreide.

Foto: colourbox.de#327120

Bedingt durch den russischen Angriff auf die Ukraine verschieben sich die globalen Warenströme. Inwieweit sind bayerische Getreideimporte und Erzeugerpreise von dieser Entwicklung betroffen?   Mehr