KULAP Streifenmaßnahmen Biodiversitätsstreifen
Streifenmaßnahmen Biodiversitätsstreifen (KULAP K 51)

Brachestreifen

K51 - Streifenmaßnahmen Biodiversitätsstreifen

Der Pflanzenbestand auf dem Biodiversitätsstreifen kann durch Beibehaltung oder gezielte Einsaat eines Grünstreifens begründet werden. Auf dem Grünstreifen müssen Gras, Leguminosen, Kräuter oder Mischungen aus diesen vorhanden sein (kein Blühflächensaatgut). So soll ein Boden bedeckender Bestand entstehen, der auch dem Erosionsschutz dient. Der digitalisierte Streifen darf über den gesamten Verpflichtungszeitraum in keiner Weise genutzt oder bearbeitet werden. Auf dem Streifen ist jegliche Düngung (ausgenommen Kalkung) sowie flächendeckender chemischer Pflanzenschutz untersagt. Die Mindeststreifenbreite Beträgt 6 Meter, maximal 30 m Streifenbreite. Der Streifen ist mit Nutzungscode 885 (Brache /-streifen mit Verbot Mindesttätigkeit (mehrjährig)) zu codieren. Bei der Anlage des Streifens vor der Aussaat ist eine Bodenmodellierung z. B. zur Anlage von "beetle banks" förderunschädlich zulässig. Während des Verpflichtungszeitraums ist die Fünfjahresfrist zur Dauergrünlandentstehung im Förderrecht unterbrochen. Das bedeutet, dass während des Verpflichtungszeitraums förderrechtlich kein Dauergrünland entstehen kann. Somit wird eine Fläche, die z. B. im Jahr 2020 erstmals als Kleegras (Nutzungscode 422) beantragt wurde und in 2024 bis 2028 in die Maßnahme K51 einbezogen ist, frühestens im Jahr 2030 zu Dauergrünland.

Lebensraum

Mehrjährige Biodiversitätsstreifen bieten auf Ackerstandorten ganzjährig ein Angebot an Struktur und Rückzugsraum. Am ungenutzten Bestand bilden sich Samen als Nahrung für Insekten und Vögel. Besonders im Winter bieten die trockenen Stängel und Halme Deckung z. B. für Hasen und Feldvögel. Stehende Stängel und Halme bieten auch für zahlreiche Insekten die nötige Struktur für Eier, Larven und Puppen für die Überwinterung. Offene Bodenstellen bieten z.B. Wildbienen die Möglichkeit Brutröhren anzulegen. Mehrjährige Lebensräume.
Brachstreifen im Winter

Brachstreifen im Winter. Foto: Sabine Heinz

Grasbüschel im Altgrasstreifen

Alter Grasbestand. Foto: S. Heinz

Florfliege an einem Fruchtstand der Wilden Möhre

Florfliege an einem Fruchtstand der Wilden Möhre. Foto: S. Heinz

Zielgerichtete Planung mit Mehrwert

Wildlebensraum vernetzten
Biodiversitätsstreifen können z.B. entlang von Wegen oder Hecken verschiedene Lebensräume vernetzten. Hier lassen sich natürlich auch verschiedene Maßnahmen z.B. aus den Ökoregelungen (1a-d) oder Erosionsschutzstreifen (K50) auf benachbarten Ackerflächen kombinieren. So können Korridore für die Wanderung z.B. von Tagfaltern oder anderen Insekten entstehen aber auch Nahrungshabitate und Rückzugsräume für Vögel wie die Feldlerche oder die Wachtel. Auch als Pufferstreifen, um den Eintrag von Nährstoffen vom Acker in nährstoffarme Lebensräume wie Magerrasen oder trockene Böschungen zu bremsen, lassen sich Biodiversitätsstreifen einsetzen.
Käferwälle - "Beetle Banks"
Bei der Anlage des Streifens vor der Aussaat ist eine Bodenmodellierung z. B. zur Anlage von "beetle banks" förderunschädlich zulässig. Für die Anlage wird der Boden von zwei Seiten zusammengepflügt, so dass ein kleiner Wall entsteht. Die Bodenmodellierung sorgt dafür, dass auf kleinem Raum unterschiedliche Standortverhältnisse herrschen. Käfer und andere Insekten finden in der Krone des Damms günstige, trockene Verhältnisse für die Überwinterung.

Beetle Banks / Insektenwälle im FINAL Projekt Externer Link

Potentielle Konflikte – Ackerwildkräuter erhalten
Auf Äckern mit geringer Bodenzahl können blühende Ackerwildkräuter die bessere Option statt eines Biodiversitätsstreifens sein. Auf mageren Standorten sollte zunächst überprüft werden, ob im Boden noch Samen von blühenden Ackerwildkräutern vorhanden sind. Hier können seltene Pflanzenarten und viele angepasste Insekten unterstützt werden. Es gibt auch Möglichkeiten, Ackerwildkräuter wieder anzusiedeln. Hier kann eine Beratung vor Ort helfen.

Acker-Vegetation

Pflanzenbau
Schläge mit starker Belastung mit Problemunkräutern wie Ackerkratzdistel, Quecke oder Stumpfblättrigem Ampfer eignen sich weniger für Biodiversitätsstreifen. Auch Schlehen und andere Sträucher mit Ausläufern können zum Problem werden. Nach der Anlage des Streifens könnten sie sich mitunter stark ausbreiten. Eine Regulierung ist während der fünfjährigen Förderung nicht möglich.

Arten, die von Biodiversitätsstreifen profitieren können

Bluthänfling

Bluthänfling. Foto: C. Moning

Wachtel

Wachtel. Foto: C. Moning

Schwalbenschwanz

Schwalbenschwanz (Papilio machaon) (Foto: C. Wagner)

Blauschwarze Holzbiene

Blauschwarze Holzbiene. Foto: Judith Knitl

Säugetiere

  • Mauswiesel

Vögel

  • Bluthänfling
  • Feldlerche
  • Feldsperling
  • Goldammer
  • Neuntöter
  • Rauchschwalbe
  • Rebhuhn
  • Rotmilan
  • Stieglitz (Distelfink)
  • Wachtel
  • Wiesenschafstelze

Heuschrecken

  • Gemeine Sichelschrecke
  • Große Goldschrecke
  • Kleine Goldschrecke

Tagfalter

Laufkäfer

  • Buntfarbener Putzläufer
  • Körnerwanze
  • Goldschmied
  • Metallfarbener Schnelläufer
  • Sechspunktiger Putzläufer

Hautflügler

  • Gelbbindige Furchenbiene
  • Steinhummel
  • Bunthummel
  • Blauschwarze Holzbiene
  • Knautien-Sandbiene
  • Dreizahn-Mauerbiene