Über uns – Institut für Agrarökologie und Biologischen Landbau (IAB)

Das Institut ist die zentrale Einrichtung der LfL für Agrarökologie, Ökologischen Landbau, Bodenkultur, Pflanzenernährung und Landschaftspflege.

Aufgaben

Abwechslungsreiche Landschaft.
Etwa die Hälfte der bayerischen Landfläche wird landwirtschaftlich genutzt. Die Kulturlandschaft erfüllt neben der Funktion als Werkstatt des Landwirts zahlreiche weitere Funktionen, zum Beispiel als Lebensraum für Tiere und Pflanzen, als Medium für die Neubildung von Grundwasser und Oberflächengewässern, als CO2-Senke für die Atmosphäre oder als Jagdrevier.
Weitere Aufgaben des IAB

Das Institut für Agrarökologie und Biologischen Landbau (IAB) der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) bearbeitet eine fachlich breite Palette von Fragestellungen, die sich aus einer leistungsfähigen Landwirtschaft in einer funktionstüchtigen Kulturlandschaft ergeben.
Die vielfältigen Standorteigenschaften erfordern vom Landwirt einerseits eine angepasste Wirtschaftsweise, andererseits gehen von den Maßnahmen der Landbewirtschaftung vielfältige Einflüsse auf Boden, Gewässer, Atmosphäre und Lebewesen aus. Das Institut erforscht diese Wechselwirkungen und entwickelt Methoden einer standortgerechten Landbewirtschaftung und Pflege der Kulturlandschaft. Schwerpunkte sind hierbei die Optimierung der Bodenfruchtbarkeit, der Stoffströme (Pflanzennährstoffe, Schadstoffe), der biologischen Vielfalt und des Ressourcenschutzes.

Die den Zielen des Umweltschutzes besonders verbundenen Aktivitäten zum Ökologischen Landbau und zur Erzeugung und Verwertung von heimischem Eiweiß werden vom IAB LfL-weit koordiniert und, was Pflanzenbau und Agrarökologie betrifft, auch selbst bearbeitet. Die Ergebnisse der Arbeit dienen der Landwirtschaft und dem Gemeinwohl gleichermaßen, sie werden entsprechend aufbereitet und veröffentlicht.

Daneben obliegen dem Institut Hoheitsaufgaben im Bereich des Bodenschutzes und der Düngung.

Arbeitsschwerpunkte

Landwirtschaftlich genutzte Böden sind vor allem durch Erosion, Verdichtung, Schadstoffanreicherung und durch den Rückgang organischer Substanz und biologischer Vielfalt gefährdet. Um die Bodenfruchtbarkeit nachhaltig zu fördern, werden schwerpunktmäßig folgende Bereiche bearbeitet:

  • Untersuchung der Wechselwirkungen zwischen landwirtschaftlicher Bodenbewirtschaftung und Bodenerosion, Bodenstruktur, Humusgehalt und -qualität, Schadstoffgehalten und Bodenleben
  • Optimierung der Bodenbearbeitung hinsichtlich Bodenlockerung, Strohbearbeitung, Saatbettbereitung und Saat
  • Erarbeiten und Umsetzen von Systemen für eine bodenschonende Bewirtschaftung in der Landwirtschaft und von Leitlinien zur Umsetzung des Bodenschutzrechts im stofflichen und nichtstofflichen Bereich
  • Mitwirkung bei Regelwerken zum Bodenschutz auf Länder- und Bundesebene
  • Konzeption, Koordination und Auswertung des Bodendauerbeobachtungsflächen-Programms
  • Aufbau und Pflege einer Datenbank für Referenzwerte des standorttypischen Humusgehaltes

Bedarfsgerechte Düngung ist die Grundvoraussetzung für die betriebswirtschaftliche Optimierung und für eine umweltschonende Bewirtschaftung. Durch die Entwicklung neuer Düngestrategien soll die Nährstoffeffizienz verbessert und eine mögliche Umweltbelastung vermindert werden.

Um dies zu erreichen, sind folgende Schwerpunkte gesetzt:

  • Wissenschaftliche Untersuchungen und fachliche Beurteilungen zu Nährstoffdynamik, Nährstoffpotential und Nährstoffverlagerung im Boden
  • Untersuchungen und Reduzierung der Nährstoff­flüsse in Grund- und Oberflächen­gewässer sowie in die Atmosphäre durch Maßnahmen der Land­bewirtschaftung
  • Erarbeiten und Umsetzen von Düngerichtlinien für eine bedarfsgerechte und umweltschonende Pflanzenernährung
  • Mitwirkung bei Regelwerken zur mineralischen und organischen Düngung

Der Ökologische Landbau stellt eine Produktionsform dar, die auf Umweltbelange besondere Rücksicht nimmt. Für einen erfolgreichen Ökolandbau wird für alle Teilaspekte der Landwirtschaft in besonderem Maß Wissen benötigt.
Schwerpunkte der Arbeit sind:

  • Entwicklung und Unterstützung von fachübergreifenden Forschungsarbeiten zu Systemfragen im ökologischen Landbau
  • Durchführung von Pflanzenbauversuchen zur Verbesserung der Produktionstechnik und des Sortenwesens im ökologischen Landbau
  • Entwicklung und Durchführung von fachübergreifenden Forschungsprojekten zu systemischen Fragen der tierischen Erzeugung im ökologischen Landbau
  • Konzeption und Durchführung von Forschungsvorhaben zu Leguminosen und Agroforstsystemen im ökologischen Landbau
  • Konzeption und Durchführung von Netzwerkprojekten im Landesprogramm BioRegio 2030
  • Bündelung und institutsübergreifende Umsetzung des Wissenstransfers zum ökologischen Landbau
  • Erstellung von Beratungsunterlagen und fachlichen Stellungnahmen

Landwirtschaft, Flora, Fauna und unbelebte Umwelt beeinflussen sich gegenseitig in vielfältiger Weise. Lebewesen reagieren differenziert auf die Produktions­maßnahmen der Landwirtschaft. Zahlreiche Arten dienen als Indikatoren für Umwelt­eigenschaften und können damit auch Veränderungen der Agrarökosysteme anzeigen. Die Landwirte tragen wesentlich zur Gestaltung der Kulturlandschaft bei. Eine Änderung der Produktionsrichtung oder der Produktionstechnik in der Landwirtschaft kann auch die Kulturlandschaft verändern. Die Gesellschaft erwartet, dass sich solche Veränderungen nicht negativ auf den Naturhaushalt und das Erscheinungsbild der Kulturlandschaft auswirken. Für die für Bayern typischen Bergregionen gilt dies in besonderem Maß.
Wesentliche Aufgaben sind:

  • Analyse von Veränderungen in Agrarökosystemen
  • Entwicklung und Beurteilung von Agrarumweltprogrammen
  • Analyse landwirtschaftlich bedingter Veränderungen von Vegetation und Fauna
  • Bewertung landwirtschaftlicher Umweltleistungen
  • Erarbeiten, Bewerten und Umsetzen von Konzepten und landwirtschaftlichen Produktionsweisen zur Erhaltung und Verbesserung von Landschaftsstrukturen und einer standorttypischen Flora und Fauna
  • Monitoring und Bewertung von Standorten und Agrarökosystemen, zum Beispiel mit Methoden der Pflanzen- und Tierökologie
  • Erarbeiten von differenzierten Landnutzungssystemen unter Berücksichtigung der Wechselwirkungen im Agrarökosystem
  • Erarbeiten von Methoden zur Aufstellung und Umsetzung von Regionalprojekten und agrarökologischen Konzepten
  • Erarbeiten von regionalen Leitbildern für agrarökologische Konzepte
  • Mitwirkung bei der Ausbildung der Geprüften Natur- und Landschaftspfleger

Dienstleistungen und Hoheitsaufgaben

Zum Vollzug des Bodenschutzrechts sowie zur Umsetzung der Dünge- und der Verbringungsverordnung werden fachliche Grundlagen und Leitlinien erarbeitet.

Forschungseinrichtungen

Zur Erledigung der Institutsaufgaben stehen Lysimeter- und Saugkerzenanlagen zur Analyse von Stoffflüssen sowie Labor- und andere technische Einrichtungen zur Bodenphysik, Humuschemie, Mikrobiologie und Zoologie zur Verfügung.