Maßnahmensteckbriefe
Zielgerichtete Verbesserung des Wildlebensraums
Die Maßnahmensteckbriefe beschreiben die Wirkung der jeweiligen Maßnahmen auf typische wildlebende Tier- und Pflanzenarten der offenen Kulturlandschaft (Agrararten). In der Wildlebensraumberatung können die Maßnahmensteckbriefe für die zielgerichtete Erarbeitung von Empfehlungen zur Maßnahmenwahl und -platzierung von Maßnahmen verwendet werden. Es werden Fragen geklärt wie:
Was ist das für eine Maßnahme? Welche Regelungen gibt es für eine Förderung.
Was für ein Lebensraum (Nahrungs-, Deckungs-, Fortpflanzungs- oder Überwinterungsraum) wird geschaffen?
Welche Kombinationen mit weiteren Maßnahmen bringt einen besonders hohen Mehrwert für die Biodiversität? Wie sollten die Maßnahmen platziert werden, um die beste Wirkung zu erzielen. Auch auf alternative Optionen für den Standort wird eingegangen.
Welche Arten können von den Maßnahmen profitieren?
Beratungshilfe für die Wildlebensraumberatung in Bayern (LfL-Information)
Maßnahmensteckbriefe nach Fördermöglichkeiten geordnet
Kulturlandschaftsprogramm (KULAP)
Folgende KULAP-Maßnahmen können zur Lebensraumverbesserung beitragen:
- Ökologischer Landbau im Gesamtbetrieb (O10)
- Insektenschonende Mahd (K14)
- Extensive Grünlandnutzung mit Schnittzeitpunkt 15. Juni bzw. 1. Juli (K16 bzw. K17)
- Extensive Grünlandnutzung in sensiblen Gebieten (K18)
- Vielfältige Fruchtfolge mit großkörnigen Leguminosen (K30)
- Vielfältige Fruchtfolge mit alten Kulturen (K31)
- Vielfältige Fruchtfolge mit blühenden Kulturen (K32)
- Herbizidverzicht bei Wintergetreide / Winterraps (K40)
- Verzicht auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel bei Wintergetreide / Winterraps (K42)
- Verzicht auf Intensivkulturen (K44)
- Konservierende Saatverfahren (K46)
- Winterbegrünung mit wildtiergerechten Saaten (K48)
- Erosionsschutzstreifen (K50)
- Biodiversitätsstreifen (K51)
- Wildpflanzenmischungen (K52)
- Mehrjährige Blühflächen (K56)
- Umwandlung von Acker in Grünland (K58)
- Maßnahmen für Vögel in der Agrarlandschaft: Feldvogelinseln (K60)
- Maßnahmen für Vögel in der Agrarlandschaft: Verspätetet Aussaat (K61)
- Herbizidverzicht im Hopfenbau (K70)
- Herbizidverzicht im Weinbau (K72)
- Weinbau in Steil- und Terrassenlagen (K74)
- Streuobst - Erschwerte Bewirtschaftung (K78)
- Struktur- und Landschaftselementen Anlage (I88) - Flächenbereitstellung (K88)
- Förderung kleiner Strukturen (K99)
- Erneuerung von Hecken und Feldgehölzen (I80)
- Streuobstpflege (I82)
- Einrichtung von Agroforstsystemen (I84)
- Wiederaufbau von Steinmauern in Weinbausteillagen (I86)
Ökoregelungen (ÖR)
Folgende Ökoregelungen können zur Lebensraumverbesserung beitragen:
- Nichtproduktive Flächen auf Ackerland (ÖR1a)
- Blühstreifen/-flächen auf Ackerland (Ökoregelung 1b)
- Blühstreifen/-flächen in Dauerkulturen (ÖR1c)
- Altgrasstreifen/-flächen in Dauergrünland (ÖR1d)
- Anbau vielfältiger Kulturen (ÖR2)
- Beibehaltung einer agroforstlichen Bewirt- schaftungsweise auf Ackerland und Dauergrünland (ÖR3)
- Kennarten in Dauergrünland (ÖR5)
- Verzicht auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel (ÖR6)
- Natura 2000 (ÖR7)
Nicht förderfähige Maßnahmen (nfM)
Sowohl die Anlage von Landschaftselementen als auch die Flächenbereitstellung kann mit dem KULAP I88 bzw. K88 "Struktur und Landschaftselemente" gefördert werden. Allerdings müssen dann die Vorgaben des Merkblatts z.B. zur Fläche und Länge der Elemente eingehalten werden (vgl. unter KULAP K88)
Folgende Maßnahmen tragen zur Lebensraumverbesserung bei:
- Ackerrandstreifen
- Mahd-Mulch-Konzept für Randstreifen, Brachen, Grünwege
- Stehenlassen von Getreide-, Maisstreifen
- Lerchenfenster
- Blühstreifen/-fläche, spezielle Saatmischung
- Bejagungsschneise Mais
- Mahdgutübertragung
- Wiederansiedelung blühender Ackerwildkräuter
- Alternative Methoden der Heckenbegründung
- Lesesteinwälle
- Totholz, Asthaufen
- Heckenanlage
- Feldgehölze und Feuchtlebensräume
- Baumreihen
- Gewässerrandstreifen
- Trockenlebensräume
- Feldraine (> 2 m)
- Artenreiche Erdwälle und Gräben zum Wasserrückhalt und Wasserführung innerhalb eines Feldstücks
- Beetle Banks
- Trocken- und Natursteinmauern
- Fels- und Steinriegel
- Terrassen
- Sandschüttung, Lehmkuhle