KULAP verspätete Aussaat
Maßnahmen für Vögel der Agrarlandschaft, verspätete Maisaussaat (KULAP K61)

Maisacker

K61 – verspätete Aussaat

Die Förderung einer verspäteten Aussaat erfolgt nur im Mais (Nutzungscode-Bezug Mais). Außerdem müssen die Flächen in der Feldvogelkulisse Kiebitz oder in der Wiesenbrüterkulisse liegen. Ob eine Fläche in einer der beiden Kulissen liegt, kann man im iBALIS im Kulissen-Layer nachschauen. Vor dem 15.03. müssen auf den Flächen Rohboden z. b. durch Bodenbearbeitung wie Grubbern, Eggen oder Pflügen geschaffen werden. Vom 15.03. bis zum 20.05 darf die Fläche nicht bewirtschaftet werden. Es dürfen auch keine Pflanzenschutzmittel oder Dünger ausgebracht werden. Nach dem 20.05. hat eine Maisaussaat zu erfolgen. In Jahren, in denen keine Hauptfrucht Mais angebaut wird, sind die Förderverpflichtungen und die sonstigen Auflagen ausgesetzt. Die Maßnahme ist auf den Kiebitzschutz abgestimmt.

Lebensraum

Kiebitze, die noch vor wenigen Jahrzehnten vor allem in Wiesen brüteten, legen ihre Nester mittlerweile in großer Zahl auf Maisäckern an. Sie haben eine Vorliebe für dunklen, offenen Boden, wie auf frisch bearbeiteten Maisäckern. Deswegen bieten Maisäcker gute Bedingungen für die Anlage von Nestern, allerdings fallen die Gelege oder die geschlüpften Jungvögel dann regelmäßig landwirtschaftlichen Aktivitäten zum Opfer. Eine Bearbeitungsruhe bis 20. Mai ermöglicht den Kiebitzen, ihre Gelege auszubrüten und die Jungen in benachbarte nahrungsreichere Flächen zu führen. Eine Maisaussaat nach dem 20. Mai führt dann nicht zu einem hohen Verlust an Kiebitzjungen. Saisonaler Lebensraum.
Maisacker

Maisacker Foto: C. Wagner

sitzender Kiebitz

Kiebitz. Foto: M. Schaef

Kiebitz

Kiebitz. Foto. C. Moning

Zielgerichtete Planung mit Mehrwert

Kombination mit anderen Maßnahmen

Eine räumliche Verzahnung von Maisäckern mit verspäteter Aussaat (K61) und Feldvogelinseln (K60) erhöht den Bruterfolg stark. Die Kiebitze können ihre Jungen aus dem Mais, in dem sie brüten, in die Feldvogelinseln führen. Diese sind meist nahrungsreicher. Auch können als Rückzugsräume für die Kiebitzküken in Sommerungen (wie Mais oder Zuckerrübe) Grasstreifen (zum Beispiel eine Kleegrasmischung) über den Acker angelegt werden.Auch ein Erosionsschutzstreifen (K50) kann entsprechend eingesäht werden.
  • Erosionsschutzstreifen, z.B. als erweiterter Gewässerrandstreifen

Umgebung

Kiebitze und andere Feldvögel meiden hohe Strukturen, wie zum Beispiel Waldränder und Feldgehölze in der Nähe. Es ist besser (am besten mind. 150 m), die Maßnahme liegt in der offenen Kulturlandschaft. Feldgehölze und Hecken haben wahrscheinlich keinen negativen Einfluss auf die Fläche.

Vorgeschichte der Flächen

Besonders wirkungsvoll ist die Maßnahme, wenn sie auf Flächen gebucht wird, von denen bekannt ist, dass Kiebitze (in den Vorjahren) gebrütet haben. Kiebitze sind sehr ortstreu und kehren meist auf die selbe Fläche zurück.

Gelegeschutz/Nestschutzmaßnahmen

Bei Fokus auf Kiebitz ist der Gelegeschutz (Ausstecken der Nester) auf umliegenden Flächen sinnvoll. Prinzipiell können Nester von Kiebitzen auch mit Elektrozäunen gezäunt werden. Dies hält wirkungsvoll bodengebundene Prädatoren (z. B. Fuchs) ab.

Arten, die von verspäteter Aussaat von Mais profitieren können

Kiebitz

Kiebitz, Foto: C. Moning

Feldlerche im Flug

Feldlerche. Foto: M. Schaef

Vögel

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  • Feldlerche