Agrararten – Tagfalter
Großes Ochsenauge
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Großes Ochsenauge
Foto: S. Heinz
Großes Ochsenauge (Manjola jurtina)
Beim Großen Ochsenauge unterscheiden sich männliche und weibliche Falter in der Färbung. Bei den Männchen ist die Flügeloberseite fast einheitlich dunkelbraun. Auf dem Vorderflügel ist ein dunklerer Fleck und nahe der Flügelspitze ein kleiner orange gerandeter Augenfleck erkennbar. Die Weibchen haben einen deutlich größeren orangefarbenen Fleck auf den Vorderflügeln. Von der Unterseite ist der Vorderflügel orange mit graubraunem Rand und einem Auge. Der Hinterflügel zeigt auf der Unterseite eine graubraune Binde.
Nahrung
Das Große Ochsenauge ist bei der Wahl der Nektarquelle flexibel und saugt Nektar an einem breiten Spektrum von Blütenpflanzen. Bevorzugt werden allerdings violett gefärbte Blüten genutzt, wie z. B. die Flockenblume (Centaurea jacea). Es werden aber auch weiße Blüten wie Echte Kamille (Matricaria recutita) oder Schafgarbe (Achillea millefolium) angeflogen.
Die Raupen fressen an verschiedenen, auch sehr produktiven Gräsern: Knäuelgras (Dactylis glomerata), Wiesen-Lieschgras (Phleum pratense), Wiesen-Rispengras (Poa pratensis), aber auch Aufrechte Trespe (Bromus erectus), Schwingel-Arten (Festuca spp.)‚ Gewöhnliche Fieder-Zwenke (Brachypodium pinnatum) oder Weidelgras-Arten (Lolium spp.).
Fortpflanzung
Das Große Ochsenauge fliegt in einer Generation vor allem von Mai bis September, mit einer Hauptflugzeit im Juni. Die Weibchen können zur Überdauerung besonders heißer, trockener Zeiten im Sommer für einige Wochen in eine inaktive Phase (Diapause) übergehen. Die Männchen sind auf der Suche nach Weibchen aktiver als die Weibchen, die länger an Nektarpflanzen saugen. Nach der Paarung legt das Weibchen die Eier in gemähten Wiesen oder beweideten Flächen, teilweise auch in Brachen oder Trockenrasen einzeln an herausstehenden Stängeln ab. Teilweise werden die Eier auch einfach in die Grasvegetation gestreut.
Die Raupen schlüpfen nach ca. 10 Tagen und sind nachtaktiv. Sie fressen an verschiedenen Gräsern (siehe Nahrung) und überwintern in der Grasvegetation. Ab Mai verpuppen sich die Raupen an bodennahen Pflanzenteilen.
Verbreitung
Das Große Ochsenauge ist in ganz Europa von der iberischen Halbinsel bis zum Ural und von Nordafrika bis Südskandinavien verbreitet. In Bayern kommt es in allen Naturräumen vor, zeigt allerdings kleinere Verbreitungslücken.
Lebensraum – Anforderungen an Bewirtschaftung/Pflege (Maßnahmen)
Das Große Ochsenauge besiedelt ein breites Lebensraumspektrum von Offenland- und Saumhabitaten. Der Falter kommt in Grünlandbeständen bis zu einer mittleren Intensität, in Trockenrasen und Feuchtwiesen aber auch an Wald- und Wegsäumen vor. Wichtig sind ein geeignetes Blütenangebot und Grasbestände für die Fortpflanzung.
- Das Große Ochsenauge benötigt blütenreiche Bestände, wie sie wenig intensiv genutztes Grünland bietet.
- Zur Fortpflanzung werden Grasbestände benötigt, die nicht zu intensiv bewirtschaftet werden (Wiesen, Weiden). Hier überwintern die jungen Larven und verpuppen sich im Mai. Stark gedüngte Vielschnittwiesen sind nicht zur Fortpflanzung nicht geeignet.
- Auch Saumstrukturen entlang von Wäldern, Gebüschen und Wegen dienen als Habitat.
- Als Verbindung zwischen einzelnen Populationen und Wanderhabitaten dienen ungenutzte Saumstrukturen zum Beispiel entlang von Hecken oder Gewässern.
Maßnahmen, von denen das Große Ochsenauge profitiert
KULAP
- Extensive Grünlandnutzung entlang von Gewässern und sonstigen sensiblen Gebieten (B30)
- Gewässer- und Erosionsschutzstreifen (B34)
- Erhalt artenreicher Grünlandbestände (B40)
- Extensive Grünlandnutzung an Waldrändern (B41)
- Anlage von Altgrasstreifen (B42)
- Mehrjährige Blühflächen – Blühflächen an Waldrändern und in der Feldflur (B48)
- Erneuerung von Hecken und Feldgehölzen (B49)
- Streuobst (B57)
- Anlage von Hecken (B59)
Greening
- Beihilfefähige Ackerstreifen an Waldrändern (NC54)
- Pufferstreifen und Feldrand auf DG (NC57)
- Brachliegende Flächen (NC62)
- Brache mit Honigpflanzen – mehrjährig (NC66)
Nicht förderfähige Maßnahmen
- Mahd-Mulch-Konzept für Randstreifen, Brachen, Grünwege
- Blühstreifen/-fläche, spezielle Saatmischung
- Brachen, Schwarzbrache, Selbstbegrünung, z. B. für Kiebitz
- Mahdgutübertragung
- Lesesteinwälle
- Heckenanlage
- Feldgehölze und Feuchtlebensräume
- Baumreihen
- Gewässerrandstreifen
- Trockenlebensräume
- Feldraine (> 2 m)
- Artenreiche Erdwälle und Gräben zum Wasserrückhalt und Wasserführung innerhalb eines Feldstücks
- Beetle Banks
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