Agrararten – Tagfalter
Schachbrett
Zoombild vorhanden
Schachbrett (Melanargia galathea)
Foto: S. Heinz
Schachbrett (Melanargia galathea)
Das Schachbrett ist auffällig schwarz-weiß gefärbt. Es kommt noch relativ häufig in artenreichen Wiesen und blütenreichen Säumen vor, wo es Nektar sammelt. Die Raupen benötigen für die Entwicklung ungestörte hochwüchsige, eher trockene Grasbestände, wie sie in Säumen und Böschungen oder auch Altgrasstreifen zu finden sind.
Nahrung
Der erwachsene Schmetterling benötigt Nektar. Bevorzugt werden rotviolett gefärbte Korbblüten angeflogen. Bevorzugte Arten sind Flockenblumen (z. B. Centaurea jacea, C. scabiosa), Skabiosen (Scabiosa columbaria), Witwenblume (Knautia arvensis), die auf artenreichen Wiesen vorkommen, aber auch verschiedene Distel-Arten, die eher in Säumen und Brachen zu finden sind.
Die Raupen fressen an Gräsern wie Honiggras (Holcus lanatus)), Taube Trespe (Bromus sterilis)), Rot-Schwingel (Festuca rubra)) und anderen.
Fortpflanzung
Das Schachbrett fliegt in einer Generation von vor allem Mitte Juni bis Mitte August. Die Männchen sind auf der Suche nach Weibchen aktiver als die Weibchen, die länger an Nektarpflanzen saugen. Nach der Paarung legt das Weibchen die Eier in hochwüchsiger, ungemähter Vegetation ab, indem es die Eier einfach in die Vegetation fallen lässt. Nach zwei bis drei Wochen schlüpfen die Larven. Die Überwinterung erfolgt im Larvenstadium in hoher Vegetation. Die Raupen sind grün bis bräunlich und verpuppen sich an Gräsern in Bodennähe.
Verbreitung
Das Schachbrett ist in ganz Mitteleuropa von Südspanien bis zum Ural und vom Mittelmeergebiet bis Südskandinavien verbreitet.
Lebensraum – Anforderungen an Bewirtschaftung/Pflege (Maßnahmen)
Das Schachbrett kommt auf blütenreichen Mähwiesen, Trockenrasen, Weiden und auch auf Feuchtwiesen oder Moorwiesen vor. Es besiedelt ein breites Lebensraumspektrum mit einem Schwerpunkt im extensiven Grünland. Entscheidend sind ein geeignetes Blütenangebot und ungestörte Grasbestände für die Fortpflanzung.
- Das Schachbrett benötigt blütenreiche Bestände, wie sie wenig intensiv genutztes Grünland bietet.
- Zur Fortpflanzung werden hochwüchsige, ungemähte Grasbestände benötigt. Hier überwintern die jungen Larven. Deshalb muss die Struktur über den Winter unberührt bleiben.
- Blütenreiche Wiesen als Nektarquelle und Altgrasbestände müssen möglichst beieinander liegen. Der Aktionsradius beträgt etwa 1500 bis 1600 m².
- Als Verbindung zwischen einzelnen Populationen und Wanderhabitaten dienen ungenutzte Saumstrukturen zum Beispiel entlang von Hecken oder Gewässern.
Maßnahmen, von denen das Schachbrett profitiert
KULAP
- Extensive Grünlandnutzung entlang von Gewässern und sonstigen sensiblen Gebieten (B30)
- Gewässer- und Erosionsschutzstreifen (B34)
- Erhalt artenreicher Grünlandbestände (B40)
- Extensive Grünlandnutzung an Waldrändern (B41)
- Anlage von Altgrasstreifen (B42)
- Mehrjährige Blühflächen – Blühflächen an Waldrändern und in der Feldflur (B48)
- Erneuerung von Hecken und Feldgehölzen (B49)
- Streuobst (B57)
- Struktur- und Landschaftselemente (B59)
Greening
- Beihilfefähige Ackerstreifen an Waldrändern (NC54)
- Pufferstreifen und Feldrand auf DG (NC57)
- Brachliegende Flächen (NC62)
- Brache mit Honigpflanzen – mehrjährig (NC66)
Nicht förderfähige Maßnahmen
- Mahd-Mulch-Konzept für Randstreifen, Brachen, Grünwege
- Blühstreifen/-fläche, spezielle Saatmischung
- Brachen, Schwarzbrache, Selbstbegrünung, zum Beispiel für Kiebitz
- Mahdgutübertragung
- Lesesteinwälle
- Heckenanlage
- Feldgehölze und Feuchtlebensräume
- Baumreihen
- Gewässerrandstreifen
- Trockenlebensräume
- Feldraine (> 2 m)
- Artenreiche Erdwälle und Gräben zum Wasserrückhalt und Wasserführung innerhalb eines Feldstücks
- Beetle Bank
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