Agrararten – Säugetiere
Feldhase

Feldhase (Lepus europaeus)
Foto: M. Schaef
Feldhase (Lepus europaeus)
Heute ist der Feldhase eine der Charakterarten unserer Kulturlandschaft. Er lebt als Einzelgänger mit festem Revier von bis zu 50 ha Größe und ist vorwiegend dämmerungs- und nachtaktiv. Hasen graben keine Erdbauten, im Revier haben sie mehrere offene, flache Mulden (Sassen) als Ruheplätze. Bevorzugter Lebensraum sind trocken-warme, strukturreiche Ackerbaugebiete, aber auch in der grünlandgeprägten und teils bewaldeten Kulturlandschaft ist er zu Hause. Strukturen wie Hecken, Säume und Brachen bieten Schutz und Deckung.
Nahrung
Feldhasen ernähren sich von Pflanzen. Genutzt werden zahlreiche Nahrungspflanzen: Wildkräuter und Kulturpflanzen. Besonders zarte und abwechslungsreiche Wildpflanzen werden bevorzugt. Gerade im Frühjahr zur Fortpflanzungszeit sind Feldhasen auf eine besonders gute Ernährung angewiesen. Fettreiche Pflanzen wirken sich auf die Milchmenge und -qualität der Häsinnen und damit auf die Entwicklung der Junghasen aus.
Ein günstiges Nahrungsangebot bieten ganzjährig verfügbare Lebensräume wie zum Beispiel Brachen, Säume, artenreiche Wegränder, Zwischenfrüchte, artenreiches Grünland.
Ein günstiges Nahrungsangebot bieten ganzjährig verfügbare Lebensräume wie zum Beispiel Brachen, Säume, artenreiche Wegränder, Zwischenfrüchte, artenreiches Grünland.
Fortpflanzung
Feldhasen pflanzen sich von Februar bis Oktober mit bis zu vier Würfen pro Jahr fort. Hauptpaarungszeit ist im April und Mai. Etwa 42 Tage nach der Paarung werden die jungen Hasen geboren. Die ein bis fünf Jungen werden behaart und sehend geboren und können bereits nach wenigen Stunden laufen. Die Häsin versorgt sie die nächsten vier bis fünf Wochen mit nahrhafter Muttermilch. Das Überleben der Jungtiere hängt von guter Nahrungsversorgung des Muttertiers, der Witterung, Deckung vor Fressfeinden sowie Störungen durch den Menschen ab. Junge Hasen werden einzeln abgelegt und harren tagsüber alleine in der offenen Feldflur aus. Die Häsin säugt sie im Schutz der Dämmerung. Meist überleben nur 20 bis 30 % der Jungtiere bis zum nächsten Herbst.
Verbreitung
Der Feldhase ist ein ursprünglicher Steppenbewohner, der sich jedoch als Kulturfolger an die offene Kulturlandschaft angepasst hat. Er ist in Europa und Asien verbreitet. Sein Lebensraum erstreckt sich Spanien bis in den Südwesten Sibiriens und in den Nordwesten der Mongolei. In Nord-Süd-Richtung reicht das Areal von Dänemark bis in das nördliche Italien und bis in den Süden Griechenlands; weiter östlich bis in den Norden des Irans. In weiteren Gebieten wurde der Feldhase vor allem aus jagdlichen Gründen weltweit angesiedelt. Feldhasen kommen überall in Bayern vor. In den letzten zwanzig Jahren ist der Bestand bei uns rückläufig. Der Feldhase wird auf der Roten Liste der Kategorie 3 – gefährdet zugeordnet.
Weitere Informatione zum Feldhasen
Lebensraum – Anforderungen an Bewirtschaftung/Pflege (Maßnahmen)
Feldhasen sind ursprünglich Steppenbewohner, die mit dem Ackerbau nach Mitteleuropa eingewandert sind.
Bevorzugt werden strukturreiche Ackerbaugebiete und strukturierte, grünlandgeprägte Kulturlandschaften. Entscheidend sind viele Randlinien als Übergänge zwischen offenen Flächen, wie den frisch eingesäten Äckern im Frühjahr oder nach der Ernte im Sommer und Flächen mit dauerhaft dichtem Pflanzenbewuchs, wie etwa Blühflächen und -streifen, Hecken, Feldraine, artenreiche Säume. Je mehr Lebensraumstrukturen ihnen im nahen Umkreis zur Verfügung stehen, desto kleiner ist die benötigte Reviergröße. Bei guter Lebensraumvernetzung können sie leichter Nahrung und Schutz vor Nässe oder Kälte finden sowie effektiv Feinde und Konkurrenz vermeiden.
Günstig für Feldhasen sind vielfältige Ackerkulturen, Zwischenfrüchte, artenreiche Wiesen, blütenreiche Säume und Wegränder, Hecken, mehrjährige dichtbewachsene Brachen und Blühflächen.
Bevorzugt werden strukturreiche Ackerbaugebiete und strukturierte, grünlandgeprägte Kulturlandschaften. Entscheidend sind viele Randlinien als Übergänge zwischen offenen Flächen, wie den frisch eingesäten Äckern im Frühjahr oder nach der Ernte im Sommer und Flächen mit dauerhaft dichtem Pflanzenbewuchs, wie etwa Blühflächen und -streifen, Hecken, Feldraine, artenreiche Säume. Je mehr Lebensraumstrukturen ihnen im nahen Umkreis zur Verfügung stehen, desto kleiner ist die benötigte Reviergröße. Bei guter Lebensraumvernetzung können sie leichter Nahrung und Schutz vor Nässe oder Kälte finden sowie effektiv Feinde und Konkurrenz vermeiden.
Günstig für Feldhasen sind vielfältige Ackerkulturen, Zwischenfrüchte, artenreiche Wiesen, blütenreiche Säume und Wegränder, Hecken, mehrjährige dichtbewachsene Brachen und Blühflächen.
- Feldhasen profitieren besonders von Brachflächen, die als Säume, Brachen oder Blühflächen gestaltet werden können.
- Vernetzende Strukturen mit langen Randlinien entstehen durch Säume, Feldraine, artenreiche Wegränder oder Gewässerrandstreifen.
- Kräuterreichtum im Grünland (artenreiches Grünland) oder auf dem Acker (Ackerwildkräuter) verbessern das Nahrungsangebot.
- Heckenpflege: Durch abschnittsweises Auf-den-Stock-setzen werden Hecken im unteren Bereich wieder dichter und bieten so gute Deckung für Feldhasen.
Maßnahmen, von denen der Feldhase profitiert
KULAP
- Die Erneuerung von Hecken und Feldgehölzen in der freien Landschaft
- Streuobstpflege (I82)
- Struktur- und Landschaftselemente (KULAP I88, KULAP K88)
- Extensive Grünlandnutzung mit Schnittzeitpunkten (15. Juni/1. Juli) (KULAP K16/K17)
- Extensive Grünlandnutzung entlang von Gewässern und in sensiblen Gebieten (KULAP K18)
- Vielfältige Fruchtfolge mit großkörnigen Leguminosen (K30)
- Vielfältige Fruchtfolge mit blühenden Kulturen (K32)
- Winterbegrünung mit wildtiergerechten Saaten (K48)
- Streifenmaßnahmen Biodiversitätsstreifen (KULAP K 51)
- Wildpflanzenmischungen (Energiepflanzen) (KULAP K52)
- Mehrjährige Blühflächen (KULAP K56)
- Streuobst – Erschwerte Unternutzung (KULAP K78)
- Struktur- und Landschaftselemente (KULAP I88, KULAP K88)
- Förderung kleiner Strukturen (K99)
- Moorbauernprogramm, Umwandlung Acker in Dauergrünland (M10)
- Moorbauernprogramm, Bewirtschaftung von Nassgrünland, keine Nutzung vor 15.6., Nässenachweis durch Zeigerarten (M12)
Ökoregelung
- Extensivierung des gesamten Dauergrünlands des Betriebs (ÖR4)
- Kennarten in Dauergrünland (Ökoregelung 5)
Nicht förderfähige Maßnahmen
- Artenreiche Erdwälle und Gräben zum Wasserrückhalt und Wasserführung innerhalb eines Feldstücks
- Beetle Banks
- Ackerrandstreifen
- Mahd-Mulch-Konzept für Randstreifen, Brachen, Grünwege
- Blühstreifen/-fläche, spezielle Saatmischung
- Mahdgutübertragung
- Alternative Methoden der Heckenbegründung
- Wiederansiedelung blühender Ackerwildkräuter
- Heckenanlage
- Feldgehölze und Feuchtlebensräume
- Feldraine (> 2m)
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Maßnahmensteckbriefe
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