KULAP mehrjährige Blühfläche
Mehrjährige Blühflächen (KULAP K56)
K56 – Mehrjährige Blühflächen
Fünfjährige Blühfläche. Die Förderfläche ist im Frühjahr des ersten Verpflichtungsjahres mit speziellem Saatgut gemäß der "Qualitätsblühmischungen Bayern" (QBB) einzusäen. Nach der Aussaat sind während des gesamten Verpflichtungszeitraums weder ein Befahren, Bearbeiten noch eine Nutzung (z. B. Futternutzung, Verwertung in Biogasanlagen) zulässig. Strukturreiche Aufwertungen der Flächen (z. B. beetle banks, Schaffung von Rohboden, usw.) sind generell nur in Absprache mit der Wildlebensraumberatung am zuständigen Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) förderunschädlich möglich. Die Förderfläche beträgt maximal 3,0 ha je Betrieb und Maßnahme.Eine Erweiterung der Förderfläche ist in Abhängigkeit von der Ackerfläche des Betriebs zulässig. Die in die Maßnahme einbezogene Fläche darf 10 % der Ackerfläche des Betriebs nicht überschreiten.Die absolute Förderobergrenze beträgt 10 ha pro Maßnahme und Betrieb.
Lebensraum
Mehrjährige Blühflächen bieten auf Ackerstandorten ganzjährig ein Angebot an Struktur und Rückzugsraum. Die angesähten Arten sorgen für Blüten und Samen als Nahrung für Insekten und Vögel. Besonders im Winter bieten die trockenen Stängel und Halme Deckung z. B. für Hasen und Feldvögel. Stehende Stängel und Halme bieten auch für zahlreiche Insekten die nötige Struktur für Eier, Larven und Puppen für die Überwinterung. Mehrjährige Kernlebensräume.
Mehrjährige Blühfläche im Frühjahr
Sommeraspekt
Foto: B. Schönberger
Blühfläche im Herbst
Foto: Ch. Janko
Blühfläche im Winter
Foto: Ch. Janko
Zielgerichtete Planung mit Mehrwert
Kombination mehrerer Blühflächen unterschiedlichen Alters
Benachbarte Blühflächen sollten möglichst zeitlich versetzt anlegt werden. Der Bestand verändert sich im Laufe der Jahre. Am Anfang bilden einjährige Kräuter einen bunten Blühaspekt, Dann folgen zwei- und mehrjährige Arten. Je nach Standort nehmen ab dem dritten Standjahr die Gräser zu. Liegen unterschiedlich alte Blühflächen nebeneinander, ergänzen sich die verschiedenen Stadien. Wird die Blühfläche nach fünf Jahren umgebrochen, können viele Arten auf die benachbarte Blühfläche ausweichen.
Kombinationen mit weiteren Maßnahmen
Die Wirkung von mehrjährigen Blühflächen für die Artenvielfalt lässt sich durch die Kombination mit anderen Strukturen in der Kulturlandschaft noch verstärken z. B. durch die Anlage entlang von Hecken, Waldrändern, Wegrändern und Gewässern. Im offenen Gelände, z. B. auf einer Kuppe, schafft eine Kombination von einer mehrjährigen Blühfäche mit direkt angrenzender einjähriger Blühfläche und/oder Schwarzbrache günstige Bedingungen für die Brut und Jungenaufzucht für Feldvögel wie das Rebhuhn. Speziell für das Rebhuhn sollte die Kombination aus einjähriger und mehrjähriger Blühfläche mindestens 300 m Abstand zum Wald haben, am besten auf einer Kuppe liegen und mindestens 20 m breit sein.
Agrarlandschaft Oberfranken
Potentielle Konflikte – Ackerwildkräuter erhalten
Auf Äckern mit geringer Bodenzahl können blühende Ackerwildkräuter die bessere Option statt einer Blühfläche sein. Auf mageren Standorten sollte zunächst überprüft werden, ob im Boden noch Samen von blühenden Ackerwildkräutern vorhanden sind. Hier können seltene Pflanzenarten und viele angepasste Insekten unterstützt werden. Es gibt auch Möglichkeiten, Ackerwildkräuter wieder anzusiedeln. Hier kann eine Beratung vor Ort helfen.
Pflanzenbau
Schläge mit starker Belastung mit Problemunkräutern wie Ackerkratzdistel, Quecke oder Stumpfblättrigem Ampfer eignen sich weniger als Blühflächen. Nach der Ansaat der Blühmischung könnten sie sich stark ausbreiten. Eine Regulierung ist während der fünfjährigen Förderung nur auf Antrag und in Teilbereichen möglich.
Blühflächen: Das A und O der Aussaat
Arten, die von Blühflächen profitieren können
Feldhase (Lepus europaeus)
Foto: M. Schaef
Rebhuhn (Perdix perdix)
Foto: M. Schaef
Dunkle Erdhummel
Foto: Ch. Janko
Vögel
- Bluthänfling
- Feldleche
- Goldammer
- Neuntöter
- Rauchschwalbe
- Rebhuhn
- Rotmilan
- Wiesenschafstelze
- Feldsperling
- Stieglitz (Distelfink)
Heuschrecken
- Gemeine Sichelschrecke
- Große Goldschrecke
Laufkäfer
- Buntfarbener Putzläufer
- Körnerwanze
- Goldschmied
- Metallfarbener Schnellläufer
- Sechspunktiger Putzläufer
Hautflügler
- Steinhummel
- Bunthummel
- Blauschwarze Holzbiene
- Knautien-Sandbiene
- und viele mehr