KULAP Weinbau in Steil- und Terrassenlagen
Weinbau in Steil- und Terrassenlagen (KULAP K74)
K74 – Weinbau in Steil- und Terrassenlagen
Förderfähig sind bestockte Rebflächen (NC 843) in Steil- und Terrassenlagen, die aufgrund ihrer Hangneigung oder wegen vorhandenen Stützmauern nur unter erschwerten Bedingungen bewirtschaftet werden können. Die zu fördernden Rebflächen müssen grundsätzlich innerhalb der von der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) durchgeführten Kartierung der Steil- und Terrassenlagen liegen. Während des Verpflichtungszeitraums können keine Fördermaßnahmen aus dem Bayerischen Programm zur Stärkung des Weinbaus – Teil A Umstrukturierung und Sortenumstellung von Rebflächen beantragt werden. Die Höhe der Zuwendung ist entsprechend dem Ausmaß der standortbedingten Arbeitserschwernis gestaffelt. Maßgeblich ist die in der Weinbaukartierung hinterlegte Stufe.
Lebensraum
Durch die besonders steilen Flächen und zahlreichen Mauern ist nur eine extensive Bewirtschaftung möglich. Besonders wärmeliebende Tier- und Pflanzenarten finden hier geeignete Lebensräume. Während die Mauern z.B. für Zauneidechsen sowohl Rückzugsräume als auch geeignetes Jagendrevier sind und auch zur Fortpflanzung genutzt werden, kann sich auf den steilen Rebflächen die artenreiche Weinbergflora z. B. mit der Weinbergstulpe entwickeln. Auch zahlreiche wärmeliebende Insekten profitieren vom Weinbau in Steillagen. Kategorie: Mehrjähriger Lebensraum
Blühfläche am Scharlachberg. Foto: S. Heinz
Geländestufe im Weinberg. Foto: S. Heinz
Trockenlebensraum am Weinberg. Foto: S. Heinz
Zielgerichtete Planung mit Mehrwert
TitelKombination mit Blühflächen
Blühflächen liefern den ganzen Sommer über Nektar und Pollen für viele Insekten. mehrjährige Blühflächen bieten auch Raum für eine erfolgreiche Fortpflanzung, da sie einen sicheren Ort für Puppen und Raupen bilden. Insekten und auch kleine Wirbeltiere können in den Strukturen überwintern.Als Orte für Blühflächen bieten sich schwer zu bearbeitende Spitzzeilen an. Aber auch schon kleine Flächen zwischen den Abspanndrähten können mit blühenden Pflanzen angereichert werden.
Kombination mit Brachen
Ähnlich, wie die Blühflächen bilden Brachen im Weinberg einen einen Rückzugsraum für zahlreiche Tiere und Pflanzen. Entstehende Vegetations-Strukturen z.B. aus Grashorsten oder kleinen Sträuchern werden gerne als Nistplatz von Vögeln genutzt. Insekten, die hier leben, liefern die Nahrung für die Kücken. Im steilen Gelände entstehen oft auch offene oder nur schütter bewachsene Bodenstellen, die Insekten, die sich selbst Niströhren graben, günsitge Bedingungen bieten.
Steinlebensräume
Hangabrüche, Steinriegel oder unverfugte Weinbergsmauern sind typische Strukturen in Weinbergen. Sie bieten wäremliebenden Inselten aber auch Zauneidechsen geeignete Lebensräume und Plätze für die Fortpflanzung. Damit dieser Lebensraum erhalten bleibt muss Gebüsch, was die Steinriegel und Mauern durchwächst und Beschattet entfernt werden. Der Wiederaufbau von Weinbergsmauern in Steillagen wird gefördert.
Arten, die vom Weinbau in Steil- und Terrassenlagen profitieren können
Blauschwarze Holzbiene. Foto: J. Knitel
Schwalbenschwanz (Papilio machaon) (Foto: C. Wagner)
Laufkäfer
- Buntfarbener Putzläufer
- Körnerwanze
- Goldschmied
- Metallfarbener Schnelläufer
- Sechspunktiger Putzläufer
Hautflügler
- Gelbbindige Furchenbiene
- Steinhummel
- Bunthummel
- Blauschwarze Holzbiene
- Rainfarn-Seidenbiene