Ackerwildkraut-Wettbewerb

Blühende Ackerwildkräuter: Mohn, Kamille, Knollen-Platterbse

Artenreicher Acker mit Mohn, Kamille und Knollen-Platterbse

Durch die intensive Landwirtschaft geht die Vielfalt der Ackerwildkräuter in den letzten Jahren immer stärker zurück.

Gerade die kleinwüchsigen Arten von "Grenzertragsstandorten", wie z. B. Kalkscherbenäckern oder mageren Sandäckern verschwinden, wenn die Landwirtschaft dort aufgegeben wird. Die auf diesen Standorten typischen „Unkräuter“ gehören inzwischen zu den seltenen und gefährdeten Pflanzenarten.
Mit unserem Wettbewerb gehen wir auf die Suche nach den Kleinoden unter den Äckern und ihrer Artenvielfalt. Dabei sollen nicht die konkurrenzstarken Gräser und Kräuter wie Quecke, Ampfer oder Ackerkratzdistel gefördert werden. Viele der selteneren Ackerwildkräuter sind zarte Pflanzen, die für die Feldfrucht kaum Konkurrenz darstellen. Sie zu fördern schadet nicht, sondern bringt auch noch etwas: Ackerwildkräuter bieten Lebensraum und Nahrung für eine Vielzahl heimischer Insektenarten - zum Teil sehr nützlichen wie beispielsweise der Honigbiene. Wir sind dafür verantwortlich, die Pflanzenarten weiter zu erhalten, für die wir durch unsere Landwirtschaft erst den passenden Lebensraum geschaffen haben.
Sollten Ihnen zwischen Ihren Getreidepflanzen bunte Blüten oder wenig bekannte unscheinbare Pflänzchen aufgefallen sein, dann sind Sie bei diesem Wettbewerb richtig.

Ackerwildkraut-Wettbewerb 2024 im nördlichen Oberbayern

Ackerwildkräuter
Teilnehmer aus zehn verschiedenen oberbayerischen Landkreisen waren vertreten, davon sieben aus dem Landkreis Eichstätt und fünf aus dem Landkreis Starnberg. Gerade der Norden und der Süden des Wettbewerbsgebietes sind prädestiniert für Ackerwildkräuter wegen ihrer flachgründigen, kalkreichen Böden.
Auf den 23 Wettbewerbs-Äckern wurden 212 verschiedene Pflanzenarten gefunden, davon 114 Ackerwildkräuter. Der Klatsch-Mohn war die am häufigsten vertretene Art und kam auf allen angemeldeten Flächen vor, gefolgt von der Vogel-Miere. Auch 19 gefährdete Arten konnten festgestellt werden – am häufigsten der Echte Frauenspiegel. Fast sensationell war der Fund des Flammen-Adonisröschens auf einem der beiden Siegeräcker auf dem Pfleimberg bei Titting (Lkr. EI), das mit einem Gefährdungsgrad 1 nach der Roten Liste vom Aussterben bedroht ist.

Ackerwildkraut-Wettbewerb Oberbayern 2024 - Details

Ackerwildkraut-Wettbewerb 2022 in Mittelfranken

Hummel auf dem Acker-Rittersporn
Die Landkreise Ansbach und Weißenburg-Gunzenhausen waren am stärksten vertreten – 25 Betriebe – v. a. Bio-Betriebe – hatten sich zum Wettbewerb angemeldet. Insgesamt wurden 216 verschiedene Ackerwildkrautarten auf den 25 Äckern gefunden, davon 23 gefährdete Arten und 16 Arten der Vorwarnstufe, so z. B. der Acker-Rittersporn, der Acker-Hahnenfuß, das Sommer-Adonisröschen oder Kornblume und Ackerröte. Am häufigsten traten Klatsch-Mohn und Vogel-Miere auf.
Alle Preisträger erhielten Spezialitäten aus der Region und, wie alle Teilnehmenden, eine Artenliste ihres Ackers und eine Urkunde.

Ackerwildkraut-Wettbewerb 2022 in Mittelfranken

Ackerwildkraut-Wettbewerb 2020 in Oberfranken

Mohn und Ackerrittersporn blühen am Ackerrand
Auf den Äckern der 27 Teilnehmer aus den Kategorien "Konventionell" und "Ökolandbau“ wurden 119 verschiedene Ackerwildkrautarten gefunden, von denen 24 bereits als gefährdet gelten. Auf dem Siegeracker der Kategorie "Ökolandbau" stand sogar ein Exemplar des besonders seltenen Ackerkohls.
Oberfranken ist in weiten Teilen aufgrund der geologischen Verhältnisse geprägt durch magere, teils ertragsschwache Standorte, wie staunasse und feuchte oder flachgründige, sandig trockene und steinige Böden im Fränkischen Keuper-Lias und rund um den Frankenwald sowie Kalkscherbenäcker auf der Frankenalb. Diese bieten beste Voraussetzungen für eine artenreiche Ackerflora.

Ackerwildkraut-Wettbewerb 2020 in Oberfranken

Ackerwildkraut-Wettbewerb 2018 in Niederbayern

Mohnblüte mit Biene
Ackerwildkrautpreis 2018 verliehen
Die Preisträger des Ackerwildkraut-Wettbewerbs 2018 in Niederbayern stammen aus den Landkreisen Kelheim (Kategorie "ökologischer Betrieb") und Rottal/Inn (Kategorie "konventioneller Betrieb"). 24 Landwirte, aus den neun Landkreisen Niederbayerns bewarben sich mit ausgewählten Flächen für den Wettbewerb, darunter 19 ökologisch und fünf konventionell wirtschaftende Betriebe.

Ackerwildkraut-Wettbewerb 2016

Preisverleihung beim Ackerwildkraut-Wettbewerb in Regensburg: Teilnehmer und Gratulanten
2016 wurde der Wettbewerb in der Oberpfalz ausgetragen.
Den ersten Preis in der Kategorie Ökologischer Landbau erhielt Josef Hollweck aus Berching im Landkreis Neumarkt. Der Acker beeindruckte mit 75 verschiedenen Arten. Johann Plank aus Duggendorf im Landkreis Regensburg wurde erster Preisträger in der Kategorie konventionelle Bewirtschaftung. Sein Acker bietet immerhin Platz für 54 verschiedene Arten, unter ihnen die seltene Acker-Haftdolde.
Der Ackerwildkraut-Wettbewerb findet 2016 zum zweiten Mal in einem der bayerischen Regierungsbezirke statt, nachdem er 2014 in Unterfranken ausgetragen worden war. Er ist ein Gemeinschaftsprojekt von Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL), BUND Naturschutz (BN), Deutschem Verband für Landschaftspflege(DVL) und den bayerischen Ökolandbauverbänden. Die Regierung der Oberpfalz hat den Wettbewerb finanziell unterstützt.

Wettbewerb "Blühende Ackerwildkräuter 2014"

Die Preisträger am Sieger-Acker: Praktikant Betrieb Weber; Herr Frickel, Ostheim (3. Platz); Praktikant Betrieb Weber; Frau Keidel, Rimpar; Herr Weber, Wülfershausen; Herr Urban, Ostheim (1. Platz); Herr Vogt-Kaute, Wartmannsroth; Herr Wethmüller (2. Platz), Oberelsbach; Herr Johe, Schlossgut Obbach, Euerbach

Mehr Vielfalt auf Äckern wird jetzt honoriert. Die Preisträger des erstmalig von der LfL gemeinsam mit dem BUND Naturschutz (BN) und dem Deutschen Verband für Landschaftspflege(DVL) in Unterfranken ausgetragenen Wettbewerbs "Blühende Ackerwildkräuter" stehen fest. Am 2. Juli wurden in Ostheim die Preisträger des Wettbewerbs "Blühende Ackerwildkräuter" in Unterfranken ausgezeichnet. Auf dem Siegeracker von Gert Urban aus dem Landkreis Rhön Grabfeld wurden17 verschiedene Ackerwildkrautarten, wie z.B. Kornblume, Rittersporn, Hasenohr, Ackerwachtelweizen oder der Kleinblütige Frauenspiegel nachgewiesen.  Mehr

Ackerwildpflanzen – erkennen und beurteilen (LfL-Information)

Feldrand mit blühendem Acker-Rittersporn und Mohn

Weil alles, was neben den Feldfrüchten am Acker wächst, als Unkraut verschrien ist und bekämpft wird, sind inzwischen mehr als ein Viertel der Ackerwildkräuter bedroht oder gefährdet, obwohl viele von ihnen keine ernstliche Konkurrenz für Weizen und Co. darstellen. Dabei haben auch sie – wie die Wiesenblumen – eine wichtige Funktion für Insekten und andere Tiere z. B. als Nahrungsquelle.
Die LfL-Information "Ackerwildpflanzen – erkennen und beurteilen" stellt 33 dieser z. T. schon stark gefährdeten Arten, wie z. B. den Ackerkohl (Conringia orientalis), dar. Aber auch Ackerwildkräuter, die vor wenigen Jahren noch überall zu finden waren werden vorgestellt, wie die Echte Kamille (Matricaria chamomilla), oder besonders dekorative Arten wie der Acker-Rittersporn (Consolida regalis) oder der Echte Frauenspiegel (Legousia speculum veneris). Neben Fotos und Angaben zu Blühzeitpunkt, Größe und Aussehen der Pflanzen, die das Bestimmen erleichtern sollen, werden auch Hinweise zu Standort, zur Konkurrenzstärke und zur Gefährdung gegeben. In der allgemeinen Einleitung wird neben der Geschichte und der Biologie der Ackerwildkräuter auch auf die Gründe ihres Rückgangs und auf Möglichkeiten ihrer Förderung eingegangen.  Mehr