Ackerwildkraut-Wettbewerb 2016 in der Oberpfalz

Blau blühender Acker-Rittersporn (Consolida regalis) und roter Mohn

Preise in den Kategorien ökologische und konventionelle Bewirtschaftung vergeben: die beiden ersten Preisträger stammen aus den Landkreisen Neumarkt und Regensburg

Die Preisträger des Ackerwildkraut-Wettbewerbs stehen fest. Den ersten Preis in der Kategorie Ökologischer Landbau erhielt Josef Hollweck aus Berching im Landkreis Neumarkt. Der Acker beeindruckte mit 75 verschiedenen Arten. Johann Plank aus Duggendorf im Landkreis Regensburg wurde erster Preisträger in der Kategorie konventionelle Bewirtschaftung. Sein Acker bietet immerhin Platz für 54 verschiedene Arten, unter ihnen die seltene Acker-Haftdolde.
Der Ackerwildkraut-Wettbewerb findet 2016 zum zweiten Mal in einem der bayerischen Regierungsbezirke statt, nachdem er 2014 in Unterfranken ausgetragen worden war. Er ist ein Gemeinschaftsprojekt von Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL), BUND Naturschutz (BN), Deutschem Verband für Landschaftspflege(DVL) und den bayerischen Ökolandbauverbänden. Die Regierung der Oberpfalz hat den Wettbewerb finanziell unterstützt.
Insgesamt haben sich 35 Landwirte an dem Wettbewerb beteiligt, elf konventionell und 24 ökologisch wirtschaftende. Die Veranstalter sehen die gute Beteiligung als positives Signal, dass das Thema Ackerwildkräuter und ihre Bedeutung bei den Landwirten angekommen ist. Auch Äcker, die noch nicht über das Vertragsnaturschutzprogramm eine besondere Förderung erhalten, wurden gemeldet.
Bei der Preisverleihung würdigten Regierungsvizepräsident Walter Jonas und Dr. Annette Freibauer, Institutsleiterin der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft die besonderen Verdienste der teilnehmenden Landwirte, die durch ihr Engagement die immer blütenärmer werdende Agrarlandschaft bereichern.
Preisverleihung beim Ackerwildkraut-Wettbewerb in Regensburg: Teilnehmer und Gratulanten

Preisverleihung in Regensburg

Regierungsvizepräsident der Oberpfalz, Walter Jonas gratuliert Frau Plank zum ersten Preis beim Ackerwildkraut-Wettbewerb

1.Preis, konventionelle Landwirtschaft

1. Preis Ökologische Landwirtschaft: Herr Hollweck aus Berching

1.Preis, Ökolandbau

Die Teilnehmer des Wettbewerbs und die Ackerwildkräuter

Von den 35 Landwirten stammen zehn aus dem Landkreis Regensburg, acht aus Neumarkt, je fünf aus den Landkreisen Amberg-Sulzbach und Neustadt an der Waldnaab, vier aus Schwandorf, zwei aus Cham und einer aus dem Landkreis Tirschenreuth.
Auf den 35 Äckern wurden insgesamt 215 verschiedene Pflanzenarten erfasst, 23 davon stehen auf der Roten Liste der gefährdeten Pflanzenarten.

Die Kriterien

Die Äcker wurden in den beiden Kategorien Ökologischer Landbau und Konventionelle Landwirtschaft getrennt bewertet. Als Kriterien wurden die aktuelle Artenzahl, das Vorkommen der Arten nur am Rand oder auch im Feldinneren, die Konkurrenzschwäche der vorkommenden Arten und ihr Gefährdungsstatus herangezogen und dass noch keine anderweitige Anerkennung und Förderung z. B. im Vertragsnaturschutzprogramm vorliegt.

Die Preisträger

Rot blühendes Sommer-Adonisröschen auf dem Siegeracker in der Kategorie Ökologischer Landbau von Josef Hollweck aus BerchingZoombild vorhanden

Der Siegeracker in der Kategorie Ökologischer Landbau von Josef Hollweck aus Berching mit Sommer-Adonisröschen

Der erste Preis in der Kategorie Ökolandbau ging an Josef Hollweck aus Berching im Landkreis Neumarkt. Auf seinem Acker, der 2016 innerhalb seiner Fruchtfolge brach lag, wurden 75 verschiedene Ackerwildpflanzenarten, wie z. B. Sommer-Adonisröschen, Acker-Rittersporn, Frauenspiegel und Acker-Zahntrost nachgewiesen.
Acker-Haftdolde und Frauenspiegel auf dem Siegeracker in der Kategorie Konventionelle Landwirtschaft von Johann Plank aus DuggendorfZoombild vorhanden

Der Siegeracker in der Kategorie Konventionelle Landwirtschaft von Johann Plank aus Duggendorf mit Acker-Haftdolde und Frauenspiegel

Den ersten Preis in der Kategorie konventionell wirtschaftende Betriebe erhielt Johann Plank aus Duggendorf im Landkreis Regensburg. Der Acker, auf dem Hafer wuchs, bot Platz für 54 verschiedene Arten, unter ihnen die Acker-Haftdolde.
Als ersten Preis erhielten die beiden je einen Gutschein für einen Aufenthalt im Biohotel im Wert von 300 €.
Beide Äcker werden im Vertragsnaturschutzprogramm (VNP) des Bayerischen Umweltministeriums gefördert.
Die beiden zweiten Preise, Gutscheine für einen Aufenthalt im Biohotel im Wert von 200 €, gingen an Gerold Hörl aus Auerbach (öko, VNP) und Klaus Gollwitzer aus Waldthurn (konventionell). Im Triticale von Gerold Hörl fanden sich unter anderem Acker-Steinsame, Acker-Wachtelweizen und Blauer Gauchheil. Dass Klaus Gollwitzer durch seine Bewirtschaftung doch 42 Arten, darunter Acker-Zahntrost und Einjähriger Knäuel, Raum lässt, verdient besondere Anerkennung, weil er dafür bisher keinerlei Förderung oder Entschädigung in Anspruch genommen hat.

Sechs dritte Preise, Gutscheine für Wellness in der Region von jeweils 50 €, gingen an Erwin Ehemann (Freystadt), Alfred Steindl (Hohenburg), Robert Friedrich (Königstein), Josef Swerbynka (Burglengenfeld), Georg Lehmeier (Parsberg-Hörmannsdorf) und Johannes Bleier (Duggendorf).
Die 15 Gewinner des vierten Preises erhielten jeweils ein Wildkräuter-Kochbuch und die sieben fünften Preise waren Wildkräuter-Bestimmungsbücher.
Blau blühende Kornblume

Kornblume

Samenkapsel des Sandmohns

Samenkapsel des Sandmohns

Frauenspiegel (Legousia speculum-veneris): dunkelviolett blühend

Frauenspiegel

Kontakt

Bei Fragen zum Ackerwildkraut-Wettbewerb erreichen Sie uns unter:

Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft
Institut für Ökologischen Landbau, Bodenkultur und Ressourcenschutz
Arbeitsgruppe Vegetationskunde, Ackerwildkräuter
Lange Point 12
85354 Freising
Tel.: 08161 71-5821
Fax: 08161 71-5799
E-Mail: Ackerwildkraut.Wettbewerb@lfl.bayern.de
Internet: Externer Link

DVL-Koordinierungsstelle Bayern
Beate Krettinger, Bernd Blümlein
Tel.: 0981 4653-3540
Fax: 0981 4653-3550
E-Mail: krettinger@lpv.de

Bund Naturschutz Landesfachgeschäftsstelle
Marion Ruppaner, Landwirtschaftsreferentin beim BUND Naturschutz in Bayern
Tel.: 0911 81878-20
Fax: 0911/869568
E-Mail: Marion.Ruppaner@Bund-Naturschutz.de

Bioland Beratung
Marion Lang, Katharina Schertler
Fachberatung Naturschutz

Tel.: 0821 34680-121
Fax: 0821 34680-135
E-Mail: marion.lang@bioland.de / katharina.schertler@bioland.de

Veranstalter:

  • Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft
  • Bund Naturschutz in Bayern
  • Deutscher Verband für Landschaftspflege
  • Bioland Bayern

Unterstützer

  • Regierung der Oberpfalz
  • Naturland Verband für ökologischen Landbau e. V.
  • Biokreis Erzeugerring Bayern e. V.
  • Demeter Bayern
  • Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
  • Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz