Wettbewerb „Blühende Ackerwildkräuter“
Sieger des Wettbewerbs „Blühende Ackerwildkräuter“ in Unterfranken geehrt
Die Preisträger des erstmalig von der Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) gemeinsam mit dem BUND Naturschutz (BN) und dem Deutschen Verband für Landschaftspflege(DVL) in Unterfranken ausgetragenen Wettbewerbs „Blühende Ackerwildkräuter“ stehen fest: Zwölf Landwirte wurden für ihren Einsatz zum Schutz seltener Ackerwildkräuter belohnt. Sechs davon stammen aus dem Landkreis Rhön Grabfeld, zwei jeweils aus den Landkreisen Würzburg und Bad Kissingen, einer aus dem Landkreis Main-Spessart und einer aus dem Landkreis Schweinfurt. Die Landwirte, die ihre Äcker hier noch extensiv bewirtschaften, erbringen wertvolle Dienstleistungen für die Biodiversität, für die sie von VertreterInnen des Organisationsteams in Ostheim ausgezeichnet wurden.
Die Preisträger, von links: Praktikant Betrieb Weber; Herr Frickel, Ostheim (3. Platz); Praktikant Betrieb Weber; Frau Keidel, Rimpar; Herr Weber, Wülfershausen; Herr Urban, Ostheim (1. Platz); Herr Vogt-Kaute, Wartmannsroth; Herr Wethmüller (2. Platz), Oberelsbach; Herr Johe, Schlossgut Obbach, Euerbach
Kriterien und Preisträger:
Als Kriterien zur Ermittlung der Preisträger wurden die aktuelle Artenzahl wertgebender Kräuter und eine nachhaltige Bewirtschaftungsweise, d.h. ein möglichst geringer Anteil unerwünschter Beikräuter wie z.B. Ackerkratzdistel, Ampfer oder Kletten-Labkraut, herangezogen.
1. Preis
Auf dem Siegeracker von Gert Urban aus Ostheim im Landkreis Rhön Grabfeld wurden17 verschiedene Ackerwildkrautarten, wie z.B. Kornblume, Rittersporn, Hasenohr, Ackerwachtelweizen oder der Kleinblütige Frauenspiegel nachgewiesen. Herr Urban erhielt als 1. Preis einen Gutschein für einen Aufenthalt im Biohotel im Wert von 300 €.
Der Acker ist seit 12 Jahren im Vertragsnaturschutzprogramm (VNP) des Bayerischen Umweltministeriums, d. h. auf der Fläche dürfen nur bestimmte Kulturen (v. a. Getreide) angebaut werden, es muss eine Bewirtschaftungsruhe im Frühjahr eingehalten werden, die Ansaatdichte ist reduziert und es muss ohne Untersaat gearbeitet werde. In diesem Jahr steht Triticale auf der Fläche.
Weitere Preise
Den 2. Preis, ebenfalls einen Gutscheine für einen Aufenthalt im Biohotel, im Wert von 200 € ging an Frank Wethmüller aus Oberelsbach. In seinem Acker fanden sich 15 der teilweise unscheinbaren Kräuter, unter anderem die Acker-Haftdolde und der Sandmohn. Auch dieser in diesem Jahr mit Sommer-Gerste bestellte Acker wird im Rahmen des VNP bewirtschaftet.
Begrüßung der Teilnehmer, der Presse und der sonstigen Gäste durch LfL-Institutsleiter Rudolf Rippel
Drei 3. Preise, Gutscheine für Bioweinpakete im Wert von jeweils 80 €, gingen an Gerd Frickel (Ostheim), Jürgen Schöpplein (Stockheim) und Richard Gerhard (Retzstadt, Lkr. Würzburg).
Die sechs Gewinner des vierten Preises erhielten jeweils ein Buch über essbare Wildpflanzen.
Hintergrund
Rückgang der Vielfalt auf dem Acker
Durch die intensive Landwirtschaft geht die Vielfalt der Ackerwildkräuter in den letzten Jahren immer stärker zurück. Gerade die kleinwüchsigen Arten von „Grenzertragsstandorten“, wie z. B. Kalkscherbenäckern oder mageren Sandäckern verschwinden, wenn die Landwirtschaft dort aufgegeben wird. Die auf diesen Standorten typischen „Unkräuter“ gehören inzwischen zu den seltenen und gefährdeten Pflanzenarten. Mit unserem Wettbewerb gehen wir auf die Suche nach den Kleinoden unter den Äckern und ihrer Artenvielfalt. Dabei sollen nicht konkurrenzstarke Gräser und Kräuter wie Quecke, Ampfer oder Ackerkratzdistel gefördert werden. Viele der selteneren Ackerwildkräuter sind zarte Pflanzen, die für die Feldfrucht kaum Konkurrenz darstellen; sie zu fördern schadet nichts. Wir sind dafür verantwortlich, die Pflanzenarten weiter zu erhalten, für die wir durch unsere Landwirtschaft erst den passenden Lebensraum geschaffen haben.
Die Hauptpreise wurden von der Seidlhof-Stiftung, die Buchpreise vom BUND Naturschutz in Bayern gespendet.
Bei Fragen zum Wettbewerb „Blühende Ackerwildkräuter“ erreichen Sie uns unter:
Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL)
Institut für Ökologischen Landbau, Bodenkultur und Ressourcenschutz
Franziska Mayer
Lange Point 12, 85354 Freising
Tel.: 08161/71-5821
Fax: 08161/71-5799
E-Mail: Bluehende.Ackerwildkraeuter@lfl.bayern.de
DVL-Koordinierungsstelle Bayern
Beate Krettinger
Tel.: 0981/4653-3542
Fax: 0981/4653-3550
E-Mail: krettinger@lpv.de
Bund Naturschutz Landesfachgeschäftsstelle
Marion Ruppaner, Landwirtschaftsreferentin beim BUND Naturschutz in Bayern
Tel.: 0911/81878-20
Fax: 0911 86 95 68
E-Mail: Marion.Ruppaner@Bund-Naturschutz.de