Forschungs- und Innovationsprojekt
Weideland Bayern

Grasende Kühe auf einer grünen Weide.

Foto: Siegfried Steinberger, LfL

Weideland Bayern – Recherche und Wissenstransfer zu erfolgreichen Weidekonzepten in der Praxis

Grasende Kühe auf der Weide – für manche ein vertrautes Bild, für andere wiederum ein seltenes, vielleicht nur eine Urlaubserinnerung. Diese Haltungsform ermöglicht Rindern, sich frei in einer natürlichen Umgebung zu bewegen und aus Gras Milch zu erzeugen. Die LfL beschäftigt sich mit dem Thema, da Weidehaltung zur tiergerechten Haltung der Kühe beiträgt. Zudem vereinigt die Weidehaltung Vorteile auf ökonomischer und ökologischer Ebene und fördert das Tierwohl.

Das bayerische Landwirtschaftsministerium möchte mit dem Landesprogramm BioRegio 2030 unter anderem die Weidehaltung von Rindern in Bayern unterstützen und stärken. Die LfL wird dazu in einem dreijährigen Beratungsprojekt den Stand des Wissens mit Vorteilen und Herausforderungen der Weide herausarbeiten und für die landwirtschaftliche Beratung, die Aus- und Weiterbildung sowie Praxisbetriebe aufbereiten und bei der Umsetzung unterstützen. Das Motto "Aus der Praxis, für die Praxis" unterstreicht den praxisnahen Ansatz des Vorhabens.

Ziel

Ziel von Weideland Bayern ist es, rinderhaltenden Betrieben in Bayern Wissen und Empfehlungen an die Hand zu geben, wie sie Weide sinnvoll und nachhaltig in ihren Betrieb integrieren können. Je nach den jeweiligen betrieblichen Möglichkeiten. Für die Beratung möchte die LfL mit ihren Projektpartnern geeignete Beratungsstrategien etablieren.
Das Projekt richtet sich in erster Linie an ökologisch wirtschaftende Betriebe, da die Vorschriften der EU-Öko-Verordnung Weidezugang fordern. Aufgrund ökonomischer, ökologischer und tierwohlrelevanter Vorteile von Weidehaltung möchte das Projekt Anreize auch für konventionelle Rinderbetriebe geben.

Teilziele

  • Erstellung einer Online-Plattform
  • Ausbau der Weideberatung mithilfe von Literaturrecherche und "Best Practice"-Betrieben sowie der Erstellung und Etablierung innovativer Arbeitsmittel und Vorgehensweisen
  • Etablierung eines Praxisnetzwerks in Anlehnung an "Stable-Schools" aus landwirtschaftlichen Betrieben
  • Kommunikation von Wissen zum Thema Weide auf verschiedenen Kanälen, unter anderem in Sozialen Medien

Methode

Eine umfassende Literaturrecherche steht am Anfang der Projektlaufzeit. Das vorhandene Wissen zum erfolgreichen Weidemanagement bündeln und gewichten die Forschenden und lassen die Ergebnisse in eine Online-Plattform einfließen. Diese wird so aufbereitet, dass sie als interaktives Beratungstool genutzt werden kann. Mithilfe von Datenerhebungen und Befragungen auf "Best Practice"-Betrieben arbeitet das Projektteam Möglichkeiten erfolgreicher Weidehaltung in verschiedenen Gebietskulissen und mit unterschiedlichen Schwierigkeiten in der Bewirtschaftung heraus. Die Idee, diese Informationen online bereitzustellen, ermöglicht einen breiten Zugang und praktische Anwendung in der Landwirtschaft.

Ergebnisse

Die Veröffentlichung erster Zwischenergebnisse erfolgt fortlaufend an dieser Stelle. Zudem sind umfassende Wissens­transfer­aktivitäten, wie Exkursionen, Beiträge in Sozialen Medien, Tagungsbeiträge und Publikationen in (Fach-)Medien geplant.

Auftaktveranstaltung der Arbeitsgruppe (AG) Weide

Zur inhaltlichen Vertiefung des BioRegio 2030-Projektes "Weideland Bayern" fand am 16. September 2024 das erste Treffen der neu gegründeten "AG Weide" in Grub statt. Die AG dient zur Vernetzung und zur Einbindung von Beratung, Schule und Praxis.
Personengruppe mit knapp 20 LeutenZoombild vorhanden

Die Teilnehmenden der AG Weide im September 2024

An der Veranstaltung nahmen Vertreterinnen und Vertreter der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft, des LKV Bayern e.V., der Bayerischen Staatsgüter (BaySG), des Landwirtschaftlichen Zentrums Baden-Württemberg (LAZBW), der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT), der Landesvereinigung für den ökologischen Landbau in Bayern e.V. (LVÖ) sowie der Bio-Anbauverbände (Bioland, Biokreis, Demeter, Naturland) teil.
Während des Treffens wurden nicht nur wichtige Themenfelder für die weitere Projektlaufzeit vereinbart, sondern auch neun "Best-Practice"- Betriebe ausgewählt. Durch die Einbindung dieser Betriebe wird der Grundsatz "Aus der Praxis, für die Praxis" aktiv gelebt. Zukünftig begleitet das Weideland-Projektteam die Best-Practice-Betriebe intensiv bis Ende 2026. Über die Veränderungen, Fortschritte und Erkenntnisse berichten wir an dieser Stelle regelmäßig.
Ziel ist es, die Weidehaltung in ökologischen und konventionellen Betrieben in Bayern zu fördern und bei der Umsetzung zu unterstützen.

Aktionsprogramm "Weideland Bayern"

Mit dem Aktionsprogramm "Weideland Bayern" – einer umfassenden Zusammenstellung von Informationen und Unterstützungsmöglichkeiten – sind alle Betriebe angesprochen, die

  • auf Weidehaltung umstellen möchten und hieran unter Umständen aufgrund struktureller Probleme gehindert werden,
  • bereits Weidehaltung praktizieren und sich weiterentwickeln möchten.
Auf den Internetseiten des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus finden Sie weitere Informationen zu den Maßnahmen sowie Angebote und Beraterinnen und Berater.

Maßnahmen zur Förderung der Weidehaltung in Bayern – StMELF Externer Link

Projektinformation
Projektleitung: Prof. Dr. Hubert Spiekers, LfL-Institut für Tierernährung und Futterwirtschaft (ITE), Grub, und Sabine Obermaier, LfL-Institut für Agrarökologie und Biologischen Landbau (IAB), Freising
Projektbearbeitung: Wienke Müller, LfL-Institut für Agrarökologie und Biologischen Landbau (IAB), Freising
Felix Schnell, Siegfried Steinberger, LfL-Institut für Tierernährung und Futterwirtschaft (ITE), Grub
Laufzeit: 01.01.2024 bis 31.12.2026
Finanzierung: Gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus, BioRegio 2030
Projektpartner: Landesvereinigung ökologischer Landbau (LVÖ), Öko-Erzeugerringe im LKP Bayern
Förderkennzeichen: 30/394