LfL-Forschungsschwerpunkt
Innovative Lebensmittel vom Acker

Im Forschungsschwerpunkt "Innovative Lebensmittel vom Acker" arbeiten Expertinnen und Experten aus verschiedenen Instituten und Abteilungen der LfL zusammen. Ihr Ziel ist es, Pflanzenarten und Pflanzensorten auf die bayerischen Äcker zu bringen, aus denen sich innovative Lebensmittel herstellen lassen.

Damit greift die LfL den Trend zu einer pflanzen­betonteren Ernährung auf. Land- und Ernährungswirtschaft sollen unterstützt werden, um die Chancen aus dem veränderten Konsumverhalten zu nutzen. Verbraucherinnen und Verbraucher bekommen Lebensmittel aus heimischen, qualitativ hochwertigen pflanzlichen Erzeugnissen. Die zugrunde liegenden Nutzpflanzen sollen unter den Bedingungen des sich wandelnden Klimas stabile Erträge bringen.

Die Ausrichtung der Arbeit im Forschungs­schwerpunkt wird in einer Steuergruppe abgestimmt. In dieser sind die Institute für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung, Agrarökologie und Biologischen Landbau, Agrarökonomie, Tierernährung und Futterwirtschaft, Landtechnik und Tierhaltung, das Kompetenzzentrum für Ernährung sowie die Abteilung Labor vertreten.

Welche Erzeugnisse braucht der Markt?

6 Gläser mit jeweils unterschiedlichen Bohnen, davor je ein Deckel und eine Beschriftung.

Foto: Bärbel Eisenmann

Um die Forschung zu Pflanzenarten und Pflanzensorten möglichst zielgerichtet gestalten zu können, untersucht ein externer Partner im Auftrag der LfL bis September 2024 die Marktpotentiale von pflanzlichen Erzeugnissen zur Herstellung innovativer Lebensmittel. Daraus werden Aufschlüsse über die Nachfrage der folgenden Erzeugnisse am Markt erwartet: Weiße Lupinen, Ackerbohnen, Trockenbohnen, Augenbohnen, Mungbohnen, Urdbohnen, Körnererbsen, Linsen, Kichererbsen, Amaranth und Sesam. Außerdem soll die Analyse klären, welche Hemmnisse bestehen, um diese Nachfrage bedienen zu können.

Austausch mit Stakeholdern

In Zusammenarbeit mit dem LfL-Gründerzentrum NEU.LAND. organisiert der Forschungs­schwerpunkt ein Stakeholder-Forum. Am 17. September 2024 sollen dort Beteiligte entlang der Wertschöpfungskette zusammengebracht und Chancen für neue Wertschöpfungs­potentiale mit innovativen Lebensmitteln in der Land- und Ernährungswirtschaft diskutiert werden.

Etablierung neuer Untersuchungsverfahren und Anschaffung von technischer Ausstattung

Über die Eignung der in Bayern angebauten Sojasorten zur Herstellung von Tofu ist vergleichsweise wenig bekannt. Deshalb wurde an der LfL eine Tofu-Herstellung nach Laborstandards etabliert. So können für an der LfL getestete Sojasorte ab der Ernte 2024 erste Daten für die spätere Bewertung hinsichtlich ihrer Tofu-Eignung gesammelt werden. Vom Tofu-Labor profitiert zudem die Sojazüchtung, weil zusätzliche Kriterien zur Auswahl von Kreuzungseltern und Zuchtstämmen zur Verfügung stehen.
Um die Ernteproben aus Versuchen mit neuen Pflanzenarten untersuchen zu können, werden teilweise neue Geräte benötigt. Zum Beispiel wurde ein Laborröster einer israelischen Firma angeschafft, um Erdnüsse aus Versuchsanbau zu rösten. Dieser Röster wurde ursprüngliche für die Röstung von Kaffeebohnen entwickelt, stellte sich dann aber auch für Erdnüsse als passend heraus. Nun wird getestet, ob das Gerät auch zur Röstung von Ackerbohnen, Sojabohnen, Lupinen, Hirse und Buchweizen geeignet ist. Wenn das klappt, kann der Röster in einigen verschiedenen Projekten eingesetzt werden.