Der Eiweißlieferant
Sojabohne - Fruchtfolge und Bodenbearbeitung

Obwohl die Sojabohne grundsätzlich als selbstverträglich gilt, sollte sie langfristig in einer geregelten Fruchtfolge stehen. Hinsichtlich der Vorfrucht hat Soja keine besonderen Ansprüche.

Fruchtfolge

 Mulchsaat ohne Saatbettbereitung
Sojabohnen sind Stickstoffsammler und entwickeln ein gutes Wurzelsystem. Als Vorfrucht eignen sich stickstoffzehrende Vorfrüchte wie Wintergetreide oder Zuckerrüben. Wegen der späten Bodenabdeckung empfiehlt sich als Erosionsschutzmaßnahme in Hanglagen der Anbau einer abfrierenden Zwischenfrucht. Nach der Sojabohne ist eine kostensparende pfluglose Saat möglich. Getreide als Folgefrucht reagiert oftmals mit höheren Erträgen. Unter Umständen können 30 bis 50 kg/ha Stickstoff eingespart werden. Bei Sklerotinia-Befallsdruck sollte zu den Wirtspflanzen wie Sonnenblumen oder Raps eine Anbaupause von mindesten 4 Jahren eingehalten werden.
Allgemein wird die Vorfruchtwirkung von Sojabohnen etwas geringer als die von Ackerbohnen oder Erbsen eingeschätzt.

Bodenbearbeitung

Sojabohne als Mulchsaat
In der Regel würde es ausreichen, wenn im Spätherbst tief gegrubbert wird, jedoch nicht bei zu feuchten Bodenverhältnissen. In der Praxis wird vor allem nach späträumenden Vorfrüchten gepflügt. Die Bodenbearbeitung als auch die Saatbettbereitung sollte mit möglichst wenigen Arbeitsgängen auf gut abgetrockneten Böden durchgeführt werden, um keine Bodenverdichtungen zu verursachen. Die empfindlichen Sojakeimlinge können Verkrustungen nur schwer durchdringen, daher nicht zu fein herrichten. Auf steinigen Standorten nach der Saat anwalzen, um Steine in den Boden zu drücken, dies ermöglicht eine tiefe Schneidwerkeinstellung bei der Ernte.

Vorsicht beim Sojaanbau in Hanglagen

Wenn bei Sojabohnen ab der bevorstehenden Vegetationsperiode die Unkrautregulierung mit Herbiziden durchgeführt wird, kann diese Fläche leider nicht mehr als ökologische Vorrangfläche anerkannt werden. Aufgrund der positiven Preisaussichten kann sich der Sojabohnenanbau als normale Ackerkultur zur Fruchtfolgeauflockerung für manche Betriebe dennoch rechnen. Vorsicht aber hinsichtlich der Erosionsgefahr, wenn dieser Anbau auf Hanglagen stattfinden soll.
Bereits 2012 wurden dazu auf einem Feld bei Freising erste Erfahrungen gesammelt. Im Rahmen des bundesweiten Soja-Netzwerkes wurden in den Jahren 2014 bis 2016 auf sogenannten „Leuchtturmbetrieben“ weitere Versuche mit Mulchsaaten angelegt.
Erfahrungsbericht zum Mulchsaatverfahren
Literatur