Der Eiweißlieferant
Sojabohne - Ernte

Wegen der tief angelegten Hülsen ist eine tiefe Führung des Mähtisches notwendig, um keine hohe Ernteverluste zu erleiden. Für die bayerischen Anbaulagen sollte ein Drusch Mitte bis Ende September angestrebt werden.

Drusch

Drusch eines Sojabohnenbestandes
Die Sojabohne ist reif, wenn die Blätter abfallen und die Körner in den Hülsen beim Schütteln rascheln. Dies ist in der Regel zwischen Mitte September und Anfang Oktober der Fall. Weitere Kriterien für den richtigen Erntezeitpunkt sind eine Kornfeuchte von 12 bis 16 % (unter optimalen Bedingungen). Dann sind die Bohnen mit dem Fingernagel nur noch schwer einzudrücken. Eine späte Ernte im Oktober kann zu höheren Wassergehalten führen (16 bis 20 %). In diesem Fall muss das Erntegut so schnell wie möglich auf 12 bis 13 % Wassergehalt heruntergetrocknet werden, damit die Lagerfähigkeit gewährleistet ist.

Mähdreschereinstellung

Um den Bruchkorn-Anteil so gering wie möglich zu halten,

  • Drehzahl der Trommel auf 400 - 600 U/Min
  • Dreschkorb auf 20 – 25 mm vorne und 15 – 18 mm hinten
  • Obersieb auf 15 – 18 mm, Untersieb auf 10 – 12 mm Lochdurchmesser und
  • Wind auf ¾ nach vorne einstellen

Qualitätsanforderungen

(Quelle: Anbauanleitung für Sojabohnen 2013, Regierungspräsidium Freiburg)
  • frei von GVO
  • Standard-Wassergehalt in Deutschland 14 % (Akzeptanz in der Praxis 12 – 14%)
  • 42 – 45 % Rohprotein in der TS, bei einer Eiweißlöslichkeit von 90 % (Tofuhersteller)
  • 40 % Rohprotein (i. d. TS) in der Sojavollfettmehl-Verarbeitung
  • Reinheit, Bohnenfarbe und Steinfreiheit je nach Verwendungszweck bzw. Verarbeiter
Literatur
IMGRABEN, H. und Recknagel, J. (2013): Anbauanleitung für Sojabohnen 2013. Regierungspräsidium Freiburg
IMGRABEN, H. und Recknagel, J. (2012): Soja Praxistipps, so klappt der Ökosojabohnenanbau (Version 2012). Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) Deutschland e. V.