Heimischer Eiweiß- und Stärkelieferant
Erbse - Pflanzenschutz

Eine mechanische oder chemische Regulierung bei aufkommendem Unkraut sichert nicht nur den Ertrag, sondern ermöglicht auch eine störungsfreie Ernte. Ebenso trägt eine notwendige Bekämpfung tierischer und pilzlicher Erreger zur Ertragssicherung bei.

Unkrautregulierung

Die Erbse ist langsam in der Jugendentwicklung. Daher kann es zu ertragsmindernder Konkurrenz durch Unkräuter und Ungräser kommen. Dagegen gibt es wirksame Herbizide für den Einsatz im Vorauflauf und Nachauflauf.
Eine mechanische Unkrautbekämpfung kann vor dem Auflaufen der Erbsen bis zum Entwicklungsstadium 08 (Spross wächst zur Bodenoberfläche) durch Blindstriegeln erfolgen. Im Nachauflauf kann vorsichtig ab dem Entwicklungsstadium 13 (Entwicklung des dritten Blattes) wieder gestriegelt werden.
Literatur
LfL (2013): Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft; Institut für Agrarökologie, Bodenkultur und Ressourcenschutz (IAB); schriftl. Mitteilung
Mielke, H. und Schöber-Butin, B. (2004): Anbau und Pflanzenschutz Nachwachsender Rohstoffe (Sonderkulturen). Mitteilungen aus der Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft Berlin-Dahlem, Heft 395. Hrsg.: Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft Berlin und Braunschweig.
Schmidtke, K. (2010): Masterplan Körnerleguminosen – Vom Anbaufrust zur Anbaulust-. Alnatura Bauerntag in Frankfurt/Main. Dresden.

Tierische Schädlinge

Erbsenblattlaus

Erbsenblattlaus

Erbsenblattlaus

Brutplätze der Erbsenblattläuse sind vor allem Hülsenfrüchte und Hirtentäschel. Sie saugen vorzugsweise an den Triebspitzen der Pflanze. Bei massivem Befall wird die Entwicklung der Pflanzen gehemmt, dies kann zum Absterben ganzer Pflanzenteile führen. Außerdem kann sie Viren übertragen. Speziell in der Saatgutvermehrung sollte daher auf eine sehr strenge Lausbekämpfung geachtet werden.
Bekämpfung
Brutplätze der Erbsenblattläuse sind vor allem Hülsenfrüchte und Hirtentäschel. Sie saugen vorzugsweise an den Triebspitzen der Pflanze. Bei massivem Befall wird die Entwicklung der Pflanzen gehemmt, dies kann zum Absterben ganzer Pflanzenteile führen. Außerdem kann sie Viren übertragen. Speziell in der Saatgutvermehrung sollte daher auf eine sehr strenge Lausbekämpfung geachtet werden.

Olivbrauner Erbsenwickler

Der grau bis olivbraune Falter fliegt ab Mai in die Bestände ein, wobei die Weibchen durchschnittlich 80 Eier an die Blüten und Stängel anheften. Den Hauptschaden verursachen die geschlüpften Larven. Diese bohren sich in die Hülsen und nisten sich in den Samen ein. Dadurch können auch pilzliche Erreger übertragen werden. Besonders in trockenwarmen Jahren ist ein erhöhter Befallsdruck wahrscheinlich.
Bekämpfung
Natürliche Gegenspieler sind Brack- und Schlupfwespe. Eine Pflugfurche kann befallsmindernd wirken. Die Anbaupause von mindestens 5 Jahren sollte eingehalten werden. Außerdem sollten die Leguminosen der Fruchtfolge von Jahr zu Jahr in möglichst großem räumlichen Abstand stehen. Breitbandinsektizide sollten nur nach genauer Beobachtung des Bestandes und unter Beachtung der Auflagen zum Einsatz kommen.

Blattrandkäfer

Käfer auf einem Blatt

Adultes Tier des Blattrandkäfers, Foto: U.Baer/NPZ

Bei massivem Befall in jungen Beständen ist mit Ertragseinbußen zu rechnen. Ein später Befall ist nicht mehr ausschlaggebend für Ertragsminderungen. Neben dem Blattfraß der Käfer wirkt vor allem der Fraß der Larven an den Wurzeln und Rhizobien ertragsmindernd. Blattrandkäfer können bis zu 1.000 Eier je Vegetationsperiode legen.
Bekämpfung
Durch die Vielzahl der Wirtspflanzen ist die Bekämpfung eher schwierig. Für eine Stärkung der Pflanze durch angepasste Düngung sorgen. Anbaupausen von mindestens 5 Jahren einhalten und die Distanz der Leguminosenschläge maximieren.

Erbsenkäfer

Schadbild des Erbsenkäfers

Schadbild des Erbsenkäfers am
Samen

Der Befall muss bei Saatgutproduktion und bei Produktion für den menschlichen Verzehr vermieden werden. Die Käfer legen auf die Hülsen ihre Eier ab. Die Larven des Käfers nisten sich in die Samen ein und hinterlassen Bohrlöcher.
Bekämpfung
Anbaupausen einhalten. Ist die Erbse ein festes Fruchtfolgeglied, sollte der nächste Bestand in möglichst großer Entfernung zum vorjährigen stehen.

Erbsengallmücke

Die Larven verursachen den Hauptschaden. Sie sondern beim Fraß einen Stoff ab, der an der Pflanze zu Missbildungen führen kann. Dies kann zu verkrüppeltem Schotenansatz, reduziertem Schotenansatz und/oder vorzeitigem Schotenabfall führen.
Bekämpfung
Anbaupausen einhalten. Ist die Erbse ein festes Fruchtfolgeglied, sollte der nächste Bestand in möglichst großer Entfernung zum vorjährigen stehen. Der Flug sollte mittels Lockstoff-Klebefallen auf der Fläche des Vorjahresbefalls beobachtet werden. Ein Insektizideinsatz ist nur wirkungsvoll, wenn er sich gegen die erste Gallmücken-Generation aus dem Feld des vorjährigen Anbaus richtet.
Literatur
Mielke, H. und Schöber-Butin, B. (2004): Anbau und Pflanzenschutz Nachwachsender Rohstoffe (Sonderkulturen). Mitteilungen aus der Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft Berlin-Dahlem, Heft 395. Hrsg.: Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft Berlin und Braunschweig.
Schmidtke, K. (2010): Masterplan Körnerleguminosen – Vom Anbaufrust zur Anbaulust-. Alnatura Bauerntag in Frankfurt/Main. Dresden.

Pilzliche Schaderreger

Wurzel-, Fuß-, und Welkekrankheiten (Aphanomyces euteiches, Fusarium oxysporum f. sp. Pisi, Fusarium solani f. sp. Pisi, Ühytium spp.,)

Wurzel und Stängel verfärben sich zunächst, werden morsch und sterben dann ab. Auf den Bestand wirkt sich dies meist mit einer Welke, Blattvergilbung und einem verminderten Hülsenansatz aus. Ertragsminderungen sind die Folge. Gefährdet sind zu feuchte und zu stark verdichtete Standorte.
Bekämpfung
Standorte mit leichten, durchlässigen Böden wählen; gebeiztes Saatgut verwenden; Z-Saatgut verwenden; Sortenempfehlungen beachten; Anbaupausen einhalten und bei Bedarf erhöhen; sorgfältige Einarbeitung von Pflanzenresten der Vorfrucht; eine angepasste Düngung trägt zur Pflanzengesundheit bei; Zwischenfruchtanbau mit Weißem Senf kann befallsmindernd wirken.
Fungizideinsatz
Eine Saatgutbeizung kann zu einer verbesserten Jugendentwicklung beitragen, ist aber kein Garant für Befallsfreiheit.

Brennfleckenkrankheiten (Mycosphaerella pinodes, Ascochyta pisi und Phoma medicaginis var. Pinodella)

Dieser Erregerkomplex kann alle Pflanzenteile der Erbse befallen und zu massiven Ertragsverlusten führen. In einer engen Leguminosenfruchtfolge ist die Gefahr eines Befalls besonders groß. Ascochyta pisi ist an seinen stark eingesunkenen runden Flecken (Brennflecken) zu erkennen. Dieser Erreger befällt alle oberirdischen Pflanzenteile. Das Gewebe ist zunächst braun, später färbt sich der innere Bereich des Flecks grau mit schwarzen Pyknidien. Mycosphaerella pinodes ist nur zu Befallsbeginn eindeutig erkennbar. Es bilden sich unzählige kleine grüne Läsionen auf dem Blattfirmament, die sich später bräunlich färben und ins Gewebe einschwemmen und sternähnliche Flecken hinterlassen. Phoma medicaginis var. Pinodella befällt den Blattapparat. Dort sind kleine braunschwarze Punkte zu erkennen. Mit fortschreitendem Verlauf sinken die Punkte ein und verleihen den Blättern ein schmutziges Aussehen.
Drei Beispiele für Schadbilder der Brennfleckenkrankheit
Bekämpfung
Standorte mit leichten, durchlässigen Böden wählen; gebeiztes Saatgut verwenden; Z-Saatgut verwenden; Anbaupausen einhalten und bei Bedarf erhöhen; sorgfältige Einarbeitung von Pflanzenresten der Vorfrucht; eine angepasste Düngung trägt zur Pflanzengesundheit bei.
Fungizideinsatz
Eine Saatgutbeizung kann zu einer verbesserten Jugendentwicklung beitragen, ist aber kein Garant für Befallsfreiheit. Ein Einsatz von derzeit zugelassenen Fungiziden ist unter der Beachtung der Wirtschaftlichkeit sinnvoll.

Echter Mehltau (Erysiphe pisi)

Schadbild des echten MehtauZoombild vorhanden

Schadbild des echten Mehltau

Der Pilz besiedelt mit seinem weißen Myzel sowohl die Pflanzenoberfläche als auch das Pflanzeninnere. Bei starkem Befall kann es zu Qualitäts- und Ertragsminderungen kommen. Warme Temperaturen tagsüber und nächtlicher Tau fördern die Ausbreitung des Pilzes.
Bekämpfung
Mehltauresistente Sorten wählen; eine angepasste Düngung trägt zur Pflanzengesundheit bei.
Fungizideinsatz
Auf Grund der niedrigen Befallsstärke ist der Einsatz eines Fungizids nur selten rentabel.

Falscher Mehltau (peronospora viciae)

Anfangs kleine, gelbbraune, leicht durchscheinende Flecken auf der Blattoberseite. Auf der Blattunterseite sind braune bis blaugraue Pilzrasen zu erkennen. Ein starker Befall kann ganze Pflanzenteile schädigen und die Samenbildung unterbinden. Dies kann zu Ertrags- und Qualitätseinbußen führen.
Bekämpfung
Anbaupausen einhalten und bei Bedarf erhöhen; Z-Saatgut verwenden; sorgfältige Einarbeitung von Pflanzenresten der Vorfrucht.
Fungizideinsatz
Der Einsatz von Beizen und derzeit zugelassenen Fungiziden ist bei Befall ratsam.

Erbsenrost (Uromyces pisi)

Rost auf ErbsenblattZoombild vorhanden

Rost auf Erbsenblatt

Zunächst an der Blattoberseite rostbraune Pusteln. Später durchwächst der Pilz ganze Pflanzenteile und bildet schwarze Punkte. Folgen sind starke Welke der Pflanzen und teils hohe Ertragseinbußen.
Bekämpfung
Anbaupausen einhalten; Z-Saatgut verwenden; Sortenempfehlungen beachten; sorgfältige Einarbeitung von Pflanzenresten der Vorfrucht.
Fungizideinsatz
Ein Einsatz von derzeit zugelassenen Fungiziden ist unter der Beachtung der Wirtschaftlichkeit zu Befallsbeginn sinnvoll.

Grauschimmel (Botrytis cinerea)

Auf den Blättern sind graue Läsionen zu erkennen, die sich bis zu den Blattachseln ausbreiten. Trocknet infiziertes Gewebe ab, bildet sich auf dem rotbraunen Gewebe ein Pilzrasen mit schwarzgrauen Punkten. Werden Blüten und Stängel befallen, muss mit erheblichen Ertragseinbußen gerechnet werden. Feuchtwarme Witterung begünstigt die Ausbreitung von Grauschimmel.
Bekämpfung
Breite Standreihen sorgen für eine rasche Abtrocknung; Anbaupausen einhalten.
Fungizideinsatz
Eine Bekämpfung ist mit den momentan zugelassenen Mitteln zu Befallsbeginn sinnvoll.

Weißstängeligkeit (Sclerotinia sclerotiorum)

Zu Beginn graue Läsionen an Stängel und Ranken. Im fortschreitenden Stadium verbleichen die Stängel. Am Stängel bildet sich relativ spät ein schaumig weißes Myzel, woran man den Erreger gut erkennen kann. Weißstängeligkeit kann zu starken Ertragseinbußen führen. Der Erreger kann einige Jahre im Boden überdauern und kann auch dem Raps und Feldgemüse gefährlich werden.
Bekämpfung
Weite Fruchtfolgen bei risikobehafteten Kulturen; gut durchlüftete Standorte wählen; eine Kalkdüngung kann die Fruchtkörperkeimung im Frühjahr reduzieren.
Fungizideinsatz
Ein Einsatz von derzeit zugelassenen Fungiziden ist unter der Beachtung der Wirtschaftlichkeit sinnvoll.
Literatur
Mielke, H. und Schöber-Butin, B. (2004): Anbau und Pflanzenschutz Nachwachsender Rohstoffe (Sonderkulturen). Mitteilungen aus der Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft Berlin-Dahlem, Heft 395. Hrsg.: Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft Berlin und Braunschweig.