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Erbse - Fruchtfolge und Bodenbearbeitung

Die Einhaltung der Fruchtfolgebeschränkungen ist für hohe und sichere Erträge von entscheidender Bedeutung. Ebenso ist auf die richtige Bodenbearbeitung großer Wert zu legen.

Fruchtfolge

Die Erbse ist mit sich selbst unverträglich und hat nur eine geringe Verträglichkeit mit anderen Leguminosen. Deshalb muss eine Anbaupause von 5 bis 6 Jahren eingehalten werden. Roggen und Hafer sind als Vorfrucht ungeeignet, da Nematoden übertragen werden könnten. Die biologische Stickstofffixierung beträgt im Durchschnitt 150 kg N/ha. Verbleiben die Pflanzenreste auf dem Feld, ist die Stickstoffassimilation meistens positiv, jedoch nicht so stark wie bei Ackerbohnen. Schwach zehrendes Getreide bietet sich als Folgefrucht an.

Bodenbearbeitung

Die Stoppelbearbeitung der Vorfrucht sollte direkt nach der Ernte erfolgen. Hierfür haben sich Exaktgrubber mit Gänsefußscharen in Kombination mit einer Rohrstabwalze bewährt.

Wendende Bodenbearbeitung

Eine Pflugfurche zur Grundbodenbearbeitung sollte möglichst im Spätherbst bei trockener Witterung erfolgen.

Nicht wendende Bodenbearbeitung

Der Verbleib des Strohs der Vorfrucht unterstützt die Unkrautunterdrückung. Zum Aussaatzeitpunkt sollte der Strohbedeckungsgrad jedoch bei maximal 40 % liegen. Mit der nicht wendenden Bodenbearbeitung entsteht ein stabiles Porensystem, was zu einer guten Bodendurchlüftung und zu einer verbesserten Wasserinfiltration führt. Die Mulchschicht schützt vor Erosion, Verschlämmung und Austrocknung. Bei lockerem, frostgaren und ebenen Boden kann die Saat ohne vorausgehender Bodenbearbeitung durchgeführt werden.
Im Ökolandbau ist eine Überfahrt mit dem Grubber zur Stoppelbearbeitung mit Rückverfestigung nach dem Auflauf von Ausfallgetreide ausreichend. Eine Pflugfurche bei trockenen Bodenverhältnissen wäre optimal. Soll bei einer pfluglosen Bodenbearbeitung gleichzeitig das Unkraut reguliert werden, ist eine zwei- bis dreimalige Überfahrt mit dem Grubber nötig.
Literatur
Kolbe, H. et al. (2002): Körnerleguminosen im Ökologischen Landbau. Informationen für Praxis und Beratung. Sächsische Landesanstalt für Landwirtschaft
LfL (2013): Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft; Institut für Agrarökologie, Bodenkultur und Ressourcenschutz (IAB); schriftl. Mitteilung
Mielke, H. und Schöber-Butin, B. (2004): Anbau und Pflanzenschutz Nachwachsender Rohstoffe (Sonderkulturen). Mitteilungen aus der Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft Berlin-Dahlem, Heft 395. Hrsg.: Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft Berlin und Braunschweig.
Pietsch, G. et al. (2006): Merkblatt Erbse. Hrsg.: Institut für Ökologischen Landbau, Universität für Bodenkultur, Wien.
Saaten Union (2008): Praxisnah. Sonderausgabe Leguminosen: Ackerbohnen und Futtererbsen. Isernhagen.
Schmidtke, K. (2010): Masterplan Körnerleguminosen – Vom Anbaufrust zur Anbaulust-. Alnatura Bauerntag in Frankfurt/Main. Dresden.