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Erbse - Standortansprüche und Sortenwahl

Feldbestand Erbsen

Bedingt durch das „Greening“ hatte die Erbsenanbaufläche in den letzten Jahren wieder zugenommen und 2016 einen Höchststand mit 16 417 ha erreicht. Nachdem die Anbaufläche danach wieder zwei Jahre rückläufig war, verzeichnete sie 2019 einen kleinen Anstieg auf 14 050 ha.
Erbsen bevorzugen leichte, durchlässige Böden mit einem neutralen bis schwach sauren pH-Wert. Speziell zur Blüte benötigen sie ausreichend Wasser. Trockene Abreifebedingungen begünstigen die Ernte.
Bei der Sortenwahl ist auf gute, krankheitstolerante Saatgutqualität zu achten. Momentan sind halbblattlose Wuchstypen für die Körnererzeugung am besten geeignet.

Sortenempfehlung

Für den Anbau 2022 werden für alle Anbaugebiete Bayerns die Sorten Astronaute und Salamanca empfohlen. Die nicht ganz so standfeste Sorte Alvesta wird nicht mehr für Anbaugebiete mit erhöhten Niederschlägen (Schwaben, Ober- und Niederbayern) empfohlen, in den anderen Anbaugebieten bleibt sie anbauwürdig. In Schwaben, Ober- und Niederbayern sowie der Oberpfalz empfiehlt sich die standfeste Sorte Respect.

Versuchsberichte

Mit einem durchschnittlichen Kornertrag von 38,4 dt/ha der 8 auswertbaren Versuche enttäuschten die Futtererbsen auch 2019. Damit liegt das Ergebnis wieder einmal unter dem langjährigen bayerischen Mittel. Die Ergebnisse auf den einzelnen Standorten schwankten von 25,5 dt/ha bis 48,8 dt/ha, was auf unterschiedliche Niederschläge zurückzuführen ist. Die niedrigsten Werte wurden wieder im trockenen Oberfranken (Wolfsdorf) gemessen, wo bereits im Mai die Niederschläge ausblieben. Auf den anderen Standorten war der Niederschlag zwar ausreichend aber letztendlich waren die Temperaturen im Juni und Juli zu heiß, so dass die Blüte nur kurz ausfiel und der Hülsenansatz schlecht war. Zudem fiel das diesjährige Tausendkorngewicht (TKG) mit unter 200 g sehr niedrig aus.

Ergebnisse der Landessortenversuche

Literatur

Kolbe, H. et al. (2002): Körnerleguminosen im Ökologischen Landbau. Informationen für Praxis und Beratung. Sächsische Landesanstalt für Landwirtschaft

LfL (2013): Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft; Institut für Agrarökologie, Bodenkultur und Ressourcenschutz (IAB); schriftl. Mitteilung

Mielke, H. und Schöber-Butin, B. (2004): Anbau und Pflanzenschutz Nachwachsender Rohstoffe (Sonderkulturen). Mitteilungen aus der Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft Berlin-Dahlem, Heft 395. Hrsg.: Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft Berlin und Braunschweig.

Pietsch, G. et al. (2006): Merkblatt Erbse. Hrsg.: Institut für Ökologischen Landbau, Universität für Bodenkultur, Wien.

Saaten Union (2008): Praxisnah. Sonderausgabe Leguminosen: Ackerbohnen und Futtererbsen. Isernhagen.