Erläuterungen zur Berechnung der DON-Sortenmittelwerte im Körnermais

Bewertungsgebiet

Bei der Berechnung DON-Belastung von Körnermaissorten werden alle einbezogenen Versuchsorte einer gemeinsamen Region (hier: Bayern) zugeordnet. Dies entspricht der Strategie einer Großraum-Verrechnung, aber ohne abgestufte Wichtung der Anbaugebiete innerhalb des Großraumes.

Bewertungsziel: Mittleres Potential

Ziel der Auswertung ist eine optimale Einschätzung des mittleren Potentials einer Sorte für ein ausgewähltes Zielgebiet (hier: Bayern). Dabei können alle verfügbaren Daten auch bei unvollständigen Datenstrukturen, also z.B. die den LSV zeitlich vorgelagerten Wertprüfungen des Bundessortenamtes und EU Sortenversuche einbezogen werden.

Auswertung unbalancierter Daten

Der Sortenversuch aus mehrjähriger Sicht ist von Natur aus unbalanciert. Jedes Jahr kommen neue Sorten in die Versuche und alte werden herausgenommen. Bei unbalancierten Daten basieren paarweise Sortenvergleiche nicht immer ausschließlich auf direkten Vergleichen (beide Sorten hätten dann nur in identischen Versuchen gestanden). Es fließen stattdessen auch Versuche ein, in denen nur eine von beiden gestanden hat. Voraussetzung dafür sind ‚Brücken’, z.B. Verrechnungsblöcke etc., die den indirekten Vergleich über andere Sorten gestatten. Je größer und stabiler diese ‚Brücken’ sind, desto mehr gewinnen auch indirekte Vergleiche an Aussagekraft. Direkte Vergleiche sind dabei wertvoller als indirekte Vergleiche. Dieses Prinzip wird durch dieses Verfahren optimiert. Für Sorten, die nur in isolierten Versuchen ohne Brücken gestanden haben, erfolgt keine Serien-Schätzung. Häufig geprüfte Sorten mit vielen direkten Vergleichen haben geringere Standardfehler der Differenzen.

Adjustierung und Aussagekraft der Mittelwerte

Die ausgewiesenen absoluten Mittelwerte sind auf eine einheitliche Ebene /Vergleichsbasis /mittleres (Gehalts-)Niveau projiziert, so dass sie unmittelbar und optimal miteinander vergleichbar sind (Adjustierung).
Wie oben erwähnt, basiert der Adjustierungsprozess vorrangig auf direkten Vergleichen und zusätzlich auf Brücken über indirekte Vergleiche.

Natürlich bleiben die Grundaussagen bestehen:

  • je größer die Anzahl Versuche (Umwelten) je Sorte, desto genauer
  • je mehr direkte Vergleich, desto genauer
  • je größer die orthogonalen Kerne (hier Brücken), desto genauer

Statistisch abgesicherte Sortenunterschiede

Die berechneten Standardfehler sind keine Standardfehler für das absolute Niveau eines Sortenschätzwertes, sondern sie sind ausschließlich vergleichsbezogen. In diesem Sinne sind auch die aus den Standardfehlern leicht ableitbaren Vertrauensintervalle zu interpretieren. Die adjustierten Mittelwerte und Vertrauensintervalle für den paarweisen Vergleich werden entsprechend grafisch dargestellt. Sorten, deren Schenkel sich nicht überlappen, unterscheiden sich im langjährigen, Erwartungswert signifikant voneinander. Dadurch können Mittelwert und Schätzgenauigkeit der Sortenunterschiede ohne Spezialkenntnisse intuitiv richtig und sinnvoll interpretiert werden.

Urteil vom 2.2.84 – BverwG 3 C 75.82

Der wertende Vergleich mit den zugelassenen Sorten setzt nicht voraus, dass diese mit der zu entscheidenden Sorte orthogonal mitangebaut wurden.