Forschungs- und Innovationsprojekt
Forschungsarbeiten zur Bekämpfung der Hopfenwelke

Selektionsgarten mit anfälligen und toleranten Sorten.

Selektionsgarten mit anfälligen und toleranten Sorten

Entwicklung innovativer Strategien gegen Verticillium-Welke in Hopfen mittels eines On-farm-basierten Forschungsansatzes

Die Hopfenwelke (Verticillium nonalfalfae) breitet sich seit einigen Jahren wieder verstärkt in der Hallertau aus und lässt bis dahin als tolerant geltende Hopfensorten absterben. Der Pilz verbreitet sich über den Boden, das Pflanzgut und anfallende Erntereste. Für die Landwirte stellt die Krankheit aufgrund des großen Schadpotentials einen wirtschaftlich relevanten Schaderreger im Hopfen dar. Die LfL forscht gemeinsam mit zahlreichen Projektpartnern und ausgewählten Landwirten an innovativen Strategien zur Bekämpfung der Hopfenwelke.

Hopfenpflanze mit typischen Verticillium-Symptomen; Blätter rollen sich vom Rand her auf.

Hopfen­pflanze mit typischen Verticillium-Symptomen; Blätter rollen sich vom Rand her auf und sterben innerhalb weniger Tage ab.

Stark mit Verticillium befallene Hopfenfläche.

Stark mit Verticillium befallene Hopfenfläche

Abgestorbene Hopfenreben im Feld.

Abgestorbene Hopfenreben bleiben nach der Ernte im Feld zurück und werden anschließend verbrannt.

Zielsetzung

Ziel des Projekts ist es, in einem On-farm-basierten Ansatz über das Anlegen von Feldversuchen praxistaugliche Strategien zu entwickeln, um den Befall mit Verticillium zu reduzieren. Dabei werden bereits bekannte Maßnahmen evaluiert und mit neuen Ansätzen zu einem einheitlichen Konzept zusammengeführt. Im Fokus steht ein besseres Verständnis für den Schaderreger mithilfe der Nutzung neuer technischer Möglichkeiten. Dies soll durch gewonnene Erkenntnisse zu Rhizobiom-Verticillium-Wechselwirkungen ergänzt werden.

Methode

Durch die enge Zusammenarbeit mit Praxisbetrieben stehen auf mehreren Standorten Versuchsflächen zur Verfügung. Die nachfolgend beschriebenen Teilprojekte werden auf unterschiedlichen Flächen durchgeführt. Die Befallsstärke mit Verticillium wird jeweils durch optische Bonitur der Pflanzen bestimmt.
  • Einschätzung der Wirksamkeit der "klassischen" Sanierungsmaßnahmen (zum Beispiel Getreide) gegenüber den neuen Verticillium-Stämmen
  • Einsatz von Drohnen zur visuellen Bonitur: Reduzierung des Arbeits- und Kostenaufwands
  • Testung der Verticillium-Toleranz neuer Sorten und Zuchtstämme
  • Detektion von Verticillium durch die molekularbiologische Methode der qPCR-Analyse
  • Mikrobiologische Kontrolle der Hopfenwelke: Analyse der Rhizobiom-Verticillium-Wechselwirkungen

Ergebnisse

Neu gewonnene Erkenntnisse fließen unmittelbar in die Beratung der Landwirte ein und werden im Laufe des Projekts veröffentlicht.

Kontakt
Kathrin Lutz
Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung
Hopfenforschungszentrum Hüll
Hüll 5 1/3, 85283 Wolnzach
Tel.: 08161 8640-2335
E-Mail: Hop.Pfla@LfL.bayern.de


Bernhard Munk
Abteilung für Laboranalytik
Mikro- und Molekularbiologie
Lange Point 6, 85354 Freising
Tel.: 08161 8640-3840
E-Mail: AQU@LfL.bayern.de

Projektinformation
Projektleitung: S. Euringer
Projektbearbeitung: K. Lutz und Team IPZ 5b/Pflanzenschutz im Hopfenbau
Kooperation:
AG Züchtungsforschung Hopfen (IPZ 5c): B. Forster, P. Hager, B. Haugg
AG Mikro- und Molekularbiologie (AL 1c): V. Flad, B. Munk
KU Eichstätt: Dr. M. Stark
Slovenian Institute of Hop Research and Brewing (IHPS): Dr. S. Radišek
Laufzeit: 30.10.2023 bis 31.10.2026
Förderung: Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus (StMELF), Erzeugerorganisation Hopfen HVG e.G.
Förderkennzeichen: A/23/12; 31/594

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