Produktionstechnische Hinweise Feldfutterbau
Ansaatmischungen
von Michael Bachl-Staudinger, Dr. Stephan Hartmann, Januar 2013
 
  	 Im Folgendem finden Sie Informationen zu Ansaatmischungen im Feldfutterbau. 
   Allgemeines
  	
  	Aufgrund des hohen Ansaatrisikos im Frühjahr und des geringen Ertrags wird der einjährige Feldfutterbau in Bayern relativ selten ausgeübt. Über- und mehrjähriger Futterbau sind hingegen deutlich häufiger anzutreffen. Deren Vorteile liegen im geringen Auswinterungsrisiko, dem guten Vorfruchtwert und den höheren Ertragserwartungen. Zur Risikoabdeckung werden in Süddeutschland sehr standortbezogene Saatgutmischungen mit fünf bis sechs Mischungspartnern verwendet.
 
 	 Klee-Gras-Gemenge werden hierbei am häufigsten verwendet, da sie die postiven Wachstums- und Futtereigenschaften von Klee und Gras kombinieren
Vorteile von Klee-Gras-Gemengen: 
	- bessere Siliereignung als Kleereinsaaten aufgrund eines weiteren Energie:Eiweiß-Verhältnisses
 
	- höhere Ertragssicherheit
 
	- vielseitigere Verwendung
 
	- sinnvoller Gülleeinsatz je nach Gräseranteil möglich
 
	- noch größere Wurzelmassen als bei Reinsaaten
 
Ansaatmischungen
  	
  	Je nach Verwendungszweck und Produktionsfaktoren gibt es erprobte Mischungen, die an die Gegebenheiten angepasst sind. Sie sind im Landhandel zu erwerben oder können selber gemischt werden. Bei allen Mischungen sind die botanischen Gegebenheiten (z.B. Verträglichkeit) und die Wachstumseigenschaften der Pflanzen sowie ihre Inhaltsstoffe entscheidend. Davon werden Aufwuchs, Futterqualität und -konservierung bestimmt.
 Bei Eigen-Mischungen sind folgende Punkte zu beachten: 
	- Die Ansprüche der Mischungspartner hinsichtlich Boden und Klima sollten übereinstimmen
 
	- Je kürzer die Nutzungsdauer, desto höher der mögliche Kleeanteil
 
	- Je kürzer die Nutzungsdauer, desto weniger Mischungspartner
 
	- Weißklee, Gelbklee und Lieschgras haben ein geringes Verdrängungsvermögen, Rotklee, Luzerne und die Weidelgrasarten eine hohe Konkurrenzkraft
 
Saatgutwahl
  	
  	Die Betrachtung aller Aspekte münden letztlich meist in die Fragen: "Welche Ansaatmischungen haben an welchen Standorten die günstigsten Voraussetzungen?" bzw."Welche Saatgutmischung ist für meinen Standort am besten geeignet?"
Hilfestellung zu diesen Fragen kann zum einen das JKI geben, das die unterschiedlichen Anbaugebiete unter anderem für Grünland bzw. Futterpflanzen in Deutschland darstellt.
Auswahl Anbaugebiete u.a. für Grünland und Futterpflanzen (Quelle: JKI) 
 
    
 
 	 Zum anderen finden Sie in folgendem Link die regional in Bayern empfohlenen Ansaatmischungen für Neuansaat bzw. Nachsaat in Abhängigkeit von Nutzung und Umwelt. Somit kann für jeden Standort individuell eine geeignete Ansaatmischung bestimmt werden.
Bayerische Qualitätssaatgutmischungen (aktuelle Darstellung zur amtlichen Empfehlung von Sorten und Mischungen für Grünland und Feldfutterbau)  
    
  		            
Produktion
	  			
 	 Die Produktionsfaktoren für die Ansaatmischungen könnte man auch aus den einzelnen Anforderungen der Mischungspartner ableiten. Es gibt jedoch auch Faktoren, die nur für Mischungen zutreffen. Hinweise zu Boden- und Klimaansprüchen, Fruchtfolgegestaltung, Bodenbearbeitung und Aussaat sowie Düngung etc. finden Sie unter folgendem Link:
Spezifische Hinweise zu Ansaatmischungen   
    
  		            
Verwendete Literatur
	  			
 	 Lütke-Entrup, N: "Feldfutterbau und Ackerbegrünung". In: Lütke-Entrup, N. & Oehmichen, J.(Hg.): Lehrbuch des Pflanzenbaues. Band 2: Kulturpflanzen. Gelsenkirchen-Buer: Verlag Th. Mann, 2000. S. 609 - 614 
 	 Lochner H./Breker J.: Agrarwirtschaft. Fachstufe Landwirtschaft. 8., überarbeitete Auflage. München: BLV Buchverlag GmbH und Co.KG, 2007. S. 164 - 166 
 	 Dr. Hartmann, S. / Dr. Kalzendorf, C. / Dr. Jänicke, H.: "Grünland. Anssatmischungen: Augen auf beim Saatgutkauf!". In: top agrar. Das Magazin für moderne Landwirtschaft. Juli 2011. Münster: Landwirtschaftsverlag GmbH, 2011. S. 76 - 78