Unkrautmanagement im Winterraps
Winterraps zählt mit einem Anteil von ca. 10 % an der Ackerfläche zu den wichtigsten Feldkulturen. Eine erfolgreiche Unkrautkontrolle in der Jugendentwicklung ist für die Etablierung der Kultur und für die Ertragsabsicherung entscheidend. Während die Gräserbekämpfung meist unproblematisch ist, erfordert die Kontrolle der wichtigen Leitunkräutern Hirtentäschel, Acker-Stiefmütterchen , Klettenlabkraut, Vogelmiere, Kamille-, Ehrenpreis-, Storchschnabel- und Taubnessel-Arten häufig eine Kombination aus Vor- und Nachauflaufbehandlungen.
Der Anspruch an die Effizienz der Unkrautbekämpfung ist relativ hoch. Obwohl für die unmittelbare Ertragsabsicherung auch geringere Wirkungsgrade ausreichend sein können, kommt es im Rahmen der Fruchtfolge auf eine sichere Kontrolle des Unkrautsamenpotenzials an. Da viele Leitunkräuter im Raps unterständig abreifen und Samen bilden können, werden Wirkungsgrade von regelmäßig >95 % angestrebt.
Eine Herausforderung für die Zukunft stellt die Einsatzfähigkeit des wichtigen Bodenwirkstoff Metazachlor dar. Aus Gründen des Gewässerschutz sollte er auf durchlässigen oder hängigen Flächen nur mit Vorsicht eingesetzt werden. Mulch- oder Direktsaatverfahren sind hierbei Möglichkeiten, das Risiko von Gewässereinträgen zu minimieren.
Aktuelle Herbizidempfehlungen zum Winterraps
Die Unkrautbekämpfung im Raps erfolgt standardmäßig mit einer breit wirksamen Behandlung im Vorauflauf oder frühem Nachauflauf. Für von dieser Maßnahme nicht erfasste Unkräuter und Ungräser gibt es verschiedene Möglichkeiten einer blattaktiven Nachbehandlung im Herbst oder Frühjahr.
Herbizid-Behandlungen
Informationen zum Herbizideinsatz in Winterraps
Obwohl der Winterraps eine hohe Konkurrenzkraft besitzt, ist die Unkrautbekämpfung eine wichtige Kulturmaßnahme. Man unterscheidet zwischen breit wirksamen Standardbehandlungen im Vor- oder frühem Nachauflauf und gezielten blattaktiven Nachbehandlungen gegen Problemunkräuter. Mehr
Wirkungseinstufung der Rapsherbizide 55 KB
Abstandsauflagen und Anwendungsbestimmungen der Rapsherbizide 29 KB
Weitere Informationen
Gewässerschutz beim Herbizideinsatz in Winterraps
Herbizide mit dem Wirkstoff Metazachlor werden auf über 90 Prozent der bayrischen Rapsanbaufläche eingesetzt. Aus Gründen des Gewässerschutzes ist ein verantwortungsvoller Umgang mit diesem Wirkstoff unumgänglich. Mehr
Das Clearfield®-Produktionssystem im Rapsanbau
Das Clearfield-System im Winterraps besteht aus durch konventionelle Züchtung entstandene herbizidresistente Clearfield-Sorten und dem in herkömmlichen Rapssorten unverträglichen Herbizid Clearfield Vantiga. Der Aussicht auf eine einfachere Bekämpfung von Problemunkräutern stehen allerdings eine ganze Reihe von Risiken gegenüber. Mehr
Feldversuchsergebnisse zum Herbizideinsatz im Rapsanbau
Nachdem der Einsatz von Clomazone-haltigen Herbiziden durch die verschärften Anwendungsunterlagen praktisch unmöglich geworden ist, bilden Metazachlor-haltige Produkte die Basis des Herbizideinsatzes im Winterraps. Hier finden Sie eine Auswertung der aktuellen Versuchsergebnisse unter Berücksichtigung von breit wirksamen Basisanwendungen und gezielten, blattaktiven Nachbehandlungen. Mehr
Pflanzenschutz-Merkblatt: Anwendungshinweise und Wirkungseinstufung der Präparate
Im Pflanzenschutz-Merkblatt finden Sie detaillierte Informationen zum Einsatz der zugelassenen Pflanzenschutzmittel in Getreide, Mais, Raps, Rüben, Kartoffeln sowie im Grünland und in Klein- und Sonderkulturen. Darüberhinaus enthält das Pflanzenschutz-Merkblatt allgemeine Hinweise zum Umgang mit Pflanzenschutzmitteln. Mehr
Ölfrüchte und Eiweißpflanzen
Mit rund 165 000 ha hat der Ölsaatenanbau in Bayern seit der Jahrtausendwende als Blattfrucht eine wichtige Rolle in der Fruchtfolgegestaltung eingenommen. Aus Gesellschaftspolitischen Gesichtspunkten und zur Fruchtfolgeauflockerung wäre eine Ausdehnung des Eiweißpflanzenanbaues wünschenswert und soll daher gefördert werden. Mehr