Moderne Methoden machen den Nachweis sicherer
Schaderregernachweis mittels Real-time PCR
Freisetzung von Fluoreszenzstrahlung während der Realtime PCR
Die Real-Time PCR wird in vielen Bereichen der Diagnose eingesetzt. Sie findet als molekulargenetische Methode nicht nur in der "roten" Medizin, Forensik, Umweltanalytik und in der Forschung immer mehr Anwendung, sondern wird verstärkt auch in der "grünen" Medizin, der Phytomedizin, bei der Diagnose von Pflanzenkrankheiten eingesetzt. Sie ist an der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) zu einer Routinemethode beim Nachweis von Pflanzenkrankheiten geworden und eine wichtige Säule in der Diagnostik zur Ergänzung anderer molekularbiologischer, serologischer und konventioneller Diagnoseverfahren.
Von der Probe zum Ergebnis
Was heißt eigentlich Real-time PCR?
Thermocycler
Funktionsweise der Real-time PCR
Real-time PCR, eine Methode zum Nachweis von Schaderregern
Schritt für Schritt zur Diagnose
- Zuerst wird die Pflanzenprobe homogenisiert und die Erbsubstanz des Erregers aus der Pflanzenprobe isoliert.
- Die aufgereinigte Erbsubstanz des Erregers (in der Regel DNS), die dann zusammen mit der Erbsubstanz der Pflanze vorliegt, wird mit einer Reihe von Reagenzien versetzt: Unter anderem werden sogenannte Primer, die einen bestimmten Bereich der DNS des Erregers umspannen, und eine Gensonde eingesetzt, die innerhalb dieses Bereichs an die DNS anbindet. Primer und Gensonden erkennen ganz spezifisch einen bestimmten Erreger. Außerdem enthält dieser Cocktail aus Proben-DNS und Reagenzien ein bestimmtes Enzym, die Polymerase, das dann später während der PCR die Erreger-DNS vervielfältigt.
- Alle Reaktionskomponenten befinden sich in einem kleinen Reagenziengefäß, welches zusammen mit anderen Proben in den Thermocycler gestellt wird. Die speziell für den Nachweis eines bestimmten Erregers im Thermocycler eingespeicherten Temperaturschritte werden während der PCR in der Regel 35-40 Mal wiederholt. Dabei vervielfältigt die Polymerase ausschließlich den ausgewählten, von der Primern umspannten Bereich der Erreger-DNS.
- Parallel zu den Primern bindet auch die Gensonde an diesen DNS-Bereich. Die Gensonde ist mit einem Fluoreszenzfarbstoff, dem sogenannten Reporter, und einem "Quencher" markiert. Der Quencher fängt bedingt durch die räumliche Nähe zum Reporter dessen Fluoreszenzstrahlung ab.
- Während die Polymerase die DNA vervielfätigt, baut sie gleichzeitig die an die Erreger-DNS gebundene Gensonde ab: Reporter und Quencher werden voneinander getrennt und der Quencher ist nicht mehr in der Lage, die Fluoreszenzstrahlung anzufangen. Die Fluoreszenzstrahlung wird nun frei und kann gemessen werden. Je früher diese Strahlung messbar ist, desto höher ist die Konzentration des Erregers in der Pflanzenprobe. Die Freisetzung der Fluoreszenzstrahlung wird in "Echtzeit" (= Real-time) verfolgt.
- Die freigesetzte Strahlung signalisiert die Anwesenheit des Schaderregers, nach dem gesucht wurde. Wird keine Strahlung freigesetzt, so ist dieser Schaderreger in der Proben nicht vorhanden. In diesem Fall muss die Suche nach der Schadursache weitergehen.
Vorteile der Real-time PCR
Schaderreger-Nachweis mit der Polymerase-Kettenreaktion (PCR)
Die Polymerase-Kettenreakion (Polymerase chain reaction, PCR) ist eine molekularbiologische Technik, die seit ihrer Erfindung durch den US-Amerikaner Kary B. Mullis im Jahr 1983 in immer mehr Bereiche der Grundlagen- und angewandten Forschung in der Molekularbiologie, Biochemie und Medizin Einzug gehalten hat.
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Qualitätsmanagement und Akkreditierung in den Diagnoselaboren des Instituts für Pflanzenschutz
Die Diagnoselabore des Instituts für Pflanzenschutz führen Untersuchungen durch, deren Ergebnisse häufig Grundlage für den Hoheitsvollzug sind. Darauf basierend werden Vollzugsentscheidungen getroffen, die für landwirtschaftliche und gärtnerische Betriebe in hohem Maße wirtschaftlich relevant sind. Umso wichtiger ist es, dass die Laboranalysen stets kompetent und sorgfältig verrichtet werden und zuverlässige Ergebnisse erarbeitet werden. Dem Qualitätsmanagement und der Akkreditierung, d.h. der Anerkennung der Kompentenz durch Dritte, kommt deshalb höchste Bedeutung zu. Mehr