Agrarmärkte 2015
Gemüse 2015
Die Weltgemüseerzeugung ist seit 1990 von 460 Mio. t auf 1.130 Mio. t (2013) fast um das 2,5 fache gestiegen und war insbesondere in Asien von einem beeindruckenden Wachstum gekennzeichnet. In Europa war hingegen eine Stagnation der Gemüseerzeugung erkennbar. China verfügt mit Abstand über die weltweit größte Gemüseerzeugung. Der weltweite Handel mit Gemüse ist im Gegensatz zum Handel mit Obst nur wenig ausgeprägt. Er beschränkt sich auf einige wenige Produkte wie z. B. Knoblauch und Speisezwiebeln, die über weite Entfernungen transportiert werden, und den Handel von frischen Produkten wie Tomaten, Paprika, Artischocken, Avocados usw. zwischen verschiedenen Klimazonen. So beliefern Spanien, Italien und Griechenland die Verbraucherländer in den mittleren und nördlichen Zonen der EU mit frischem Gemüse. Die Tomate ist in der EU die wichtigste Fruchtgemüseart bezogen auf die Produktionsmenge.
Der Freilandanbau von Frischgemüse ist in Deutschland zeitlich nur begrenzt möglich. Das ist u.a. ein Grund für den niedrigen Selbstversorgungsgrad von 46 %, der Importe nach sich zieht. Über 90 % der nach Deutschland importierten Gemüsemengen kommen aus EU-Mitgliedstaaten. Wichtigste Herkunftsländer sind die Niederlande und Spanien.
Bedarf und Produktionsmenge von Freilandgemüse in Bayern 2014
Das Verhältnis von bayerischer Produktionsmenge und theoretischem Bedarf der bayerischen Bevölkerung an frischen Gemüsearten wird durch den „Regionalversorgungsgrad“ ausgedrückt. 35 % des bayerischen Gemüseverbrauchs wurden im Wirtschaftsjahr 2013/14 im eigenen Land erzeugt. Der geschätzte Gemüseverbrauch der Bevölkerung dürfte bei 90,6 kg/ Kopf liegen und hat sich somit zum Vorjahr leicht verringert.
Zu erwähnen ist der hohe Anteil an Verarbeitungsgemüse (Sauerkonserven), das als Spezialität der bayerischen Gemüseerzeugung gilt und auf dem europäischen Binnenmarkt und in Drittlandmärkten abgesetzt wird. Die bayerische Produktionsmenge von Einlegegurken übertrifft den bayerischen Bedarf um das 4,25 Fache. Bei Kohlgemüse deckte die Produktion 2014 den Bedarf, in den Vorjahren überstieg sie ihn. An dritter Stelle steht der Spargel, bei dem der „Regionalversorgungsgrad“ in den letzten Jahren anstieg und 2014 rund 80 % erreichte. Weitere Gemüsearten wie Möhren, Rote Bete, Speisezwiebeln, Lauch und Salat weisen ebenfalls relativ hohe Werte zwischen 49 % und 116 % auf.