Vielfalt durch Ackerwildkräuter – Hofporträt Schwarz

Anfang der neunziger Jahre übernahm Werner Schwarz den elterlichen Hof nahe Kallmünz im Oberpfälzer Jura. Seit 1992 wirtschaftet er nach den Richtlinien von Naturland. Die Familie begann 1995 mit dem Aufbau einer Legehennenhaltung.
Mann steht in einem GetreidefeldZoombild vorhanden

Foto: Marion Ruppaner

Ein weiteres Standbein des Betriebs ist der Ackerbau. Seit der Umstellung dehnte die Familie ihre Flächen kontinuierlich auf heute 240 Hektar aus. Der angebaute Weizen dient als Brot- oder Futtergetreide, Braugerste geht an eine regionale Biobrauerei. Durch die langjährige ökologische Bewirtschaftung der mageren Böden des Betriebs finden zahlreiche Ackerwildkräuter wie Kornrade, Frauenspiegel, Rittersporn und Ehrenpreis hier einen Lebensraum. Für einen hohen Qualitätsstandard und längere Lagerbarkeit wurde 2004 ein neues Getreidelager errichtet und 2009 eine Getreidetrocknungsanlage angeschafft. Die Kombination aus Legehennenhaltung und Ackerbau ermöglicht eine ökologische Kreislaufwirtschaft und nachhaltig gute Erträge.

Interview mit Betriebsleiter Werner Schwarz

"Mir ist wichtig, Ackerwildkräuter zu erhalten, damit sie für zukünftige Generationen auch noch da sind."

Transkript des Interviews

Getreidefeld durchmischt mit blühenden Blumen und Wildkräutern

Frauenspiegel, Klatschmohn und geruchlose Kamille bringen Farbe und Vielfalt ins Weizenfeld.
Betriebsspiegel Schwarz

Vielfalt durch Ackerwildkräuter im ökologischen Landbau

Langjährig ökologisch bewirtschaftete Äcker sind wichtige Standorte für seltene und gefährdete Ackerwildkräuter. Im Ökolandbau ist deren mittlere Artenzahl höher als unter konventioneller Bewirtschaftung. Für ihre Erhaltung und Wiederansiedlung bietet er sehr günstige Voraussetzungen. Dies liegt am Verzicht auf Herbizide und an der niedrigeren Stickstoffdüngung.
Ackerwildkräuter liefern Pollen und Nektar für Insekten, beispielsweise für Wildbienen, Schwebfliegen, Käfer und Nachtfalter und erhöhen dadurch die Bestäubungsleistung für die Kulturlandschaft. Samen und Blätter dienen als Nahrung für viele Feldvögel.
In Bayern kommen über 300 Arten von Ackerwildkräutern vor [‐] mehr als 50 davon sind selten und gefährdet
Die Ackerbegleitflora ist an Störungen wie Bodenbearbeitung und Ernte optimal angepasst. Die meisten Arten sind sogar nur unter diesen Bedingungen konkurrenzfähig. Aufgrund ihres großen Flächenpotenzials bilden ökologisch bewirtschaftete Äcker - zusammen mit den Ackersäumen, Hecken und Feldgehölzen – das Rückgrat des Biotopverbunds in der Kulturlandschaft.

Weitere Informationen zur Biodiversität in der Landwirtschaft