Hecken entdecken – Aktionsrucksack Biodiversität

durch Hecken strukturierte Felder

Orte der Vielfalt

Hecken erfüllen wichtige agrarökologische Funktionen: Sie verhindern zum Beispiel Bodenerosion, bieten Windschutz und verringern Stoffeinträge in benachbarte Flächen. Für die Pflanzung und die Pflege von Hecken gilt es, einige Aspekte zu berücksichtigen. Fachliche Beratung und Unterstützung bei der Umsetzung bieten die Wildlebensraumberater an den Fachzentren für Agrarökologie der Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Bayern.

Neuanlage von Hecken: Standortprüfung

  • Vermeidung negativer Auswirkungen auf Standorte wie Wiesenbrütergebiete und Niedermoorflächen
  • Berücksichtigung der agrarökologischen Ziele wie Erosionsschutz, Windschutz und Kleinklima
  • Orientierung an naturraumtypischer Artenzusammensetzung und Biotopverbundfunktion

Planung der Pflanzung

Der Weg zu mehrreihigen und strukturreiche Hecken, die agrarökologische Funktionen und die Aufgabe als Lebensraum erfüllen:

  • Anlage von mindestens drei- bis fünfreihigen, strukturreichen Pflanzungen
  • Einplanung von Säumen, Einbuchtungen und Zäunung
  • Abstand zwischen den Pflanzen ca. 1,5 Meter und zwischen den Reihen ca. 1,5 Meter
  • Pflanzzeit im zeitigen Frühjahr oder Herbst

Gehölzauswahl und Zäunung

  • Standortvoraussetzung: nass, trocken, sonnig?
  • Verwendung von gebietseigenen Gehölzen
  • Einstreuen von dornigen Gehölzen und Wildobst als Vogelnist- und Nährgehölz
  • keine Pflanzung von Sorten und Zuchtformen
  • Zäunung gegen Wildverbiss in den ersten fünf Jahren

Zeitraum der Pflege und Mahd der Saumstrukturen

  • Hecken: geschützte Landschaftsbestandteile (Bayerisches Naturschutzgesetz), Auskünfte erteilt die Untere Naturschutzbehörde
  • ordnungsgemäße Nutzung und Pflege, die den Bestand erhält: 1. Oktober bis 28. Februar
  • abschnittsweise Herbstmahd der Säume im zwei- bis dreijährigen Turnus

Prüfung der Pflegebedürftigkeit

  • eine lückenhafte Strauchschicht führt zu Winddüsen
  • mangelnde Durchwurzelung und fehlende Bodenbedeckung vermindern den Erosionsschutz
  • Strukturarmut und Vergreisung verursachen den Funktionsverlust als vielfältigen Lebensraum für Pflanzen und Tiere

Pflegegrundsätze

  • abschnittsweise auf Stock Setzung: Aufbau verschiedener Altersklassen, Funktionserhalt
  • Erhalt von wertgebenden Gehölzen, liegendem und stehendem Totholz
  • Schnittgutentfernung, Aufschichten von höchstens 20 Prozent zu Reisighäufen als Rückzugsraum für Tiere
Blühende Hecken an einer Grünfläche

Gebuchtete Hecken

Strauch mit roten Früchten

Eingriffeliger Weißdorn

blühende Hecke

Wertgebende Gehölze

strukturreiche Kulturlandschaft mit Hecken, Feldern und Dörfern

Strukturreiche Kulturlandschaft

Der LfL-Aktionsrucksack Biodiversität

Das Ziel des Projektes "Landwirtschaft und Artenvielfalt erleben" ist es, mit dem Aktionsrucksack Biodiversität Landwirtinnen und Landwirte sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger für Themen der Biodiversität zu begeistern. Wir möchten motivieren, Maßnahmen zum Erhalt bzw. der Förderung der Biodiversität umzusetzen und konkrete Handlungsoptionen näherbringen.
Logo Aktionsrucksack Biodiversität
Packen Sie die Vielfalt aus!
Kreativ, interaktiv und praxisnah möchte der Aktionsrucksack Biodiversität Ihnen zeigen, welchen Beitrag Sie für mehr Biodiversität leisten können.