Düngerecht - was gilt ab 2021?
Schlepper mit Mineraldüngerstreuer
Im Mai 2020 wurde die Düngeverordnung (DüV) novelliert. Daran anschließend trat zum 01.01.2021 die Ausführungsverordnung Düngeverordnung (AVDüV) in Kraft. Dazu kommt demnächst eine neue Stoffstrombilanzverordnung (StoffBilV) und die altbewährte Verordnung über das Inverkehrbringen und Befördern von Wirtschaftsdünger (WDüngV). Alle Verordnungen unterstehen dem Düngegesetz. Sie definieren detailliert Regelungen zur Düngung und Bilanzierung der landwirtschaftlichen Nährstoffflüsse.
Düngen heißt Pflanzen ernähren
Stickstoff-Nährstoffkreislauf im Boden
Zur Überprüfung machen die Verordnungen für einzelne Stellen des Nährstoffkreislaufs konkrete Vorgaben. Diese liegen vor, bei und nach der Düngung. Nachstehend werden einige der Vorgaben näher erläutert.
Vor der Düngung
Berechnung organischer Dünger (Grenze 170 kg N/ha)
Berechnung der organischen Stickstoffmenge (Grenze 170 kg N/ha)
Bei der Berechnung der Grenze von 170 kg N/ha im Betriebsdurchschnitt sind die im Betrieb verfügbaren organischen Stickstoffmengen aus Wirtschaftsdünger, aber auch aus Biogasgärresten, Kompost, Klärschlamm etc. zu berücksichtigen und in Bezug zur landwirtschaftlich genutzten Fläche zu setzen (siehe Abbildung).
Düngebedarfsermittlung
Eingabemaske im Programm "LfL Düngebedarf online"
Der Stickstoffdüngebedarf ist die Nährstoffmenge, die den Nährstoffbedarf einer Kultur unter Berücksichtigung der Nährstoffversorgung und -nachlieferung des Bodens abdeckt.
Bei der Düngung
Emmissionsarme Gülleausbringung
Bodennahe streifenförmige Gülledüngung im Grünland
Im Zentrum stehen die emissionsarmen bodennahen und streifenförmigen Techniken. Dies sind Schleppschlauch, Schleppschuh und Injektion. Im Vergleich zur Breitverteilung lassen sich die Ammoniakverluste durch bodennahe streifenförmige Ausbringtechnik, insbesondere durch Schleppschuh und Injektion, stark senken.
Schleppschuh-Ausbringtechnik
Für viele Betriebe bedeutet die Umstellung von der günstigen Breitverteilungstechnik auf die teurere, jedoch effizientere emissionsarme streifenförmige Ausbringtechnik eine große Herausforderung. Zu den hohen Anschaffungskosten kommt die große Herausforderung, sauberes und hygienisch einwandfreies Futter von Flächen zu ernten, die im Sinne möglichst geschlossener Nährstoffkreisläufe laufend mit tierischen Ausscheidungen gedüngt werden. Hierzu wurde eigens ein Leitfaden erstellt.
Nach der Düngung
Dokumentationspflicht der ausgebrachten Düngung
Düngedokumentation im Büro
(Foto: Angelika Warmuth)
Neu ist, dass zum Abschluss des Düngejahres 2021 die geplante Düngung sowie die tatsächlich aufgebrachten Nährstoffmengen bis zum Ablauf des 31. März des Folgejahres zu jährlichen betrieblichen Gesamtsummen zusammenzufassen sind. Die Aufzeichnungen können formlos (z.B. handschriftlich) oder beispielsweise auch in den beiden EDV-Programmen der LfL zur Düngebedarfsermittlung erfolgen.
Berechnung einer Stoffstrombilanz
Rote Gebiete, Gelbe Gebiete
Karte der Roten Gebiete
nach AVDüV
Karte der Gelben Gebiete
nach AVDüV
Die Ausweisung der Gebiete und möglichen betrieblichen Anpassungsstrategien werden in drei anschaulichen Videos erörtert.
Filmreihe zur Ausweisung der roten und gelben Gebiete (AV DüV)
Düngeverordnung