Wildgansproblematik an Badeseen
Mausernde Graugänse
Für Gänsefamilien und mausernde Altvögel (diese sind dann flugunfähig) sind Strände mit ihren flachen und übersichtlichen Zugängen zum Wasser, mit den kurzen Fluchtwegen und regelmäßig gemähten, saftigen Wiesen attraktive Äsungsflächen. Den Lebensraum teilen sie sich mit Badegästen und Sonnenanbetern. Da auf den Stränden im Normalfall nicht gejagt wird, sind die Gänse sehr zutraulich. Werden sie dann noch gefüttert, geben sie jede Scheu auf.
Gänse mausern ihr Großgefieder in sehr kurzer Zeit. Sie verlieren dabei alle Federn, die sie zum Fliegen benötigen, und werden für 4 bis 6 Wochen flugunfähig.
Konflikt: humanpathogene Erreger
Verdreckter Strand am See
Lösungsmöglichkeiten
Mobile Zäune als Hindernis
An den Stränden haben sich mobile Zäune bewährt. Badegäste können solch einen mobilen Schafzaun umlegen, für die Gänse ist er ein unüberwindbares Hindernis. Wichtig sind kleine Maschenweiten von 5 cm im bodennahen Bereich. Weniger als 50 cm Höhe sollte der Zaun auf keinen Fall haben.
An der Wurzel anpacken kann man das Problem, wenn man durch das Behandeln von Gelegen von vornherein die Anzahl der Jungvögel und somit die Anzahl der am Strand anwesenden Gänse verringert.
Management von Wildgänsen in Bayern: ein Leitfaden (LfL-Schriftenreihe)
Wildgänse sind ein hochwertiges Wildbret
Foto: Tom Kohues
Die Zubereitung einer Wildgans unterscheidet sich in zwei Dingen von der einer Hausgans:
Man kann das Alter einer Wildgans oft nicht erkennen. Da ältere Gänse mehr Zeit als junge benötigen, um gar zu werden, ist es wichtig, Wildgänse nicht unter Zeitdruck zuzubereiten.
Wildgänse besitzen keine ausgeprägte Fettschicht. Um zu vermeiden, dass das Fleisch zäh und trocken wird, müssen Sie Wildgänse in einem geschlossenen Gefäß braten. Die Feuchtigkeit kann nicht entweichen und das Fleisch bleibt saftig.
Ansprechpartner
Dr. Christian Wagner
Arbeitsgruppe Wildtiere in der Agrarlandschaft (IAB 4b)
Institut für Agrarökologie und Biologischen Landbau (IAB)
Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL)
E-Mail: wildtiere@lfl.bayern.de
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