§§ DüV
Düngebedarf einer Zweitfrucht
Weidelgras als Zweitfrucht
Was ist eine Zweitfrucht?
Zweitfrüchte sind Kulturen, die vor dem 01.08. gesät und bis 31.12. und mitunter noch ein weiteres Mal im Frühjahr geerntet werden (z. B. Weidelgras nach Wintergerste) sowie im Herbst (nach 01.08.) gesäte Kulturen, deren Ernte im darauffolgenden Frühjahr stattfindet (z. B. GPS Getreide vor Silomais).
Beispiele zur Düngung - Zweitfrucht oder Zwischenfrucht?
Beispiele zur Düngung von Ganzpflanzensilage (GPS)
Im Frühjahr ist eine Düngung nach Bedarf möglich.
Wird er später gesät, greift die Sperrfrist und er darf im Herbst nicht gedüngt werden.
Beispiele zur Düngung von Weidelgras
Auch wenn eine späte zweite Herbsternte erfolgt, darf nur bis Ende September nach Bedarf gedüngt werden. Danach ist der Stickstoffbedarf von Weidelgras gleich 0 kg N je Hektar.
Stickstoff-Düngebedarfsermittlung
Sommer/Herbst 2024
Bei Zweitfrüchten ist der Nmin bereits im Bedarfswert berücksichtigt. Es ist nicht erforderlich, den Düngebedarf für Zweitfrüchte mit oder ohne Berechnungsprogramm in der laufenden Vegetationszeit selbst zu ermitteln. Als Nachweis, dass der Düngebedarf für die Zweitfrucht ermittelt wurde, dient der LfL-Artikel zum Thema Düngebedarf von Zweitfrüchten, der Anfang Sommer im Bayerischen Landwirtschaftlichen Wochenblatt erschienen ist. Dies gilt auch für Zweitfrüchte, die mehrmals, z. B. im Herbst und Frühjahr, geerntet werden.
Düngebedarf nach Ertragserwartung
Unterscheidung Zweit- oder Zwischenfrucht?
Beispiel für den Düngebedarf einer Zweitfrucht
Im Gegensatz zu Hauptfrüchten wird bei der Berechnung des N-Düngebedarfs von Zweitfrüchten der Nmin nicht separat berücksichtigt, sondern ist stattdessen im Bedarfswert bereits enthalten.
Beispiel für den Düngebedarf einer Zweitfrucht (vergrößerte Ansicht) 55 KB
Düngezeitpunkt und Aufteilung der Düngegaben
Aufzeichnung und Anrechnung der Düngung
Kürzung der N-Düngung auf roten Flächen
Beispiel zum N-Düngebedarf einer Zweitfrucht
Notwendige Größen zur Bestimmung des Düngebedarfs
Zur Kultur können aus dem Basisdaten Tabelle 9b folgende Daten entnommen werden:
- Zweitfruchtgruppe:
- Weidelgras
- Ertragsniveau nach Basisdaten:
- 250 dt/ha
- Stickstoffbedarfswert der Zweitfrucht laut Basisdaten:
- 133 kg N/ha
- Ertragszuschlag in kg N aufgrund der Ertragsdifferenz:
- + 5,3 kg N/ha je 10 dt/ha Ertragsdifferenz
Zum Dünger sind folgende Daten nötig:
- N-Gehalt im organischen Dünger:
- nach Basisdaten Tabelle 5a, Berechnung im Lagerraumprogramm oder Untersuchungsergebnis
- 3,9 kg Nges/m³
- NH4-Gehalt im organischen Dünger:
- nach Basisdaten Tabelle 5a, Berechnung im Lagerraumprogramm oder Untersuchungsergebnis
- 1,95 kg NH4-N
- Mindestwirksamkeit des organischen Düngers bei der Ausbringung:
- auf Ackerland nach DüV (Basisdaten Tabelle 5a): 60 %
- auf Grünland und mehrschnittigen Feldfutterbau nach DüV (Basisdaten Tabelle 5a): 50 %
- nach Verhältnis von NH4-N zu N: 50 %
- Ist der Ammoniumanteil des Düngers (Verhältnis von NH4-N zu N) höher als die Mindestwirksamkeit nach DüV, muss der Ammoniumanteil für die Mindestwirksamkeit verwendet werden.
- N-Gehalt im Mineraldünger:
- nach Basisdaten Tabelle 3 oder Deklaration
- 27 kg N/dt
Berechnung
Berechnung des Zuschlags aufgrund der Ertragsdifferenz
- (300 dt – 250 dt)/10 dt * 5,3 kg N/dt = + 26,5 kg N/ha
Als Stickstoffdüngebedarf in der Vegetation, der über die Düngung gedeckt werden darf, ergibt sich damit
- 133 kg N/ha + 26,5 kg N/ha = 159,5 kg N/ha
Anrechenbare organische N-Düngung (geplant)
- 30 m³ * 3,9 kg Nges/m³ * 50 % Wirksamkeit = 58,5 kg N/ha organisch
Stickstoffmenge, die mineralisch ausgebracht werden darf
- 159,5 kg N/ha – 58,5 kg N/ha = 101 kg N/ha mineralisch
Mineraldüngermenge, die ausgebracht werden darf
- 101 kg N/ha : 27 kg N/dt = 3,7 dt/ha
Ergänzender Hinweis zur Wirksamkeit organischer Dünger
30 m³/ha * 3,9 kg Gesamt-N * 60 % = 70 kg N.
Somit werden 70 kg N vom Düngebedarf über Rindgülle gedeckt.
Berechnung des wirksamen Stickstoffanteils: 150 kg Nges * 64 % = 96 kg N.
Somit werden 96 kg N vom Düngebedarf über Gärreste gedeckt.
Phosphat-Düngebedarfsermittlung
Grünroggen als Zweitfrucht