Versuchsergebnisse zur organischen Düngung
Pflanzenbauliche Wirkung von Stallmist, Gülle, Stroh/Blatt und Zwischenfrucht (IOSDV)

Personen betrachten einen aufgestellten Versuchsplan.Zoombild vorhanden

Vorstellung der Versuchsergebnisse

Internationaler Organischer Stickstoff-Dauerversuch (IOSDV)

Der Wert der organischen Düngung wird gern unterschätzt. Gleichzeitig ist die Langzeitwirkung des Düngers nicht so einfach bewertbar. Wieviel mineralischer Stickstoff lässt sich durch den Einsatz von organischen Düngern einsparen und welche Rolle spielt dabei die Anwendungsdauer?
Antworten auf diese Fragen können Langzeitversuche geben. Da bei Wirtschaftsdüngern nur ein Teil des enthaltenen Stickstoffs im Anwendungsjahr verfügbar wird und erst in den Folgejahren die organische Düngewirkung voll zum Tragen kommt, sind Langzeitversuche sehr gut geeignet, um die Entwicklung des Ertragsgeschehens und der Stickstoffeffizienz in Fruchtfolgen als Reaktion auf verschiedene Düngungsmaßnahmen zu verfolgen.

In einem ortsfesten Dauerversuch werden die Wirkungen unterschiedlicher Arten organischer Dünger zu einer dreijährigen Fruchtfolge mit Silomais, Winterweizen und Wintergeste getestet.

LfL-Versuch 520
Versuchsbeschreibung

Luftbild mit Sicht auf den internationalen organischen Stickstoffdauerversuch (IOSDV).Zoombild vorhanden

Versuchsfeld aus der Vogelperspektive

Bei diesem ortsfesten Dauerfeldversuch (V520) mit insgesamt 150 Parzellen werden seit 1984 in einer dreigliedrigen Fruchtfolge (Rotation) Silomais bzw. Zuckerrübe, gefolgt von Winterweizen und Wintergerste angebaut. Dabei werden 50 verschiedene Kombinationen von organischer und anorganischer Stickstoffdüngung in dreifacher Wiederholung getestet.
Der Versuch ist als zweifaktorielle Streifenanlage angelegt. Faktor 1 umfasst insgesamt zehn Stufen unterschiedlicher Arten von organischer Düngung. Dabei werden Rindergülle und Stallmist eingesetzt. In weiteren Prüfgliedern erfolgt die organische Düngung als Strohdüngung nach Getreide oder als Leguminosen- bzw. Nicht-Leguminosen-Zwischenfrucht nach Winterweizen und/oder Wintergerste. Über jede der organisch gedüngten Parzellen ist als Faktor 2 eine mineralische N-Ergänzung gelegt. Diese wird als Kalkammonsalpeter (KAS) in jeweils fünf festen N-Stufen gegeben.
Getreidefeld mit Schildchen zur Versuchsbeschriftung.Zoombild vorhanden

Beschriftung einer Parzelle

Dadurch ist es möglich, die Wirkung unterschiedlicher Düngungskombinationen auf die Entwicklung der Bodenfruchtbarkeit (Ertrag, Qualität, Humusgehalt, N-Mineralisation) zu einzelnen Kulturen bzw. zu der Rotation zu erfassen. Ebenfalls kann mit diesem Versuchsansatz die Wirkung der organischen Düngung im Vergleich zur mineralischen Düngung abgeleitet werden.
Die Bodenbearbeitung, die Saat und der Pflanzenschutz werden ortsüblich optimal über alle Varianten gleich durchgeführt. Alle nicht organisch gedüngten Parzellen erhalten eine P/K-Ausgleichsdüngung mit Triple Superphosphat und Kornkali. Im Frühjahr erhält der gesamte Versuch zudem eine Schwefel- und Magnesiumdüngung.

Ergebnisse

Versuchsergebnisse zur Wirkung von Stallmist

Versuchsparzelle mit GetreideZoombild vorhanden

Versuchsparzellen

Bei einem Teil der Versuchsglieder erfolgt die organische Düngung in Form von Rindermist. Insgesamt wurden bisher für die Auswertungen ein Untersuchungszeitraum von 36 Jahren (1984-2019) bzw. zwölf komplette Rotationen einer dreigliedrigen Fruchtfolge (Rotation) mit den Hauptfrüchten Silomais, Winterweizen und Wintergerste ausgewertet.

Ergebnisse zur pflanzenbaulichen Wirkung von Stallmist

Versuchsergebnisse zur Wirkung von Rindergülle

Bodennahe Gülleausbringung in einer Mais-Versuchsparzelle.Zoombild vorhanden

Gülleausbringung im Versuch

In einem anderen Teil der Versuchsgliedern wurde Rindergülle als organische Düngung ausgebracht. Da im Versuch ab der sechsten Rotation die Gülledüngung hinsichtlich Menge und Verteilung grundlegend geändert wurde, wurde nur der Zeitraum von der sechsten bis zur zwölften Rotation (1999–2019) näher beleuchtet.

Ergebnisse zur pflanzenbaulichen Wirkung von Rindergülle

Versuchsergebnisse zur Wirkung von Stroh

Am Boden liegendes Stroh in einer Versuchsparzelle.Zoombild vorhanden

In der Versuchsparzelle verbleibendes Stroh

Die dritte Versuchsfrage befasst sich mit der Düngewirkung von Stroh. Die Strohdüngung erfolgte jeweils nach der Weizen- und Gerstenernte. Dabei wurde das pro Versuchsparzelle anfallende Stroh gehäckselt und gleichmäßig auf die gesamte Parzelle verteilt. Die mineralische N-Düngung, die zu einzelnen Varianten ergänzend ausgebracht wurde, hatte eine große Spannweite.

Ergebnisse zur Wirkung von Stroh im internationalen organischen Stickstoffdauerversuch (BLW, 22. Jg. (2022), Heft 33, Seiten 36–38) pdf 598 KB

Versuchsergebnisse zur Wirkung von Zwischenfrüchten

Erbsen-Wicken-Gemenge im FeldZoombild vorhanden

Vorstellung der Versuchsanlage

Ob und inwieweit der Anbau von Zwischenfrüchten mit und ohne Leguminosen-Anteil Effekte auf die Ertrags- und Stickstoffeffizienz einzelner Kulturen bzw. auf die gesamte Fruchtfolge (Rotation) erbringen, ist die vierte Versuchsfrage. Im Versuch wurden ein Erbsen-Wicken-Gemenge als Leguminosen-Zwischenfrucht sowie Senf als abfrierende Zwischenfrucht ohne Leguminosenanteil nach Wintergerste vor Silomais angebaut.
Insgesamt wurde für die Auswertung ein Untersuchungszeitraum von 36 Jahren (1984-2019) bzw. zwölf komplette Rotationen einer dreigliedrigen Fruchtfolge mit den Früchten Silomais, Winterweizen und Wintergerste ausgewählt.

Ergebnisse zur Wirkung von Zwischenfrüchten (BLW, 22. Jg. (2022), Heft 41, Seiten 31–33) pdf 686 KB

Luftbild mit Sicht auf den IOSDV.

Blick auf den Versuch im Jahr 2021

Luftbild mit Sicht auf den IOSDV.

Blick auf den Versuch im Jahr 2021

Mehrere Personen betrachten ein Gerstenfeld.

Versuchsführung beim Beratertag 2010

Versuchsparzelle mit Schild zur Düngungshöhe

Versuchsparzelle 2022

Personen betrachten Versuchsplan

Vorstellung der Versuchsanlage

Ältere Versuchsberichte

Versuchsinformation
Versuchsdurchführung: Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft – Institut für Agrarökologie und Biologischen Landbau (IAB 2d), Bayerische Staatsgüter (BaySG) Puch