Pressemitteilung – 25. Oktober 2024, Triesdorf, Landkreis Ansbach
9. Öko-Landbautag: Wissen. Wirken. Wachsen. – Plattform für aktuelle Erkenntnisse des ökologischen Landbaus

Unter dem Motto "Ökolandbau: Wissen. Wirken. Wachsen." haben sich beim 9. Öko-Landbautag am 24. Oktober auf dem Campus Triesdorf erstmals über 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer über den aktuellen Forschungsstand des ökologischen Landbaus informiert. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Nordrhein-, Niedersachsen sowie Österreich präsentierten in insgesamt 53 Beiträgen ihre aktuellen Forschungsergebnisse. Veranstalter waren die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) und die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT).

Teilnehmerinnen udn Teilnehmer vor dem Eingang zum Öko-Landbautag. Zoombild vorhanden

Das Interesse am 9. Ökolandbautag war so groß wie noch nie bisher (Foto: Birgit Gleixner, LfL)

Die Themen der Vorträge waren breit gefächert: Sie reichten von Fruchtfolgesystemen und Bodenfruchtbarkeit über neue Anbauerkenntnisse bei Haupt- und Spezialkulturen bis hin zu Haltung, Ernährung und Zucht von Schweinen, Geflügel, Rindern oder Schafen. Weitere Schwerpunkte lagen im Bereich der Bio-Wertschöpfungsketten, Verarbeitung von Bio-Lebensmitteln sowie Biodiversität und Umweltfragen. Unter den Vorträgen war eine große Zahl von jungen Forschenden, die ihre Projekte und Ergebnisse dem breiten Publikum aus Praxis, Beratung, Agrarverwaltung, Studierenden, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, Presse, Politik und Wirtschaftsbeteiligten präsentierten.

LfL-Präsident Stephan Sedlmayer betonte bei der Eröffnung, wie wichtig Forschung und Lehre zum ökologischen Landbau sind. "Wir müssen und werden für eine Vielzahl der großen gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit Lösungen entwickeln", sagte Sedlmayer. Als Beispiele nannte er die Erhaltung und Mehrung der Humusvorräte und auch tiergerechtere Haltungssysteme.

Auch Hochschulpräsident Dr. Eric Veulliet unterstrich die Wichtigkeit des ökologischen Landbaus: "Der Öko-Landbautag zeigt, wie relevant nachhaltige Landwirtschaft für unsere Zukunft ist. Gemeinsam müssen wir die Erkenntnisse aus der Forschung in die Praxis umsetzen, um die Biodiversität zu fördern und die Wert-schöpfungsketten im Bio-Sektor zu stärken."

Peter Daniel Forster, Bezirkstagspräsident des Bezirks Mittelfranken, hob die Bedeutung des Agrarforschungsstandorts Triesdorf auch für den ökologischen Landbau in Bayern hervor. Die starke Vernetzung der unterschiedlichen Einrichtungen und Träger sei ein enormer Gewinn für alle. Petra Högl, stellvertretende Vorsitzende des Ausschusses für Ernährung und Landwirtschaft, verdeutlichte die Bedeutung von Forschung und Entwicklung für die weitere Entwicklung des ökologischen Landbaus und wies auf die vom Landtag unterstützte Neuordnung der Agrar- und Gartenbauwissenschaften in Weihenstephan hin.

Im Rahmen der Veranstaltung verabschiedete die Landesvereinigung für den ökologischen Landbau in Bayern (LVÖ) auch die beiden HSWT-Professoren Gerhard Bellof (in Abwesenheit) und Paul Michels. Der LVÖ-Vorsitzende Thomas Lang würdigte dabei das jahrzehntelange Wirken der beiden in Forschung und Lehre zur Tierernährung und zur Markterforschung im Ökolandbau. Dem Engagement der beiden Wissenschaftler sei eine Vielzahl an Forschungsprojekten zu verdanken, die Antworten auf drängende Fragen der Ökobranche geliefert haben.

Die Forschung im ökologischen Landbau ist an LfL und HSWT eng mit der landwirtschaftlichen Praxis verknüpft. So war es den Veranstaltern wichtig, dass neben den wissenschaftlichen Vorträgen auch Bio-Landwirtinnen und -Landwirte zu Wort kamen. In drei "Werkstattberichten" schilderte Raphaela Lex vom gleichnamigen Naturlandbetrieb in Emling (Lkr. Erding), Schirin Oedin von der Michlbauer Manufaktur (Ursensollen, Lkr. Amberg-Sulzbach) und Stefan Froschmeir von Birkenschwaige BioAgrikultur nähe Ingolstadt ihre Betriebskonzepte und Zukunftsvisionen.

Der Öko-Landbautag bündelt das Wissen zur angewandten Forschung und Entwicklung im ökologischen Landbau in Bayern. Zudem dient er dem Austausch mit der Ökolandbau-Forschung in den angrenzenden Bundesländern, Österreich, der Schweiz und Tschechien. Die LfL richtet die Fachtagung seit 2003 meist im zweijährigen Rhythmus aus, seit 2018 gemeinsam mit der HSWT. Kooperationspartner des 9. Öko-Landbautags waren das Bildungszentrum Triesdorf, die Landesvereinigung für den Ökologischen Landbau in Bayern (LVÖ), die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) sowie die Höhere Bundeslehr- und Forschungsanstalt für Landwirtschaft Raumberg-Gumpenstein (HBLFA).

Weitere Informationen:

Teilnehmerinnen udn Teilnehmer vor dem Eingang zum Öko-Landbautag.

Das Interesse am 9. Öko-Landbautag war so groß wie noch nie bisher (Foto: Birgit Gleixner, LfL)

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Die Gruppe der Redner.

Mehrere Redner sprachen beim 9. Öko-Landbautag in Triesdorf (Foto: Birgit Gleixner, LfL).

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Der HSWT-Präsident Dr. Eric Veulliet.

Hochschulpräsident Dr. Eric Veulliet unterstrich die Wichtigkeit des ökologischen Landbaus (Foto: Birgit Gleixner, LfL).

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LfL-Präsident Stephan Sedlmayer.

LfL-Präsident Stephan Sedlmayer Foto: Birgit Gleixner, LfL).

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Der LVÖ-Vorsitzende Thomas Lang und HSWT-Professor Paul Michels.

Der LVÖ-Vorsitzende Thomas Lang (l.) bedanke sich bei Prof. Paul Michels (Foto: Birgit Gleixner, LfL).

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Zuhörer bei einer Postersession.

Die Postersessions fanden großes Interesse (Foto: Birgit Gleixner, LfL)

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Die Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) ist das Wissens- und Dienstleistungszentrum für die Landwirtschaft in Bayern. Sie ist dem Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus unmittelbar nachgeordnet und erarbeitet Entscheidungsgrundlagen für Landwirte und Berater sowie die Politik und Verwaltung. Die Hauptstandorte der LfL sind Freising und Grub-Poing. Ihre Aufgabenfelder sind die anwendungsorientierte Forschung, die Ausbildung, die Beratung und der Hoheitsvollzug. Mit Ihrer Arbeit unterstützt die LfL eine nachhaltige und ressourcenschonende Landwirtschaft sowie eine vielfältige Kulturlandschaft.