Fortschritte in der Zuchtarbeit und verbesserte Haltungsbedingungen
In den vergangenen Jahren sind sowohl die Milchleistung als auch die Zuwachsleistungen bei Rindern um ca. 1 bis 1, 5 Prozent jährlich angestiegen. Zunächst sind diese Leistungssteigerungen als Folge der Fortschritte in der Zuchtarbeit anzusehen, aber auch als Folge von verbesserten Haltungsbedingungen.
Bedarfsorientierte Energieversorgung
Bei Menschen und bei Tieren gilt, dass man für höhere körperliche Leistungen mehr Energie benötigt. Da die Höhe der Futteraufnahme begrenzt ist, muss eine ausreichende Energieversorgung durch eine möglichst hohe Energiekonzentration der Ration sichergestellt werden. Auch ein Hochleistungssportler kann sich nicht ausschließlich von Blattsalalt ernähren.
Richtige Mischung von Futtermitteln
Rinder sind Wiederkäuer und damit in der Lage, auch sehr "faserhaltige" Futtermittel wie Gras, Heu oder Stroh zu verwerten. Gleichzeitig ist diese Faserfunktion im Futter auch für die Aufrechterhaltung der Pansenfunktion wichtig. Allerdings enthält die Faser im Futter viel weniger Energie als zum Beispiel Getreide. Wenn ein Tier mehr leistet, muss das Futter also mehr Energie und weniger Fasern enthalten. Wenn man hier aber übertreibt, bekommt das dem Tier schlecht und der Pansen übersäuert. Das liegt daran, dass energiereche Futtermittel häufig sehr hohe Anteile an im Pansen leicht abbaubaren Kohlenhydraten wie zum Beispiel Stärke oder Zucker enthalten. Eine wichtige Aufgabe der Tierernährung ist es also, die Futtermittel nach Ihrer Zusammensetzung so auszuwählen, dass im Sinne der Tiergesundheit und damit des Tierwohles eine geringe Belastung der Tiere entsteht.
In aller Regel können die heutigen Leistungen mit Hilfe zeitgemäßer Rationsberechnungen gut erfüttert werden. Wenn dennoch schwerwiegende Abweichungen auftreten, sind das Fütterungsfehler, die wir mit Hilfe intensiver Beratung der Betriebe zu verringern versuchen.