Tierwohl aus der Sicht von Gesellschaft, Wissenschaft und Praxis

Milchviehstall der Versuchsstation Grub

Die Entwicklung der landwirtschaftlichen Nutztierhaltung in den vergangenen dreißig Jahren ist im Grunde genommen eine großartige Erfolgsgeschichte. Bei fast allen Produkten konnte die Produktion ausgeweitet werden und im Rahmen des Strukturwandels wurden leistungsfähigere Einheiten geschaffen, die heute bei den meisten Produkten auf dem Weltmarkt konkurrieren können.

Allerdings hat diese Entwicklung teilweise auch zu massiven Konzentrationen in der Tierhaltung geführt und die Berichterstattung in den Medien wird zunehmend kritischer. Diese Kritik ist teilweise berechtigt (wenn es z.B. um Antibiotikaresistenzen geht), teilweise beruht sie aber auf falschen Vorstellungen von landwirtschaftlicher Tierhaltung oder auf einer von Heimtieren geprägten Vorstellung von Tierwohl.
Diese notwendigen Veränderungen werden nicht einfach werden, sonst wären sie von der Praxis bereits eingeführt worden. Das Ziel von Veränderungen kann auch nicht sein, jeder abstrusen Forderung nachzugeben oder gar den vom Tierschutzbund angestrebten Verzicht auf die Haltung landwirtschaftlicher Nutztiere anzustreben. Vielmehr geht es darum, das Wohlergehen der Tiere in den landwirtschaftlichen Betrieben auf wissenschaftlicher Grundlage objektiv (und nachweisbar) zu verbessern. Ebenso wichtig ist dabei, dass auch in Zukunft noch eine wirtschaftliche Erzeugung tierischer Nahrungsmittel in Bayern möglich sein soll.