Forschungs- und Innovationsprojekt
Einfluss der Schwefeldüngung bei Körnerleguminosen in Rein- und Gemengesaat sowie Auswirkungen auf eine Nachfrucht

Pflanze mit großen grünen Blättern und weißer Blüte im Feld
Die Schwefeldüngung hat infolge der geringer werdenden Schwefeleinträge aus der Luft seit Jahren an Bedeutung gewonnen. Hierbei liegt der Fokus im ökologischen Pflanzenbau auf den Leguminosen, insbesondere auf dem Klee (Klee-Gras-Gemenge). Diese haben von den gewöhnlich angebauten Kulturen den höchsten Schwefelbedarf. Zudem wird bei akutem Schwefelmangel die Fixierung von Luftstickstoff reduziert. Dies kann weitreichende Folgen für die gesamte Fruchtfolge haben.

Ziel

Versuchsziel ist die Untersuchung des Einflusses verschiedener Schwefeldünger in Erbsen, Ackerbohnen und einem Gemenge aus Erbsen und Getreide und die Auswirkung auf die Nachfrucht Winterweizen.
Abstract

Abstract

As legumes have high sulfur requirements and atmospheric sulfur input has decreased over the last few decades, there is uncertainty as to whether sulfur is a limiting nutrient in organic legume cropping. Therefore, field trials were conducted at one experimental site in Bavaria (all in all six sites in Germany) with pea, faba bean and a mixture of pea and spring barley. Six treatments (magnesium sulfate, calcium sulfate and elemental sulfur with each 40 kg S/ha, elemental sulfur liquid and Epsomit with three times 2.4 kg S/ha) were compared to an unfertilized control. The preceding crop effect was tested in subsequent winter wheat. Sulfur fertilization did not influence yield of grain legumes and of the subsequent crop wheat. Hence, sulfur fertilization of grain legumes usually is not necessary.

Methode

An der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) wurde die Wirkung einer Schwefeldüngung bei den Körnerleguminosen Ackerbohne und Erbse sowie an einem Gemenge aus Erbse und Sommergerste auf einem Standort in Oberbayern (Puch im Landkreis Fürstenfeldbruck) in den Jahren 2012 bis 2014 untersucht. Der Standort war Teil eines bundesweiten Projektes mit insgesamt sechs Standorten unter Federführung der Landwirtschaftskammer Niedersachsen und der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Dresden.

Es wurden, neben einer Kontrolle ohne Düngung, fünf Varianten mit unterschiedlichen Düngungsmitteln geprüft:

  • Magnesiumsulfat
  • Calciumsulfat
  • elementarer Schwefel, fest
  • elementarer Schwefel, flüssig
  • Bittersalz
Die drei festen Dünger wurden zur Saat mit einer Aufwandmenge von 40 kg S/ha gegeben, die beiden flüssigen Dünger wurden dreimal mit je 2,4 kg S/ha gespritzt. Die Nachfrucht Winterweizen wurde ortsüblich optimal ohne weitere Düngung angebaut.

Ergebnisse

  • Unabhängig vom Schwefel-Dünger wurde kein Einfluss auf Ertrag und Qualität der Erbsen und Ackerbohnen festgestellt
  • Ebenfalls bestand kein Einfluss auf die Nachfrucht Winterweizen
  • Eine Schwefeldüngung zu Körnerleguminosen ist üblicherweise nicht nötig
Projektinformation
Projektleitung: Dr. Peer Urbatzka, LfL Institut für Ökologischen Landbau, Bodenkultur und Ressourcenschutz (IAB)
Projektpartner: Eberhard Heiles, Landwirtschaftskammer Niedersachsen; Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Dresden
Laufzeit: (2012) 2013 - 2014
Finanzierung: Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung im Rahmen des BÖLN, FKZ: 28OE111