Kupferminimierungs- und Vermeidungsstrategien für den ökologischen Kartoffelbau

Kartoffelpflanze
Im Mittelpunkt dieses Projekts stand die Regulierung der Kraut- und Knollenfäule (Phytophthora infestans) im ökologischen Kartoffelbau. Ziel war es, Phytophthora-Infektionen zu vermeiden bzw. soweit zeitlich hinauszuzögern, dass eine direkte Behandlung des Pathogens in Häufigkeit und Mitteleinsatz reduziert werden kann. Ausgangspunkt für den Ansatz war die Erkenntnis, dass die Phytophthora-Infektion bei Kartoffeln meistens von latent befallenem Pflanzgut ausgeht. Es wurden Maßnahmen des Pflanzenschutzes entwickelt und geprüft, die diese latente Vorbelastung reduzieren und die Widerstandsfähigkeit der Kartoffel erhöhen sollen.

Ziel des Projektes

Im Mittelpunkt dieses BLE-geförderten Projekts stand die Regulierung der Kraut- und Knollenfäule (Phytophthora infestans) im ökologischen Kartoffelbau. Ziel war es, Phytophthora-Infektionen zu vermeiden bzw. soweit zeitlich hinauszuzögern, dass eine direkte Behandlung des Pathogens in Häufigkeit und Mitteleinsatz reduziert werden kann. Ausgangspunkt für den Ansatz war die Erkenntnis, dass die Phytophthora-Infektion bei Kartoffeln meistens von latent befallenem Pflanzgut ausgeht. Es wurden Maßnahmen des Pflanzenschutzes entwickelt und geprüft, die diese latente Vorbelastung reduzieren und die Widerstandsfähigkeit der Kartoffel erhöhen sollen. Durch die Testung von kupferfreien Präparaten auf ihre Wirkung gegen P. infestans sollten Alternativen oder Ergänzungen zu kupferhaltigen Beizmitteln gefunden werden. Untersucht wurde neben der Pflanzgutbeizung auch die Krautbehandlung mit alternativen Mitteln. Auch reduzierte Kupferformulierungen wurden getestet. Die Erfolgskontrolle erfolgte durch Bonitierungen, Ertragsbestimmungen und Nachweis latenter Infektionen mittels PCR-Technik.
Abstract in English

Methode

Es wurden während dreier Vegetationsperioden zahlreiche Labor-, Gewächshaus- und Feldversuche mit den unterschiedlichsten kupferfreien bzw. kupferreduzierten Alternativmitteln sowohl zur Knollenbehandlung (Beizung) als auch zur Blattbehandlung durchgeführt.

Ergebnisse

  • Knollenbeizungen mit bestimmten alternativen Mitteln konnten im Gewächshaus den Befall an künstlich infizierten Kartoffelknollen reduzieren: vor der Pflanzung bzw. vor der Einlagerung behandelte Knollen hatten geringeren Braunfäule-Befall und verbesserte Auflaufraten. Phosphit, Chitosan und ein Hefe-Präparat zeigten dabei die beste Wirkung.
  • In Feldversuchen mit künstlich infizierten Knollen konnte ebenfalls ein deutlicher Effekt verschiedener Beizvarianten auf das Ausmaß des Blattbefalls und die Ausfallraten festgestellt werden, die in den gebeizten Parzellen jeweils deutlich geringer ausfielen.
  • Einige Mittel zur Blattbehandlung konnten in Infektionsversuchen an Einzelblättern sowie an Topfpflanzen Wirkungsgrade ähnlich wie Kupferhydroxid erreichen (z.B. Chitosan, Knöterich-, Süßholz-, Schachtelhalm- und Zitrus-Präparate, sowie ein Blattdünger mit niedrigem Kupfergehalt).
  • Süßholz, Chitosan, Schachtelhalm und der Kupferdünger zeigten auch in Feldversuchen eine gewisse Wirkung gegen Blattbefall. Die Kombination von reduzierten Kupfermengen mit Alternativmitteln brachte in Abhängigkeit vom Befallsverlauf z.T. eine der Standard-Kupfermenge fast ebenbürtige Wirkung.
Publikationen
Projektinformation
Projektleitung: Dr. Michael Zellner, Institut für Pflanzenschutz
Projektbearbeitung: Dr. Jan Nechwatal, Institut für Pflanzenschutz
Projektpartner: Partnerbetriebe; Bioland-Erzeugerring,Technische Universität München-Weihenstephan, Lehrstuhl für Ökologischen Landbau und Pflanzenbausysteme
Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen
Laufzeit: 2011-2015
Finanzierung: Gefördert über das Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN), FKZ 09OE045, FKZ 09OE114