Mulchsaat von Sojabohnen im Ökobetrieb
Sojabohnen werden zur Erleichterung und Effizienzsteigerung der mechanischen Beikrautregulierung im ökologischen Landbau v.a. als Reihenkultur mit einem Reihenabstand von über 30 cm angebaut. Dabei besteht in Hanglagen erhöhte Erosionsgefahr. Diese kann durch die mechanische Beikrautregulierung aufgrund der oberflächlichen Lockerung verstärkt werden. Schwerpunkt des Versuchsvorhabens sind Feldversuche zur Mulchsaat von Sojabohnen im ökologischen Anbau. Hierzu wird der Einfluss verschiedener vorlaufender abfrierender Zwischenfrüchte in Kombination mit und ohne Saatbettbereitung auf eine Mulchsaat von Sojabohnen evaluiert. Dazu wird die Wirkung unterschiedlicher überwinternder Zwischenfrüchte mit verschiedenen mechanischen Verfahren zum Abtöten der Pflanzen auf eine Mulchsaat von Sojabohnen bestimmt.
Methode
In drei Versuchsjahren wurden an einem Standort in Oberbayern insgesamt 9 verschiedene abfrierende Zwischenfrüchte und Zwischenfruchtmischungen auf ihre Mulchsaateignung zu Sojabohnen im ökologischen Landbau getestet. Es wurden verschiedene Verfahren (mit und ohne Saatbettbearbeitung) der abfrierenden Zwischenfrüchte erprobt. Die Bonituren der Mulchauflage und des Beikrautaufkommens erfolgte zu verschiedenen Terminen.
Zusätzlich wurde in Vorversuchen die Eignung von mehreren überwinternden Zwischenfrüchten als auch die Abtötung mit Messerwalze und Mulchgerät untersucht. In anschließenden Exaktversuchen wurden verschiedene Wintergetreide als Zwischenfrüchte über zwei Jahre evaluiert.
Method in English
In organic farming soybeans are often grown as row crop with a spacing of more than 30 cm due to the possibility of hoeing. Therefore, an increased risk of soil erosion exists above all on hillsides. Mechanical weed control can intensify erosion by loosening the soil.
The research project focuses on field trials on mulch till in organic growing soybean. The impact of various freezing cover crops will be examined in combination with and without seed bed preparation on mulch till of soybean. Additionally, the effect of diverse overwintering cover crops will be determined with different mechanical processes for killing the cover crops.
Ergebnisse
- Bei abfrierenden Zwischenfrüchten dezimierte der Einsatz der Kreiselegge die Mulchauflage in allen Fällen unter die geforderten 30% Bodenbedeckung. Bei einer Mulchsaat ohne Saatbettbereitung wurde eine ausreichende Mulchauflage (> 30 %) zwar stets erreicht, jedoch wurden die Beikräuter nicht ausreichend durch die Mulchauflage unterdrückt. Folge wäre entweder eine deutliche Verunkrautung oder mechanische Beikrautregulierung mit einer Beeinträchtigung der Mulchauflage.
- Ein Verfahren ohne Beikrautregulierung mit abfrierenden Zwischenfrüchten konnte nicht erfolgreich etabliert werden.
- Eine zufriedenstellende Abtötung der überwinternden Zwischenfrüchte war mit der Messerwalze unter den Standortbedingungen nicht möglich.
- Beim Einsatz eines Mulchgerätes kurz nach der Sojasaat ohne Saatbettbereitung in Winterroggen und Wintergerste als überwinternde Zwischenfrüchte konnte eine hohe Mulchauflage erreicht werden, die Beikräuter unterdrückt und so eine mechanische Regulierung nicht notwendig macht.
- Die geprüften Wintergetreide zeigten eine ausreichende Mulchauflage für einen guten Erosionsschutz.
- Allerdings fielen die Kornerträge mit etwa 10 dt/ha deutlich geringer als im Standardverfahren mit Pflug und ortsüblicher Beikrautregulierung (25-35 dt/ha) aus.
- Ursache ist wahrscheinlich v. a. die Konkurrenz durch Mulchauflage und ein daraus resultierender erhöhter Beikrautdruck.
Publikationen
Urbatzka P, Jobst F, Demmel M, Froschmeir S (2017): Erosionsschutz gut, Erträge schlecht. Landwirtschaft ohne Pflug 9, 50-57
Urbatzka P, Jobst F, Demmel M, Froschmeir S (2017): Soja direkt in Mulch gesät. bioland 9, 8-10
Projektinformation
Projektleitung: Dr. Peer Urbatzka, Institut für Ökologischen Landbau, Bodenkultur und Ressourcenschutz (IAB) (Gesamtleitung), Dr. Markus Demmel, Institut für Landtechnik und Tierhaltung (ILT) (Leitung Landtechnik)
Projektbearbeitung: Florian Jobst, IAB
Projektpartner: Alois Aigner, Georg Salzeder, Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung (IPZ)
Schloss Hohenkammer GmbH
Praxisbetriebe
Laufzeit: 2012-2015
Finanzierung: Gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (StMELF) im Rahmen der Bayerischen Eiweißinitiative.