Gelbrost bei Weizen und Dinkel im ökologischen Landbau
Auch heuer trat ein hoher Befall mit Gelbrost bei anfälligen Sorten in Winter- und Sommerweizen als auch Dinkel auf. Wie im Vorjahr war Bayern stark betroffen. Der Gelbrost konnte in diesem sehr milden Winter gut überdauern und Schläge mit anfälligen Sorten infizieren.
Winterweizen
Die Winterweizensorten beinhalten meist einige Resistenzgene, die gegen bestimmte Gelbrostrassen wirksam sind. Durch Mutation und sexuelle Neukombination entsteht in der Natur ein komplexes Rassengemisch, das über den Wind meist aus dem Westen weit verbreitet wird.
Die Beschreibung der Gelbrostanfälligkeit in der Beschreibenden Sortenliste geht auf Ergebnisse aus den Sortenversuchen unter natürlichen Befallsbedingungen und aus Resistenzprüfungen mit erhöhtem Infektionsdruck zurück. Diese Beschreibung charakterisiert die spezifische Sortenresistenz mit dem Rassengemisch in diesen Prüfungen.
Die aus den letzten beiden Jahren vorliegenden Bonituren belegen eine deutliche Veränderung der Gelbrostpopulation. Der höchste Befall im öko-LSV in den letzten beiden Jahren trat im Mittel der Orte bei der Sorte Naturastar, gefolgt von Albertus und Akratos auf. Zur Ernte 2015 wies auch der im 1. Jahr geprüfte Govelino einen Befall auf diesem hohen Niveau auf.
Spelzweizen
Der höchste Befall mit Gelbrost im öko-LSV trat in 2014 und 2015 im Mittel der Orte bei den Sorten Zürcher Oberländer Rotkorn und Filderstolz auf. Auch die Sorten Samir und Ebners Rotkorn wiesen in beiden Jahren hohe Befallswerte auf. Franckenkorn und Zollernspelz zeigten dagegen eine gute Resistenz gegenüber dem auftretenden Rassengemisch.
Sommerweizen
Auch der Sommerweizen wurde in 2014 und in 2015 deutlich von Gelbrost befallen.
Die beiden empfohlenen Sorten KWS Scirocco und Triso waren mit Boniturnoten von 7 bis 8 am stärksten betroffen. Auch die neue Sorte Sorbas wies mit Boniturnoten zwischen 6 und 7 hohe Befallswerte auf.