Wird in Winterweizen im bestehenden Bestand die Scheibentechnik tief (SC 2) eingesetzt, so kommt es zu einem Ertragsschaden von 5 dt/ha im Vergleich zur Schleppschuhtechnik (SU). Durch die „normale“ Scheibentechnik (SC1) konnte kein signifikanter Ertragsschaden gegenüber dem Schleppschuh festgestellt werden. Die Scheibentechnik tief führt bei einer „Blindüberfahrt“ zu signifikant höheren Rohproteingehalten als der Schleppschuh.
Eine Ausbringung von Biogasgärrest ohne mineralische Ergänzung mit Schleppschlauchtechnik auf gefrorenen Boden führt zu höheren Erträgen als zu Vegetationsbeginn. In der Tendenz wirkt sich die Schleppschuhtechnik gegenüber der Schleppschlauchtechnik, wenn keine mineralische Ergänzungsdüngung erfolgt, positiv auf den Ertrag und Rohproteingehalt aus. In der Praxis ist jedoch nicht Schleppschuh gleich Schleppschuh (Auflagedruck). Im Folgeversuch wird ein Schleppschuh mit höherem Auflagedruck eingesetzt und damit größere Unterschiede beim Vergleich der beiden Techniken erwartet. Werden 85 kg N/ha BGR zu Vegetationsbeginn und eine mineralische Ergänzungsdüngung von 90 kg N/ha ausgebracht, sind keine Ertragsunterschiede hinsichtlich der verwendeten Ausbringtechnik fest zu stellen. Der Rohproteingehalt ist jedoch bei der Ausbringtechnik Scheibe tief signifikant höher als mit der SC 1 oder Schleppschuhtechnik (SU).
Wird der Düngezeitpunkt der organischen Düngung unter sonst gleichen Bedingungen nach hinten verschoben (BBCH 30), wird ein Ertragsdefizit bei der tiefen Scheibentechnik im Vergleich zur Schleppschuhtechnik in Höhe von 3,4 dt/ha gemessen (Pflanzenschäden). Der Qualitätsparameter „Rohprotein“ ist jedoch signifikant höher als bei der Schleppschuhtechnik.
Eine Aufteilung der organischen Düngung, mit einer Ausbringmenge von jeweils 85 kg N/ha zu Vegetationsbeginn und BBCH 30 sowie einer mineralischen Ergänzungsdüngung von 60 kg N/ha führt mit der Ausbringtechnik Scheibe zu signifikant höheren Erträgen. Der Rohproteingehalt ist mit 11,3 % um nur 0,3 % geringer als mit der tiefen Scheibentechnik.
Der Nmin-Gehalt nach der Ernte liegt bei der Scheibentechnik bei ca. 35 kg/ha und das MDÄ am höchsten bei ca. 70 %. Werden die 170 kg N/ha BGR als eine Gabe zu Vegetationsbeginn mit der Scheibentechnik ausgebracht, so sind die untersuchten Parameter nur leicht niedriger als bei aufgeteilter organischer Düngung.
Betriebswirtschaftlich ist eine einmalige Düngung des BGR in voller Höhe (170 kg N/ha) zu Vegetationsbeginn, mit 60 kg N/ha mineralischer Ergänzungsdüngung am sinnvollsten. Eine Gärrestdüngung zu Frost mit Schleppschlauch führt aufgrund von höheren N-Verlusten zu geringeren Rohproteingehalten.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass von den eingesetzten Ausbringtechniken die Scheibentechnik unter den gegebenen Versuchsbedingungen ökologisch und auch betriebswirtschaftlich am besten abschneidet, jedoch muss diese Technik noch verbessert werden, damit noch geringere Ausbringverluste erzielt werden können. Optimal wäre eine tiefe Scheibe, die so konstruiert und einstellbar ist, dass keine Pflanzenschäden entstehen. Die Entwicklung einer solchen Scheibe ist u.a. das Ziel im Folgeprojekt.