Der LfL-Mähknigge

landwirtschaftliches Fahrzeug mäht

Foto: Claas

Handlungsempfehlungen zur tierschonenden Mahd

Bei der Mahd sind zahlreiche Aspekte wie das Vermeiden von Futterverschmutzung oder Bodenverdichtung zu beachten. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Schonung von Wildtieren. Daher liegt das Hauptaugenmerk dieser Handlungsempfehlung auf dem Thema Wildtierrettung bei der Mahd. Denn bei der Mahd kann es in einzelnen Fällen vorkommen, dass Tiere unbeabsichtigt verletzt oder getötet werden. Der Bewirtschafter ist nach Tierschutzgesetz verpflichtet, dort Maßnahmen zu ergreifen, wo bei Mäharbeiten mit dem Tod oder der Verletzung von Wirbeltieren zu rechnen ist.
In diesem "Mäh-Knigge" sind die wichtigsten Informationen zum Thema Wildtierrettung für die verantwortlichen Bewirtschafter (z. B. Landwirte, Landschaftspflegeverbände, Privatpersonen), Jäger und ausführende Dienstleister (z. B. Fahrer, Lohnunternehmer) übersichtlich zusammengefasst.
Er enthält Handlungsempfehlungen und Beispiele, wie eine vorbildliche Wildtierrettung durchgeführt werden kann und beruht auf Praxiserfahrungen und den wenigen derzeit verfügbaren Studien.
Die Entscheidung, welche Maßnahmen ergriffen werden, liegt jedoch in der Hand des Bewirtschafters der Fläche. Er muss im Einzelfall eigenverantwortlich entscheiden, welche Maßnahme oder Maßnahmenkombination in welcher Situation und Reihenfolge für die jeweilige Fläche geeignet bzw. notwendig ist. Diese Fachinformation stellt keine abschließende Maßnahmenzusammenstellung dar, sondern bezieht sich auf die im Folgenden betroffenen Tiere.

Betroffene Tiere

Nicht nur Rehkitze, sondern auch andere Tiere können beim Mähen zu Schaden kommen: Je nach Jahreszeit, zu mähender Fläche, Witterung und Tageszeit sollte der Bewirtschafter auch andere Tierarten bedenken.

Grafik

Falls sich in der Nähe der zu mähenden Fläche Bienenvölker befinden, ist es ratsam, wenn vor der Mahd Imker und Bewirtschafter Kontakt aufnehmen und das Vorgehen besprechen.

Methoden zur Wildtierrettung

Zahlreiche Methoden zur Wildtierrettung sind bekannt und am Markt verfügbar. Die Beschreibungen der Maßnahmen entsprechen dem Stand des Wissens. Für den erfolgreichen Einsatz der Maßnahmen gibt es kein Patentrezept, es ist immer im Einzelfall zu entscheiden, welche Maßnahme ergriffen werden soll. Viele der Maßnahmen sind miteinander kombinierbar, beispielsweise das Aufstellen von Scheuchen und die Mahdtechnik von der Straße weg. Für viele der Maßnahmen gibt es bisher keine Erfolgskennzahlen (siehe Literaturhinweise am Ende des Dokuments). Daher besteht erheblicher Forschungsbedarf hinsichtlich der Methoden der Wildtierrettung und der Mähtechnik.
Falls trotz der ergriffenen Maßnahme ein Tier vermäht wurde, muss das Mähen unterbrochen werden. Bevor weiter gemäht werden kann, muss laut aktueller Rechtsprechung eine zusätzliche Maßnahme zur Wildtierrettung, beispielsweise der akustische Wildretter am Mähwerk oder das Mähen von Innen nach Außen, angewendet werden. Es wird empfohlen, diesen Fall bereits im Vorfeld zu bedenken.
  • durch Begehen der Fläche
  • mit Jäger und brauchbarem Hund
  • mit Drohne und Wärmebildkamera
  • mit tragbarem Infrarotgerät
Mahd kurz nach fachgerechter Sicherung der Kitze notwendig.

Maßnahmenübersicht

Diese Matrix bietet einen Überblick, welche Methoden zur Wildtierrettung grundsätzlich auf welche Tierarten Einfluss nehmen können.
Diese Übersicht macht deutlich, dass es keine "perfekte" Methode zur Wildtierrettung gibt. Je nach in der Fläche vorkommenden Tierarten, stehen unterschiedliche Methoden zur Verfügung. Es wird daher empfohlen, die Flächen zu beobachten und je nach Situation und vorkommenden Arten bei der Methodenwahl Prioritäten zu setzen. In einzelnen Fällen kommt es sogar zu Zielkonflikten, bei denen eine Entscheidung für die zu schonende Tierart fallen muss.

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Wiesen richtig mähen rettet Tiere, Beitrag bei "Unser Land", BR Fernsehen
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