Mehr Milch aus Grobfuttereiweiß

Kleegras

In der Milchviehfütterung wird der größte Anteil des Proteins aus dem betriebseigenen Grobfutter bereitgestellt. Dabei kann hochwertiges Eiweiß aus Gras, Klee und Luzerne die notwendige Ergänzung mit zugekauftem Kraftfutter reduzieren.

Die Ansatzpunkte für eine Erhöhung des Anteils an heimischem Grobfutter sind eine entsprechende Flächennutzung sowie eine Futterwirtschaft mit optimalen TM-Erträgen und Rohproteingehalten und einer verlustarmen Futterbergung und -konservierung.

Zielsetzung

Logo Aktionsprogramm Heimische Eiweissfuttermittel
Ziel des Projektes war es, eine effiziente Eiweißbereitstellung aus dem betriebseigenen Grobfutter zu erreichen und somit Einsparpotenziale an zugekauftem Eiweißfuttermitteln offenzulegen. Neben dem Grünland sind dabei je nach Standorteignung die höherwertigen Eiweißträger wie Kleegras und Luzerne gezielt zu nutzen. Um Verbesserungsansätze für eine optimierte Eiweißbereitstellung aus dem Grobfutter zu erreichen, müssen die Schwachstellen aufgedeckt werden, welche über die Mengen- und Qualitätsverluste innerhalb der Futterproduktionskette entscheiden. Dazu ist ein Controlling der Futterströme vom „Feld bis zum Trog“ notwendig. Beispielhaft wurde dies an den ehemaligen Lehr-,Versuchs- und Fachzentren (LVFZ), jetzt Bayerische Staatsgüter (BaySG) gerechnet.

Aktionsprogramm Heimische Eiweißfuttermittel Externer Link

Methode

Ergebnisse

Rohproteinerträge auf Betriebsebene
Futterqualitäten auf Betriebsebene
Eiweißbereitstellung durch Anbau von Kleegras und Luzerne
Silomanagement
Rohproteinversorgung aus dem Grobfutter

Fazit

Um eine optimale Eiweißversorgung aus dem Grobfutter für Milch- und Jungvieh bereitzustellen, sind für den Futterbaubetrieb qualitativ und quantitativ hochwertige Grobfuttermittel anzustreben. Die Auswertungen auf Basis der Ertrags- und Qualitätserfassungen auf Betriebsebene zeigen auf, dass hohe Rohproteinerträge vor allen Dingen von einer optimalen Bestandeszusammensetzung sowie der Balance zwischen richtigen Schnittzeitpunkt und hohen TM-Erträgen abhängen.
Auf Basis der Ertragsinformation mit einem begleitenden Qualitätscontrolling „bis zum Trog“ kann eine effiziente und nachhaltige Nutzung des Grünlandes erfolgen. Gleiches gilt für Kleegras und Luzerne. Auch der Einsatz von automatischen Messtechniken an Erntemaschinen ist bei Kleegras und Luzerne möglich.
Die Futterauswertungen der Betriebe mit Bewertung der Eiweißversorgung aus betriebseigenem Grobfutter zeigen auf, dass hier Verbesserungspotenzial vorhanden ist. Die hohen Silomaisanteile in der Ration erfordern einen hohen Ausgleichsbedarf mit Eiweißfuttermitteln. Dazu bieten Luzerne, Kleegras und Grünlandprodukte mit entsprechenden Rohproteingehalten eine ideale Ergänzung.

Projektinformation
Projektleitung: Dr. Hubert Spiekers (ITE), Stephan Thurner (ILT), Dr. Michael Diepolder (IAB), Johann Mayr (AVB)
Projektbearbeitung: Brigitte Köhler, Josef Gaigl, Dandy Schneider
Laufzeit: 01.04.2011 - 31.12.2012
Finanzierung: Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
Projektpartner: Bayerische Staatsgüter (ehemals LVFZ) Achselschwang, Almesbach, Kringell, Spitalhof, Grub, Abteilung Qualitätssicherung und Untersuchungswesen (AQU)

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