Heimischer Eiweiß- und Stärkelieferant
Ackerbohne - Ernte
Sind die Ackerbohnen vollkommen abgereift, kann eine günstige Wetterperiode für eine verlustfreie Ernte abgewartet werden.
Drusch
Der Drusch von einem reifen Bestand kann von Kornfeuchten von 24 bis 15 % erfolgen. Im August/September, wenn der Großteil der Hülsen dunkelbraun bis schwarz gefärbt ist und die Körner rascheln, sind Ackerbohnen zur Ernte reif. Bei Reifeverzögerung oder heterogener Abreife können im konventionellen Anbau Sikkationsmittel eingesetzt werden. Zur Vermeidung von Kornverletzungen und Bruchkorn ist die Trommeldrehzahl möglichst gering zu halten und der Dreschkorb weit zu öffnen, wobei das Gebläse stark einzustellen ist. Weiterhin hat sich Folgendes bewährt:
- Arbeit ohne Überkehrelevator durch Entfernung der Schale unter dem Elevator
- Ersatz der Schale unter der Schnecke zum Körnerelevator durch ein entsprechend geformtes Sieb (angepasste Sieblochgröße!)
Geringe Kornverletzung und geringes Verschmieren werden bei einer durchschnittlichen Kornfeuchte von 15 bis 20 % erreicht. Darauf ist vor allem bei Vermehrungsbeständen zu achten, sowie geringe Fallhöhen beim Abtanken des Dreschers und der Einlagerung in Silos.
Trocknung und Aufbereitung
Zur Aufbereitung muss das Erntegut < 18 % Feuchte haben, jedoch sollte eine Trocknung auf die Lagerfeuchte erst nach dem Aufbereiten erfolgen. Für Futterware genügt eine Endfeuchte von > 12 %. Jedoch sollte maximal 4 % Feuchtigkeit je Trocknungsdurchgang entzogen werden und die Durchgänge wenigsten 3 Tage auseinanderliegen. Allgemein gilt, je niedriger die Temperatur ist, desto geringer das Risiko von Schalenrissen. Weiterhin bleibt die Verdaulichkeit als Futtermittel durch geringere Temperaturen unverändert. Saatgut hingegen muss deutlich schonender getrocknet werden. Rissbildung und Temperaturen über 40 ° C sind gänzlich zu vermeiden. Saatgut sollte eine Kornfeuchte von 15 % aufweisen, um die Keimfähigkeitsverluste in der Lagerperiode möglichst gering zu halten.
Richtwerte für die Mähdreschereinstellung der Ackerbohne in Abhängigkeit der Bestandsfeuchte Dreschtrommeldrehzahl (U/min) | trocken | mittel | feucht |
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Ø 450 mm | 450-550 | 550-650 | 650-750 |
Ø 600 mm | 400-450 | 450-500 | 500-600 |
Rotordrehzahl | 300-350 | 350-400 | 400-450 |
Korbeinlauf (mm) | 28-22 | 22-20 | 20-18 |
Korbauslauf (mm) | 18-16 | 17-15 | 15-13 |
Obersieb (mm) | 11-13 | 13-16 | 16-17 |
Verlängerung | 13-15 | 15-17 | 17-19 |
Untersieb | 8-10 | 10-12 | 12-14 |
Gebläse | mittelstark | stark | stark |
Quelle: Feiffer, A.: „Öl- und Proteinpflanzen besser dreschen“, Feiffer consult, Sondershausen, 2003
Literatur
LFL (2013): Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft; Institut für Agrarökologie, Bodenkultur und Ressourcenschutz (IAB); schriftl. Mitteilung
MIELKE, H. und Schöber-Butin, B. (2004): Anbau und Pflanzenschutz Nachwachsender Rohstoffe (Sonderkulturen). Mitteilungen aus der Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft Berlin-Dahlem, Heft 395. Hrsg.: Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft Berlin und Braunschweig.