Ackerbohne - heimischer Eiweiß- und Stärkelieferant
Ackerbohne - Fruchtfolge und Bodenbearbeitung

Die Einhaltung der Fruchtfolgebeschränkungen ist für hohe und sichere Erträge von entscheidender Bedeutung. Ebenso ist auf die bodenschonende Saatbettbereitung großer Wert zu legen.

Fruchtfolge

Die Ackerbohne ist mit sich selbst unverträglich und hat nur eine geringe Verträglichkeit mit anderen Leguminosen. Deshalb sollte eine Anbaupause von mindestens 4 bis 5 Jahren eingehalten werden. Außerdem stellen Roggen und Hafer keine geeignete Vorfrucht dar, da Nematoden übertragen werden könnten. Durch die Ernterückstände der Ackerbohne verbleiben ca. 240 kg Humus-C/ha. Die biologische Stickstofffixierung beträgt im Durchschnitt 170 kg N/ha, wovon für die Nachfrucht ca. 30 kg zur Verfügung stehen. Als Folgefrucht bietet sich deshalb eine Kultur mit hohem Stickstoffbedarf im Herbst an.

Bodenbearbeitung

Wendende Bodenbearbeitung
Für eine wasser- und strukturschonende Saatbettbereitung sollte eine Herbstfurche bei trockener Witterung erfolgen, um keine Pflugsohle zu verursachen. Ein gelockerter und durchlüfteter Boden ist Basis für hohe und stabile Erträge.
Nicht wendende Bodenbearbeitung
Das pfluglose Verfahren ist ressourcenschonender. Der Verbleib des Strohs der Vorfrucht unterstützt die Unkrautunterdrückung. Zum Aussaatzeitpunkt sollte der Strohbedeckungsgrad jedoch bei maximal 40 % liegen. Mit der nicht wendenden Bodenbearbeitung entsteht ein stabiles Porensystem, was zu einer guten Bodendurchlüftung und zu einer verbesserten Wasserinfiltration führt. Die Mulchschicht schützt vor Erosion, Verschlämmung und Austrocknung. Bei lockerem, frostgaren und ebenen Boden kann die Saat ohne voraus gehender Bodenbearbeitung durchgeführt werden.
Im Ökolandbau ist eine Überfahrt mit dem Grubber zur Stoppelbearbeitung mit Rückverfestigung nach dem Auflauf von Ausfallgetreide ausreichend. Eine Pflugfurche bei trockenen Bodenverhältnissen wäre optimal. Soll bei einer pfluglosen Bodenbearbeitung gleichzeitig das Unkraut reguliert werden, ist eine zwei- bis dreimalige Überfahrt mit dem Grubber nötig.
Literatur
Kolbe, H. et al. (2002): Körnerleguminosen im Ökologischen Landbau. Informationen für Praxis und Beratung. Sächsische Landesanstalt für Landwirtschaft
Mielke, H. und Schöber-Butin, B. (2004): Anbau und Pflanzenschutz Nachwachsender Rohstoffe (Sonderkulturen). Mitteilungen aus der Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft Berlin-Dahlem, Heft 395. Hrsg.: Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft Berlin und Braunschweig.
Saaten Union (2008): Praxisnah. Sonderausgabe Leguminosen: Ackerbohnen und Futtererbsen. Isernhagen.