Ölfrüchte
Landessortenversuche Raps

Ein länderübergreifend organisiertes Sortenversuchswesen garantiert eine objektive Prüfung der neuesten EU weit angebotenen Sorten. Standortangepasste Sorten sind der Grundstein für eine wirtschaftliche und umweltgerechte Produktion.

Versuchsbericht

Gescheiteltes Rapsfeld kurz vor der ErnteZoombild vorhanden

Exakte und verlustarme Ernte: Rapsversuche werden von Hand gescheitelt

Die Rapsaussaat der Landessortenversuche zur Ernte 2021 erfolgte an sechs Standorten. Fünf davon im Zeitraum vom 25. bis 27. August 2020 unter guten Bedingungen, dementsprechend war der Aufgang zügig und gleichmäßig. Lediglich am Standort Arnstein (Unterfranken) herrschten zur Aussaat am 2. September trockene Bedingungen. Dies führte zu einem uneinheitlichen und lückigen Auflauf. Dennoch kam es auch an diesem Standort bis zum Winter zu einer ausreichenden Entwicklung. Die Herbstwitterung ließ grundsätzlich eine gute Jugendentwicklung zu, es entwickelten sich schöne Bestände, die an den meisten Standorten gut entwickelt, aber nicht überwachsen in den sehr kalten Winter gingen (Wachstumsregler im Herbst: alle Standorte bis auf Oberhummel und Arnstein). Dieser wurde schadlos überstanden, da vor allem in den sehr kalten Phasen (bis minus 16 °C) die Bestände mit Schnee bedeckt waren. Das Frühjahr war vorwiegend kalt und nass. Die Blüte begann spät Ende April/Anfang Mai und endete mancherorts erst in den ersten Junitagen. Ab Juni gab es bayernweit unbeständiges warmes Wetter, immer wieder mit Gewittern, Starkregen und Hagel. Größtenteils hinterließen die Bestände bis zur Gelbreife Anfang Juli einen guten und gesunden Eindruck.
Mit der Abreife trat jedoch ein enormer Krankheitsdruck auf, verstärkt entwickelte sich Sklerotinia an einigen Standorten, aber auch Phoma- und Alternaria-Befall traten auf. Am Standort Pettenhofen (Schwaben) zeigte sich – trotz Blütenbehandlung – ein enorm ausgeprägter Sklerotinia-Befall. Durch die vielen Unwetter gingen die Bestände teilweise etwas ins Lager. Der Standort Buchdorf (Schwaben) konnte aufgrund massiver Hagelschäden nicht mehr beerntet werden. Neben Erdflohbefall und der Kohlschottenmücke trat im Herbst vor allem in Oberhummel (Oberbayern) vermehrt der Schwarze Kohltriebrüssler auf. Der Schädlingseinflug von Rapsstängelrüsslern wurde teilweise schon sehr frühzeitig bei den ersten warmen Temperaturen im Februar beobachtet. Bei Überschreitung der Schadschwellen wurden Insektizidbehandlungen erfolgreich durchgeführt.
Die Prüfungen wurde zwischen dem 22. und 30. Juli 2021 größtenteils unter guten Bedingungen beerntet. Mit im Mittel 52,3 dt/ha wurde dieses Jahr ein durchschnittliches Ertragsniveau erreicht. Die Kornerträge schwanken zwischen 44,8 und 58,9 dt/ha.

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