Forschungs- und Innovationsprojekt
Leistungspotential von Maispopulationen
Zuchtmethoden, Leistungs- und Adaptionsfähigkeit von Maispopulationen und Erstellung einer diversen Ausgangspopulation für Wissenschaft, Züchtung und Praxis
Mit der Entdeckung des Hybrideffektes (ab ca. 1958) werden in Deutschland und Europa für Mais fast ausschließlich Hybridsorten angeboten. Der Saatgutmarkt wird von wenigen Allroundsorten dominiert, die speziell für konventionelle Anbausysteme entwickelt wurden. Das Fehlen von heterogenen Populationen und Populationssorten engt möglicherweise die genetische Basis der landwirtschaftlichen Produktion ein und begünstigt den fortschreitenden Verlust der Biodiversität.
Zudem sind ökologische und nachhaltige Anbauverfahren auf Sorten angewiesen, die ohne die Zugabe von externen Hilfsstoffen stabile und hohe Erträge liefern, über eine hohe Adaptionsfähigkeit an sich ändernde Umweltfaktoren verfügen und robust gegenüber Unkräutern, Krankheiten und Schädlingen sind. Der Klimawandel fordert zusätzliche Anstrengungen, resiliente Sorten zu entwickeln.
Zielsetzung
Material und Methoden
Das Vorhaben gliedert sich in fünf Themenpunkte:
- Zur Verbesserung bestehender Maispopulationen sollen Zuchtmethoden unterschiedlicher Struktur und Leistungsfähigkeit hinsichtlich ihrer Effizienz und ihrer Eignung für die ökologische Pflanzenzüchtung und partizipative Züchtungsansätze zur Entwicklung standortangepasster, leistungsstarker und –stabiler Populationen verglichen werden (TP1).
- Die Leistungsfähigkeit von derzeit im Rahmen der Verordnung über das Inverkehrbringen von Saatgut von Populationen der Arten Hafer, Gerste, Weizen und Mais vom 28. Juli 2015 (BGBl. I S.1418) zugelassenen und weiteren verfügbaren Maispopulationen wird sowohl unter konventionellen als auch ökologischen Anbaubedingungen in klimatisch unterschiedlichen Regionen Deutschlands erfasst (TP2). Hiermit wird eine solide Datengrundlage für Wissenschaft, Züchtung, Behörden und Praxis geschaffen werden.
- Mehrortige Versuche mit drei Populationen mit definierter, unterschiedlicher Anzahl an Genotypen werden Erkenntnisse liefern, inwieweit der Aufbau von Populationen aus vielen verschiedenen Genotypen zu einer höheren Adaptionsfähigkeit beiträgt (TP3).
- Schließlich wird eine genetisch breite, den aktuellen Zuchtfortschritt beinhaltende Ausgangspopulation zur weiteren Verwendung für die Züchtungsforschung und Praxis erstellt werden, die die besonderen Vorteile von Populationen optimal zur Geltung bringt (TP4).
- Die aus den Ergebnissen abgeleiteten Empfehlungen und das erstellte Pflanzmaterial sollen sowohl in der ökologischen Pflanzenzüchtung als auch in der direkten Zusammenarbeit zwischen Züchtern und landwirtschaftlicher Praxis verfügbar gemacht werden (TP5).
Projektpartner sind Forschung und Züchtung Dottenfelderhof, das Bundessortenamt und die Universität Göttingen.
Weiterführende Informationen
- Entwicklung von Populationssorten bei Mais (Zea mays L.) Selektionseffizienz und Leistungsfähigkeit" 14.Wissenschaftstagung Ökologischer Landbau, 7.-10.3.2017, Freising-Weihenstephan
- "Wozu noch Populationen?" Saatgut-Magazin Winter 2016, DLG Mitteilungen
- Eder B., Eder J. (2015): Mais: Landsorten statt Hybride, Landwirtschaftliches Wochenblatt, BLW 7, 44-46 1,3 MB
- Leistungsfähige Populationen für Mais, Winter- und Sommerweizen sind für den Anbau verfügbar
Projektinformation
Projektleitung: Dr. Joachim Eder, Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung (IPZ)
Projektbearbeitung: Dr. Barbara Eder, Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung (IPZ)
Laufzeit: 01.04.2017 – 31.3.2020
Kostenträger: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft
Förderkennzeichen: 2815 NA 169
Kontakt
Dr. Barbara Eder
Mobil: 0177 331 11 81
E-Mail: Barbara.Eder@LfL.bayern.de