Persistenz und Abbau von Bt-Toxinen im Boden

Bodenprobenahme im Daueranbauversuch von Bt-Mais

Vergleichende quantitative Untersuchung des Bt-Protein Bodeneintrags und -Abbaus an 5 verschiedenen Bt-Mais Dauerbeobachtungsstandorten in Bayern

Bt-Pflanzen gehören zur ersten Generation gentechnisch veränderter Kulturpflanzen. Sie schützen sich vor Schädlingsfraß, indem sie bestimmte natürlicherweise in dem Bodenbakterium Bacillus thuringiensis vorkommende insektizide Proteine (Bt-Endotoxine) in ihren Pflanzenteilen produzieren. Der Bt-Mais mit dem Konstrukt MON 810 (Event) produziert das Bt-Endotoxin Cry1Ab. Um potenzielle Umweltwirkungen von gentechnisch veränderten Organismen (GVO) auf Mensch und Umwelt frühzeitig zu erkennen, ist das Inverkehrbringen von GVO obligatorisch mit einem Sicherheitsmonitoring verbunden. Im Falle des Bt-Mais (MON 810) ist von Bedeutung, welche Mengen an Cry1Ab-Protein über Ernterückstände, Wurzelexsudate und Pollendeposition in den Boden eingetragen werden und in welchem Ausmaß dort die Einlagerung und der Abbau des Cry1Ab-Proteins erfolgen.
Ziel dieses Projektes ist es zu klären, ob über einen Zeitraum von mehreren Jahren Bt-Mais Daueranbau eine Persistenz oder Akkumulation des Cry1Ab-Proteins im Boden zu beobachten ist oder ein restloser Abbau des Cry1Ab-Proteins stattfindet.
Diese Fragestellung wird anhand von Böden der fünf bayerischen Versuchsstandorte bearbeitet, auf denen Bt-Mais in einem neunjährigen Langzeitversuch (2000-2008) angebaut wurde. Dazu wird eine gemäß EU-Richtlinie validierte Nachweismethode etabliert, mit der in den Boden eingebrachtes Cry1Ab Protein quantitativ bestimmt wird.
Parallel wird mit einem Nematoden-Bioassay geprüft, in wieweit zwischen Bodenproben aus dem Daueranbau von Bt-Mais oder konventionellem Kontrollmais Unterschiede bestehen.
Projektinformation
Projektleitung: Dr. M. Müller - IPZ 1c
Projektbearbeitung: H. Gruber, S. Gellan - IPZ 1c
Laufzeit: 2007-2010
Kostenträger: Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit (StMUG)
Kooperationen: Technische Universität München, Lehrstuhl Physiologie, LfL - Institut für Ökologischen Landbau, Bodenkultur und Ressourcenschutz, LfL - Abteilung Versuchsbetriebe, LfL - Abteilung Qualitätssicherung und Untersuchungswesen, ibn - Institut für Biodiversität