Erdflohkontrolle im ökologischen Hopfenbau
Der Hopfen-Erdfloh Psylliodes attenuatus wird im Ökologischen Hopfenbau in zunehmendem Maße zu einem gravierenden Problem für die Pflanzer. Im Öko-Hopfenbau gibt es derzeit keine wirksame Praxismethode der Erdflohbekämpfung und die entstehenden Schäden werden gezwungenermaßen hingenommen. Da der Schädlingsdruck in den vergangenen zehn Jahren deutlich zugenommen hat, ist eine Ökolandbau-taugliche Methode der Kontrolle von Erdflöhen im Hopfen ein essentieller Baustein der Nahrungsmittelsicherheit in diesem Segment. Darüber hinaus muss herausgestellt werden, dass die Entwicklung einer effektiven Bekämpfungsmethode auch für den konventionellen Hopfenbau von großer Bedeutung sein wird, da möglicherweise eines Tages zur Erdflohbekämpfung kein wirksames Insektizid mehr zur Verfügung stehen wird.
Ziel

Hopfenblätter mit typischem Schrotschuss-Muster entstehen bei starkem Erdflohbefall
Methode

Photoeklektoren im Hopfengarten zur Ermittlung der Emergenzrate und Schlupforte der neuen Erdfloh-Generation im Hochsommer
Alle Laborarbeiten bei PRI in Wageningen erfolgen unter Berücksichtigung von gängigen, aktuellen Labormethoden wie der Gaschromatographie und dazugehörigen Identifikationsmethoden und unter Einsatz modernster Geräte.
Ergebnisse
Die ‚Produktion‘ von Erdflöhen im Öko-Garten betrug 2016 nach einer konservativen Schätzung anhand der Fangergebnisse aus Photoeklektoren bei mindestens 1,2 Mio Erdflöhe/ha bzw. 600 Erdflöhe pro Pflanze. Alle arbeitsintensiven, mechanischen Methoden zur Reduzierung der Erdflöhe erscheinen deshalb eher als Aktionismus und bleiben bei den erfolgskotrollen bislang ohne Wirkung. Gelbschalen mit Köder sind vermutlich die sinnvollste Lösung, den Schädlingsdruck von der Fläche zu nehmen.
Projektinformation
Projektleitung: Dr. Florian Weihrauch, Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung, Hopfenforschungszentrum, Arbeitsgruppe IPZ 5e
Projektbearbeitung: Dr. Florian Weihrauch, Daniel Eisenbraun (IPZ 5b)
Projektpartner: Wageningen University & Research (NL), Dr. Rob van Tol, Dr. Roland Mumm
Laufzeit: 3/2015-6/2018
Finanzierung: Förderung durch das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (BayStMELF) im Rahmen von BioRegio 2020; Forschungsvorhaben A/15/01