Schwedenklee – Trifolium hybridum L. (engl.: hybrid clover)
von Stephan Hartmann, Tatjana Lunenberg, Januar 2013
Der Schwedenklee ist relativ bitter und wird deshalb nur in Gemengen verwendet. Er eignet sich gut als Vorfrucht und ist nicht so anfällig für Kleekrebs wie Rotklee.
Wachstumsbedingungen / Eigenschaften
Der Name Bastardklee rührt vom Blütenstand her, der in Form und Farbe etwa zwischen dem des Rotklees und des Weißklees steht. Er ist aber kein Kreuzungsprodukt, sondern eine selbständige Art. Die Bezeichnungen „Schwedenklee“ und „alsike clover“ weisen darauf hin, dass er zuerst in Schweden kultiviert wurde, wo ihn Linné in dem Dorf Alsike bei Uppsala fand. In Deutschland wird Schwedenklee seit Mitte des 19. Jahrhunderts als Futterpflanze genutzt.
Der Schwedenklee besitzt eine kräftige, nur etwa 30 cm in die Tiefe gehende Pfahlwurzel, von der zahlreiche flach verlaufende Seitenwurzeln ausgehen. Sein hoher Anspruch auf Feuchtigkeit steht mit der geringen Bewurzelungstiefe im Zusammenhang. Die Stengel sind hohl und neigen zum Lagern. Die Pflanze ist nicht behaart. Die Blätter haben keine typischen Zeichnungen wie beim Rotklee. Sie sind in der Form sowohl rund als auch oval bis länglich ausgebildet. Die weißen Blütenköpfe haben einen rötlichen Grund. Der Samen ist herzförmig, 0,8 bis 1,4 mm lang und im frischen Zustand gelblich grün, manchmal auch dunkelgrün gefleckt. Ein älterer Samen ist braun.
Nutzung
Die Lebensdauer ist länger als bei Rotklee, so dass ein zweijähriger Anbau in Kleegrasgemischen möglich ist. Reinansaat kommt kaum vor, da er rein - weil bitter - nicht gern gefressen wird. Im Ansaatjahr ist die Entwicklung des Stoppelklees zügiger und massenwüchsiger als bei Rotklee. In den Hauptnutzungsjahren bleibt die Entwicklung des ersten Schnittes etwa 10 Tage hinter der des Rotklees zurück. Die Erträge des zweiten Schnittes sind geringer als bei Rotklee. Wegen der geringen züchterischen Bearbeitung in den letzten Jahrzehnten steht er dem Rotklee in der Leistungsfähigkeit nach, dadurch geht seine Bedeutung ständig zurück. Der geringere Saatgutbedarf wird durch Einfuhren aus Kanada gedeckt.
Klima- und Bodenansprüche
Er verträgt Nässe und Kälte besser als Rotklee; gedeiht praktisch auf allen Böden, auch auf naßkalten Ton- und Torfböden. Strenge Winter werden vom Schwedenklee besser als vom Rotklee überstanden. Das Keimtemperaturminimum liegt bei 5°C. Ebenso sind die Ansprüche an den Kalkgehalt gering. Nur trockener Sandboden scheidet aus. In rotkleeunsicheren, besonders feuchten Lagen ersetzt er diesen daher als Mischungspartner.
Stellung in der Fruchtfolge
Für den Schwedenklee eignen sich die gleichen Deck- und Vorfrüchte wie bei Rotklee. Da der Schwedenklee weitgehend selbstverträglich ist und eine gute Widerstandskraft gegenüberdem Kleekrebs besitzt, kann die für den Rotklee geforderte Anbaupause von 6 Jahren auf 5 Jahre für Schwedenklee-haltige Kleegrasgemenge herabgesetzt werden. Wenn kein Rotklee in der Mischung enthalten ist, reichen Anbaupausen von 3 Jahren aus. Die Vorfruchtwirkung des Schwedenklees ist gut.